das ANDERE heimatmuseum im Schloss Lind
Am 1. Mai 1992 setzt der bildende Künstler ARAMIS und Freunde mit dem lebens- und arbeitsvorhaben – BAUSTELLE UND GESAMTWERKSTÄTTE SCHLOSS LIND den Grundstein. Neben der Restaurierung und Wiederbelebung des Schlosses mit den umliegenden Anlagen wird der verlassene und verwucherte Locus Amoenus im idyllischen Hochtal zum Rahmen für künstlerisches Schaffen und Ausstellungen aus verschiedenen Disziplinen.
Nebst der fortschreitenden Restaurierung des Gebäudes wird 1996 dann auch das ANDERE heimatmuseum eröffnet. Dabei findet in Form aus Objets trouvées aufgebauter assoziativer Installationen und mittels Sonderausstellungen eine Auseinandersetzung mit der jüngeren österreichischen Zeit- und Sozialgeschichte, Österreichischer Identität und der regionalen NS-Vergangenheit statt. Besonders dieses letzte, belastete Kapitel, in dem die Rolle des Schlosses als Nebenlager von Mauthausen thematisiert und aufgearbeitet wird, machen Lind zu einem Hort der Auseinandersetzung aber auch der Vermittlung. So wie das Schloss heute war auch die Erinnerung an die Vorgänge darin zugewachsen, die Un(erwünschten)Geschichten darin warteten darauf, mitunter schmerzhaft freigeschnitten zu werden. Aramis wie auch Andreas Staudinger, der das Projekt seit 2010 mit Britta Sievers weiterführt, werden dabei Denkmalpfleger wie auch Kulturschaffende und Kuratoren in mannigfaltiger Hinsicht.
Text: A. Büchel
Interview mit Andreas Staudinger vom Anderen Heimatmuseum, Schloss Lind
Videoschnitt: P. Reinard/T. Hobel/A. Büchel
Bild: A. Schmölzer
Fassade Schloss Lind. Bild: A. Schmölzer