Seit Beginn der archäologischen Grabungen des Universalmuseums Joanneum in Wagna im Jahr 1877 wurden in und um Flavia Solva zahlreiche archäologische Zeugnisse gefunden, die Aufschluss über die Geschichte der Region in der Römerzeit geben.
Das Universalmuseum Joanneum beherbergt eine große Anzahl an Fundstücken aus Flavia Solva, die die BesucherInnen im Münzkabinett, im Archäologiemuseum und im Lapidarium erleben können. Zu diesem Zweck sind die MitarbeiterInnen um die optimale Aufbereitung und Präsentation der Objekte bemüht.
Schloss Eggenberg: Das Schloss Eggenberg beherbergt unter anderem das Archäologiemuseum und das Münzkabinett des Universalmuseums Joanneum.
Unter den Fundstücken befindet sich ebenfalls eine große Sammlung an antiken römischen Münzen. Diese sind im Münzkabinett des Universalmuseums Joanneum ausgestellt. Die Anfänge dieses Münzkabinetts gehen bereits auf Erzherzog Johann zurück. Er hatte bei der Gründung einen Sammlungsschwerpunkt auf die Münzgeschichte der Steiermark gelegt.
Heute beherbergt die Sammlung etwa 70.000 Münzen und Medaillen und erfuhr in seiner Aufstellungsgeschichte mehrmals Veränderungen im Ausstellungskonzept.
Zuletzt wurde das Münzkabinett 2007 umgestaltet. Die Neuaufstellung erfolgte in zwei Räumen im ältesten Teil von Schloss Eggenberg, dem im 15. Jhd. angelegten Vorgängerbau der fürstlichen Residenz. Einerseits geben das Leben von Balthasar Eggenberger (Begründer der Dynastie) und Hans Ulrich von Eggenberg (Erbauer des Schlosses) den thematischen Schwerpunkt in den Räumen vor, andererseits werden die Schwerpunkte des Sammlungsbestands zur Schau gestellt.
Der erste Raum gibt Einblick in die Auswirkungen und Hintergründe einer spektakulären Geldkrise, die um 1460 die Menschen und die Wirtschaft in den österreichischen Ländern maßgeblich Schaden zufügte. Im zweiten Raum wird anhand der Münzen von Hans Ulrich von Eggenberg ein Überblick über das steirische Münzwesen und den Münzumlauf in der Steiermark von der Antike bis in das ausgehende Barockzeitalter gegeben. Ausgesuchte Stücke aus der Münzstätte Graz zeigen die Leistungen dieser Einrichtung, in der, von etwa 1215 bis zu ihrer Schließung durch Maria Theresia 1772, über Jahrhunderte Münzgeld hergestellt wurde.
Eindrucksvolle Münzschätze und ausgewählte Einzelstücke, wie der gefasste Aureus des Gordianus III., dokumentieren die Zugehörigkeit der Steiermark zu überregionalen Geldsystemen seit der Zeit der Kelten. Den Abschluss der Schausammlung bilden gleichsam als Hommage an den Genius Loci die Münzen und Medaillen der Familie Eggenberg.
Text: L. Dragoljic, W. Kumpitsch, L. Spielhofer
Video: L. Dragoljic