Flavia Solva - Die verstreute Stadt

Im Jahre 1877 gelangte auf Umwegen eine bei Wagna gefundene Schmuckmünze in den Besitz des Joanneums. Friedrich Pichler (1834–1911), der damalige Vorstand des Münz- und Antikenkabinetts am Joanneum erwarb sie um 16 Gulden von einem Uhrmacher aus Leibnitz, der sie einem Bauern aus Wagna abgekauft hatte. Es handelte sich um einen gefassten Aureus von Kaiser Gordianus III. Bei der Neuaufstellung des joanneischen Münzkabinetts im Schloss Eggenberg im Jahr 2007 erhielt dieses einzigartige Stück eine besondere Würdigung und wurde zum Logo für die Bewerbung der neuen Ausstellung. Im Fundjahr dieser Münze führte das Universalmuseum Joanneum ebenfalls unter der Leitung von Pichler die erste archäologische Grabung in Flavia Solva durch.

Diese Reise des Aureus ist nur ein Sinnbild für die Berechtigung der heutigen Bezeichnung von Flavia Solva als “die verstreute Stadt“. Um Flavia Solva ganzheitlich zu erfahren, muss man sich auf eine spannende Reise zu verschiedenen Orten begeben. Wir sind für Sie auf Spurensuche gegangen.

Die Reise des Aureus durch die Steiermark kann an verschiedenen Stationen nachverfolgt werden. Zwei Standorte sind dabei besonders wichtig:

Die Region Flavia Solva (rot): Die im Leibnitzer Becken gelegene Region war ein bedeutendes Handels- und Wirtschaftszentrum in der Antike

Universalmuseum Joanneum (türkis): Das Universalmuseum Joanneum war für die Sammlung und Bewahrung von Objekten aus der Region von essentieller Bedeutung

Text: W. Kumpitsch