Ein Sonderfund, wie z.B. eine Fibel, muss eingemessen werden. Eingemessen? Jetzt klärt sich wohl die Tätigkeit des Kollegen hinter dem Gerät auf dem dreibeinigen gelben Stativ.
Zu ihm gehört die Kollegin mit dem länglichen Szepter in der Hand, die über die Grabung rennt und immer wieder stillsteht – warum auch immer. Das Vermessungsgerät ist grünlich und sieht furchtbar kompliziert aus. Der Grabungsleiter weist mich an, dass „Conchita“ nun an der Reihe ist. Ich starre ihn an.
Conchita?
Ja, Conchita. (Nicht die Conchita.) Hier auf der Grabung hat das Vermessungsgerät diesen Namen erhalten. Sozusagen „firmenintern“. Ich bekomme nun einen Stab in die Hand, den so genannten Spiegel. Er soll den Strahl, den das Vermessungsgerät ausschickt, reflektieren und dann weiß man die Position des Punktes, an dem ich die Fibel gefunden habe. Der Stab hat eine kleine Libelle eingebaut und so kann ich das Ganze im Lot halten. Schichten, Sonderfunde, Grabungskanten – alles wird so vermessen und gleichzeitig ergeben diese Messpunkte am angeschlossenen Laptop daneben dann Linien und ein Plan der Grabung entsteht.
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Text: A. Schmölzer