Region Flavia Solva

In der Steiermark sind Besiedelungsspuren seit dem Neolithikum feststellbar. Diese Siedlungen waren zumeist in Höhenlage gelegen und boten einen guten Schutz vor Bedrohungen. Im Raum der späteren römischen Stadt Flavia Solva war die Siedlung am Frauenberg in der Latènezeit ein kultisches und politisches Zentrum.

Im 1. Jhd. v.Chr. entstand das regnum Noricorum, das unter Kaiser Augustus (27 v.Chr.–14 n.Chr.) vom Imperium Romanum annektiert wurde. Aus jenen Jahren stammen auch die ersten römischen Siedlungsspuren im Leibnitzer Feld. Unter Kaiser Claudius (41–54 n.Chr.) wurde Noricum römische Provinz; unter Kaiser Vespasian (69–79 n.Chr.) wurde die Stadt Flavia Solva als Municipium gegründet.

Während der Krisen des 5. Jh. n.Chr. verlegte sich der Siedlungsschwerpunkt wieder auf Höhenlagen. Daher wurde der Frauenberg wiederbesiedelt, und am Seggauberg wurde ein mächtiger Wehrturm errichtet, für den Steindenkmäler aus den Friedhöfen und dem Stadtgebiet von Flavia Solva verwendet wurden.

Archäologische Stätte Flavia Solva: (rot)

Flavia Solva liegt im Leibnitzer Feld, im Gebiet der Marktgemeinde Wagna. Die erste Hauptstadt der Steiermark erstreckte sich zur Zeit ihrer Blüte über rund 20 ha.


Kultzentrum Frauenberg: (blau)

Am Westrand des Leibnitzer Beckens hat man vom Frauenberg freien Blick auf die archäologische Stätte Flavia Solva in der Ebene des Leibnitzer Feldes.


Römersteinsammlung Schloss Seggau: (grün)

Die in der Mauer des Oberen Hofes von Schloss Seggau eingelassenen Römersteine stammen aus Flavia Solva.

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Heute haben die archäologischen Stätten nicht nur einen historischen Wert, sondern nehmen auch eine besondere Stellung für das wirtschaftliche Leben in der Region ein.

Hierzu ein Interview mit dem Vizebürgermeister von Wagna, Johann Ritter, über die Bedeutung der archäologischen Stätte Flavia Solva für die Gemeinde.

Text: W. Kumpitsch

Video: L. Dragoljic, L. Spielhofer