Hier ist, wenn auch nicht in ausgezeichnetem Zustand, ein Fresko erhalten, das 1937 nach Angaben des damaligen Rektors unter sieben Putzschichten entdeckt wurde. Es stellt in einem einzigen Gemälde die Szenen der Passion Christi mit den dazugehörigen Symbolen der Passion dar und wird der sienesischen Schule des 14. Jahrhunderts zugeschrieben, mit einer Ausdruckskraft und Bewegung, wie man sie von den Werken von Pietro und Ambrogio Lorenzetti kennt. Mit Ausnahme der Hauptszenen sind alle Figuren nur als Köpfe und Hände dargestellt, die sich von dem braunen Hintergrund abheben. Aufgrund des prägnanten Ansatzes der auf Köpfe und Hände reduzierten Szenen kann das Fresko als eine Art Zusammenfassung der Passionsepisoden betrachtet werden, in der unter anderem die Szenen des Verrats von Judas, der Verleugnung Jesu durch Petrus, der Händewaschung durch Pilatus und der Geißelung deutlich erkennbar sind. Der zentrale Teil des Freskos ist zwar nicht sehr gut erhalten, zeigt aber unter dem Tau-Kreuz den im Grab liegenden Christus mit der Jungfrau und dem heiligen Johannes zu beiden Seiten. In der Szene sind auch die Passionswerkzeuge wie die Leiter, die Lanze mit dem in Essig getränkten Schwamm, das Tuch der Veronika, die Nägel und die Dornenkrone verstreut.