Meine letzte größere Urlaubsreise ist etliche Jahre her. In den vergangenen Jahren waren es ausschließlich Städtereisen und Kurzurlaube in Europa. Der Gedanke zu der Asienreise kam mir schon Ende vergangenen Jahres und im Januar hatte ich mit der Planung begonnen. Eigentlich wollte ich „nur“ nach Vietnam, doch als ich mich damit beschäftigte, merkte ich schnell, was es doch für vielfältige und günstige Möglichkeiten gibt, nach Vietnam zu reisen. Also führte meine Reise über drei asiatische Großstädte, bevor ich in Vietnam ankommen sollte.
Ich setzte mich also in den Flieger der China Air und war gut neun Stunden später und pünktlich in Peking. Vier Tage hatte ich Zeit mir die Stadt und die „Große Mauer“ anzuschauen. Das erste Sehenswerte war der Flughafen. Der "Capital International Airport Beijing" ist der größte Flughafen Asiens. Das Gebäude des Terminal 3 wohl das größte überdachte Gebäude der Welt.
Es ist Montag, morgens 6:15h. Es wurde gerade hell. Beim Landeanflug sah ich die Lichter der Stadt und war mir schon sicher , dass heute kein Smog ist. Ich hatte mir Zeit gelassen beim verlassen des Flughafens. Die Hallen sind zwar weitläufig und man muss sogar innerhalb des T3 mit der Bahn fahren, aber es waren wenig Menschen hier. Bei der Immigration hatte es etwas gedauert, weil die automatischen Fingerabdruchscanner zeitaufwendig sind, aber sonst kein Warten. Überall stand Personal, die den Weg gewiesen haben. Ich hatte Geld am ATM geholt, für die Metro eine „Yikatong Card“ gekauft und diese mit Guthaben aufgeladen. Dann mit dem „Airport Express“ in die Stadt. Von der Metrostation war ich mit meinen Offlinekarten zum Hostel gelaufen. Der Ortungsdienst funktioniert auch ohne Netz gut. Es war kalt, doch die Sonne lugte ein wenig durch die dünne Wolkendecke. Es waren viele Menschen unterwegs, aber die erwarteten Menschenmassen und den Stau in der Metro und auf den Straßen gab es nicht. Einige Leute trugen Mundschutz, aber ich konnte keinen Smog wahrnehmen. Ich schlief ein paar Stunden und am späten Nachmittag fuhr ich mit der Metro zum Tian-anmen-Platz, den Platz des himmlischen Friedens. Die verbotene Stadt, dies ist der 600 Jahre alte Kaiserpalast, welcher über den Tian-anmen-Platz zu erreichen ist, hatte schon geschlossen. Wohl deshalb war die Menge an Touristen überschaubar. Es gibt Passkontrollen und Sicherheitschecks an den Eingängen zum Platz. Auf dem Platz, und auch vor dem „Tor des himmlischen Friedens“, stehen Wachposten in Paradeuniform. Die stehen vereinzelt da, wie Fotomotive für Touristen. Als Equipment liegt neben ihnen auf dem Boden ein Feuerlöscher, ein Schutzschild aus Plexiglas und ein ca. 170cm langer Stock. Wahrscheinlich als Schlagstock zu gebrauchen. Mit Terror haben die Chinesen ja keine große Erfahrung, aber ein paar ungeliebte Demos gab es auf diesem Platz ja schon. Von da fuhr ich zurück mit der Metro. Es ist 19:30h und dieses Mal waren ein paar mehr von den 20 Millionen Einwohnern der Stadt unterwegs. Gerade an den Stationen, wo umgestiegen wird, war es voll. Aber alles lief flüssig und die Bahnen fahren zu dieser Uhrzeit so oft, dass man nie länger als eine Minute warten muss. Auch beim Betreten der Metro gibt es einen Sicherheitscheck wie am Flughafen. Inklusive Scannen und Abtasten. Es ist sehr viel Personal an den Stationen. Am Eingang, auf den Bahnsteigen, am Ausgang. Auch einfach nur, um den Fahrgästen den richtigen Weg zu weisen. Wenn man eine Frage hat, dann versteht niemand Englisch, aber es wurde ein junger Fahrgast herangewunken, der dann meist übersetzen konnte. Auch auf den Straßen war viel los. Aus der Metro kommend, Richtung Hostel, musste ich eine 12-spurige Straße überqueren. Es gibt natürlich Ampeln, auch für Fußgänger, zusätzlich sind da Frauen, mit gelben Westen und Flagge in der Hand, die den Fußgängern signalisieren, wann die Ampel Grün zeigt.
In einem Schnellrestaurant aß ich zu Abend. Was soll ich sagen... Es war ein chinesisches Restaurant... Ich hatte einfach irgendetwas bestellt und bekam eine Suppe und eine Schale Reis. Geschmacklich bestand die Suppe hauptsächlich aus Chilli. Aber der Hunger war groß und man gewöhnte sich an die Schärfe.
Am Abend im Hostel war das Wasser zum Duschen auch richtig heiss und die Heizung in meinem Zimmer war repariert.
Morgens 8:00h fuhr ich mit der Metro zum Tian-anmen-Platz. Es ist "rush hour". Die Straßen und die Bahnen waren voll, aber alles lief flüssig. Ich kaufte mir ein Ticket und ohne Anstehen war ich in der verbotenen Stadt.
CHINA - Die Angelsachsen setzten es gleich mit Porzellan, für die Chinesen bedeutet es „Reich der Mitte“. Hier ist also das Zentrum dessen. Über 500 Jahre lang haben hier die Kaiser der Ming- und Qing- Dynastien gewohnt und regiert. Die Terassen, Brücken und Treppen sind aus Marmor, die Gebäude komplett aus Holz gebaut. Es sind unzählige Gebäude. Hallen und Pavillons, die Namen haben wie: „Halle der höchsten Harmonien“, oder „Palast der himmlischen Reinheit“. "Verbotene Stadt" wird die Palastanlage genannt, weil es für gewöhnliche Menschen verboten war, den Palast zu betreten. Außer dem Kaiser, seinen Konkubinen und Hunderten Eunuchen als Bedienstete durften nur auserwählte hohe Beamte hinein.
„Der gesamte Baukomplex hat eine Grundfläche von 720.000 m² und eine bebaute Fläche von 150.000 m². Auf dem Gelände befinden sich 890 Paläste mit unzähligen Pavillons mit 8.886 Räumen. Einer Legende nach sollen es eigentlich 9.999½ Räume sein. Der halbe Raum hat symbolischen Charakter. Danach durfte nur der Himmel einen Palast mit 10.000 Räumen besitzen, daher mussten sich die „Söhne des Himmels“ mit 9.999½ zufriedengeben.“ (Quelle: Wiki)
Von außen betrachtet sehen sich die Gebäude alle ähnlich. Ein von Säulen getragenes Walmdach mit viel Schnitzereien. Die Säulen und Wände in einem rost-braun, die Dächer golden. Es ist erstaunlich, wenn man liest, dass einige Gebäude im Jahre 1420 gebaut wurden.
Von der Palastanlage lief ich zum angrenzenden Jingshan Park. Man kann dort auf einen Hügel steigen, von wo man einen guten Blick über die verbotene Stadt hat. Es war heute wieder sonnig- diesiges Wetter. Die Sonne war schwach, wie hinter einer dünnen Wolkenschicht. Das war gestern ähnlich. Ich nehme an, dass dies eine Smogschicht ist, die sich weiter oben in der Atmosphäre befindet. Deswegen ist der Himmel eher grau, statt blau. Ich konnte trotzdem weit über die Stadt schauen. Mit einem Elektroroller wurde ich mitgenommen und wieder zum Tian-anmen-Platz gefahren. Auf dem eigentlichen Platz war ich noch gar nicht. Es gibt einen Teil, wo sich das Tor des himmlischen Friedens, mit dem Bildnis von Mao Zedong, dem großen Führer der Volksrepublik und dem Eingang zur verbotenen Stadt, befindet. Abgetrennt durch eine breite Straße befindet sich der eigentliche, riesige Platz. Es waren viele chinesische Touristengruppen vor Ort, die sich vor dem Bildnis von Mao fotografieren ließen. Viele hatten rote Fähnchen in der Hand und trugen Mützen mit rotem Stern, wie es sie an den Souvenir-shops gibt. An den Straßen rund um den Platz war Polizei in Bussen präsent.
Von dort fuhr ich mit der Metro zu einem großen Park südlich des Zentrums, wo sich der Himmelstempel befindet. Im Park gab es Vögel. Ich sah junge Menschen joggen. Alte Leute spielten Karten und immer wieder sah man Menschen, meist ältere, die in Parks oder an Tempeln „Taijiquan“ (Thai Chi) praktizierten. Ursprünglich eine chinesisch- kaiserliche Kampfkunst, heute als Volkssport in Form eines Schattenkampfes zur Meditation ausgeübt. Der Himmelstemel ist eines der Wahrzeichen von Peking, aus der selben Zeit wie der Kaiserpalast, und ähnlich in der Architektur. Von da fuhr ich mit der Metro nach Dongzhimen, ins Hostel.
140 km nördlich von Beijing liegt die Stadt Luanping. Ganz in der Nähe davon gibt es einen Abschnitt der Großen Mauer, welcher nur teilweise restauriert ist und deshalb nicht so viele Touristen anlockt. Diesen Abschnitt nennt sich „Jingshanling“. Dahin hatte ich eine Bustour gebucht. Inklusive Stau und Pause war der Bus vier Stunden unterwegs bis „Water Town“, wo einige Bustouristen abgesetzt wurden. Es gibt eine gut ausgebaut Autobahn. Überall sah man Baustellen. Je weiter es nach Norden ging, desto dünner war die karge, hügelige Landschaft besiedelt. Dann in die Berge. Es ist eine felsige, karg bewachsene Gebirgskette. Es gibt viele Tunnel. Von Water Town aus konnte ich zum ersten Mal ein Stück von der Mauer sehen. Hoch oben am Kamm der Kette, zieht sich eine gut sichtbare, ununterbrochene Mauer hin, die von Türmen, gleich Festungen, begleitet wird. Von dort noch einmal im Bus 20 Minuten nach Jingshanling. Immer wieder durch Tunnel und immer wieder war hoch über der Straße die "Große Mauer" zu sehen. Am Gate angekommen waren einige mit der Seilbahn, andere mit mir zu Fuß zur Mauer aufgestiegen. Es war 13:30h als ich oben war und außer mir war erst einmal niemand da. 3.5 Stunden lief ich auf der Mauer entlang und außer den ca. 20 Leuten aus dem Bus war kaum jemand unterwegs. Die Gruppe hatte sich auseinandergezogen, sodass die Anzahl der Touristen übersichtlich war. Auf der Mauer laufen heißt: Treppen steigen. Auf und ab. Es sind teilweise sehr steile Stufen, aber auch Kletterstrecken. Gerade Abschnitte ohne Stufen gibt es kaum. Insgesamt war der Abschnitt mit 18 Towers bestückt. Dadurch, dass ich schon frühzeitig am Abstiegspunkt war, lief ich noch drei Towers weiter, auf einem Abschnitt, der nicht restauriert war. Irgendwann stand dort ein Security- Mann, der mich zurück schickte, und ich war mit den anderen zum Treffpunkt abgestiegen, wo der Bus auf uns wartete.
Die Große Mauer ist gigantisch. Ein ca. 50km weit entfernter See war gut zu erkennen. Daran machte ich fest, dass schätzungsweise, die Sicht heute 70-80 km betrug. Man konnte die Mauer nach beiden Seiten gut verfolgen, weil sie immer am Bergkamm entlang verläuft. Bei Sonnenschein und dieser, für chinesische Verhältnisse, außergewöhnlichen Weitsicht konnte ich circa 20 km davon überblicken.
Wenn man weiß, dass die Mauer ca. 21.000 km lang war und davon heute noch 8.850 Km erhalten sind, ist das kaum vorstellbar. Hierzu muss ich erwähnen, dass die für mich zugänglichen Längenangaben der Mauer sehr stark variieren. Es soll weite Teile, lange vor der Zeit der Ming-Dynastie gegeben haben, die wohl zum Großteil aus Holz, Hecke, oder Erdwällen bestanden haben soll. Weiterhin ist zu lesen, dass mit dem Bau schon im 7.Jahrhundert v.Chr. begonnen wurde. In die angegebene Länge wurden auch Naturbarrieren, wie Flüsse und Berge, eingerechnet. Die Steinmauer mit den Türmen, wie man sie von Bildern kennt, stammt aus der Ming Dynastie und ist maximal 650 Jahre alt.
Die lange, schleppende Busfahrt hin, und auch wieder zurück, war sehr nervig, doch das gute Wetter und die Aussicht in den Bergen hatte alles wett gemacht. Die Tour hatte sich gelohnt und ich bin wirklich beeindruckt von diesem Bauwerk. Als der Bus in Beijing ankam, war es dunkel und wir wurden an der Metro in Dongzhimen abgesetzt. Hier kannte ich mich aus und ich konnte zu Fuß zu meinem Hostel. Unterwegs gab es Musik und ich sah eine Trommelbrigade, die auf einem kleinen Platz vor einem Einkaufszentrum ihre Trommeln schlugen. Dazu sah man eine Gruppe Männer und Frauen die, angeführt von einem Fahnenträger, im Kreis marschierten. Die Typen sahen aus, als ob sie gerade aus dem Büro kommen und die Frauen wirkten wie Hausfrauen. Ohne Scheiß: Die hatten Kalaschnikow (Attrappen) in der Hand (!!1!) und spielten wahrscheinlich voller Stolz „Volksbefreiungsarmee“. Um die Ecke sah man eine Theatergruppe. In Deutschland würde man von einer Gegendemo sprechen. Hier sicher nur Zufall. Männer und Frauen ohne jegliche Kostüme sangen und tanzten auf der Straße. Es war ein anmutiger Tanz, wie man es vom Ballett kennt. Der Gesang klang gefühlvoll und war mitreißend. Wirklich schön anzuhören und zuzuschauen. Sie waren gewiss Profis. Die sonst so apathisch wirkenden Chinesen können auch Emotionen zeigen, auch wenn es nicht um Mao, den großen Führer, geht.
Heute hatte ich mir wieder beim Gemüsehändler mein Frühstück gekauft, dazu eine Flasche Wasser und war dann einfach die Hauptstraße in meinem Viertel, Richtung Süden, gelaufen. Erst bis Dongsi, dann nach Dengshikou. Es war gutes Wetter und gegen Mittag war die Sonne kräftig am scheinen. Die Himmelsfarbe hatte sichtbar vom grau, zum blau gewechselt. Heute war mein letzter Tag in Beijing und ich wollte einfach die Stadt auf mich wirken lassen. In Dengshikou war ich abgebogen, um näher an das Zentrum zu gelangen. Da war ich auch schon im modernen Teil von Beijing, mit Hochhäusern aus Glas und Marmor, großen Plätzen, umgeben von Boutiquen, Banken und Fastfoot Restaurants. Durch Zufall hatte ich die Wanfujing-Snack-Street gefunden. Dort aß ich mich richtig satt. Ok, die Skorpione und die Vogelspinnen hatte ich nicht probiert. Im Ernst... die hatten da auch Seepferdchen, Tausendfüßler und allerlei Gewürm am Spieß zum grillen angeboten. Alles sicher ganz lecker, aber so richtig satt wird man davon sicher nicht. Ich saß lange Zeit auf einer Bank am Donghuanen Market und beobachtete die Menschen. Es sind viele junge Leute unterwegs. In den traditionellen Hutongs, wo auch mein Hostel angesiedelt ist, leben nach meinem Eindruck in der Mehrzahl Ältere. Die Verhältnisse da sind einfacher. Die Hutongs sind Viertel aus verwinkelten Gassen, wo ein Haus an das Andere gebaut ist. Meist ein- oder zweistöckig. Es scheint keine baulichen Regeln zu geben. Die Elektrokabel hängen lose an den Hauswänden und das Gewirr rankt sich von einem Dach zum Anderen. Aber es war sauber. Überall sah man Leute die Straßen kehren und der Müll wurde mit Elektrorollern abtransportiert. Die Fahrräder und Mopeds sahen aus wie vom Sperrmüll, doch die Roller hatten ausnahmslos Elektroantrieb und die Fahrräder hatten Schlösser, welche mit dem Handy entsperrt wurden. Vom Donghuanen lief ich weiter zum Tian-anmen-Platz und von da aus mit der Metro zurück zum Hostel. In meinem Hutong kaufte ich fürs Abendessen und für das morgige Frühstück ein. Nach vier Tagen wusste ich gut, wo man günstig Lebensmittel und Wasser einkaufen konnte. Ein kleiner Supermarkt um die Ecke bot Nescafe in Dosen an. Die Brötchen waren mit einer Art Nutella gefüllt und beim Gemüsehändler meines Vertrauens wusste man schon, dass ich die Bananen und Mandarinen ohne Plastiktüte wollte. Es ist Nachmittag. Ich hatte Siesta gehalten und am Abend war ich nach Dongzhimen gelaufen, in der Hoffnung, dass es wieder so einen kulturellen Leckerbissen gibt wie ich ihn gestern erleben durfte. Auf dem Weg dahin hatte ich versucht herauszufinden, was es mit den Kreisen auf sich hat. Jeden Tag, sobald es dunkel wird, verbrennen einige Chinesen ihren Müll auf der Strasse. In dem Fall war es eine kleinere (6-spurige) Straße und im Kreuzungsbereich, zum Teil auf dem Zebrastreifen, wurden Häufchen gemacht und angezündet. Es waren immer mindestens vier Haufen, die jeweils mit einem Kreis umrandet waren. Entweder mit Kreide gezeichnet, oder aus einer Wasserflasche ein Kreis mit Wasser gegossen. Ich hatte zwei Leute angesprochen, aber keiner verstand mich. Einer hatte sogar versucht, seinen Kumpel, oder seine Schwester, oder vielleicht war es der Englischlehrer anzurufen. Hatte nicht geklappt und ich werde die Antwort wohl nie erfahren. Hat gewiss einen religiösen Hintergrund. Weiter weg verwickelte mich eine Frau in ein Gespräch, die gutes, aber undeutliches Englisch sprach. Sie fragte mich aus und erzählte mir, ich sei im Jahr des Drachen geboren worden, und dies würde wohl alles über mich aussagen.
Es gab keine Theatergruppe an der Dongzhimen Station. Dafür aber wieder eine Überraschungssuppe im Restaurant gegenüber. Eigentlich ist es eine Markthalle mit vielen kleinen Ständen. Ich hatte eine Suppe gewählt. Es gab auch Bilder auf der Karte, doch der Inhalt in den Schalen sah irgendwie immer gleich aus. Zumindest konnte man die Schärfe wählen. Bildlich dargestellt mit 1 bis 5 Chillischoten. Ich wählte zwei Chillischoten. Dies war genau richtig. Das bedeutete, zwei Servietten waren ausreichend für meine Tränen. Dann nahm ich mir noch zwei ** mit. Ich hatte keine Ahnung, was das ist, doch es war bisher das Beste, was ich in Beijing gegessen hatte.
** Die Bezeichnung hatte ich am Stand abfotografiert und sollte eigentlich hier stehen. Als ich es dann im Hostel durch die App zur Schrifterkennung scannte, stand da: „ BITTE SCHEIBE NICHT BERÜHREN“. WtF!
Auch wenn die Luftverschmutzung nicht deutlich sichtbar war, merke ich diese doch an meinen gereizten Atemwegen. Deshalb war es gut, dass ich am darauffolgenden Tag in aller Frühe abreiste.
Von Dongzhimen fuhr ich mit der ersten Bahn zum Airport. Der Flieger nach Hongkong war 3.5 Stunden unterwegs. Es war einfach mit dem Bus nach Kowloon zu gelangen. Kowloon ist die Halbinsel, welche den flächenmässig größten Teil von Hongkong ausmacht. Ich hatte ein Zimmer, nicht weit vom Hafen, reserviert. Das Guesthaus befindet sich im" ChunKing Mansion" und ist vor allem bei Backpackern beliebt. Es ist günstig, aber auch einfach. Die Einzelzimmer gehen ab 3qm los. Ich habe mir eins mit 7qm, inklusive Naßzelle, gegönnt.
„Chungking Mansions wurde 1962 als gehobenes Wohn- und Geschäftshaus fertiggestellt und war eines der höchsten Gebäude im Stadtbezirk. Daher stammt der Name Mansions, was so viel wie Herrenhaus bedeutet. Die Bewohner und Ladenbetreiber waren überwiegend chinesischer und zum Teil indischer Herkunft. Das Gebäude besteht aus fünf Blöcken A bis E mit jeweils 17 Etagen, von denen sich die Einkaufspassagen über den untersten beiden Etagen und dem Untergeschoss erstrecken. Diese Einkaufspassagen bestehen aus verschiedenen kleinen Läden und Wechselstuben. Neben Wohnungen befinden sich dort einfache Restaurants, afrikanische Bistros, nepalesische Restaurants, kleine indische und pakistanische Familiengastronomie für Curryspeisen, Hostels und Hotels der untersten Preiskategorie. Der Anthropologe Gordon Mathews an der Chinesischen Universität Hongkong besucht seit mehreren Jahren regelmäßig das Chungking Mansions und schrieb darüber wissenschaftliche Aufsätze. Jeden Tag halten sich geschätzt 4.000 Menschen im Chungking Mansions auf, hauptsächlich aus Indien, Pakistan, Nepal und anderen südasiatischen sowie afrikanischen Ländern. Mathews zählte 129 Nationalitäten in den Gästebüchern der rund 90 Gasthäuser mit insgesamt 1.000 Betten. Insgesamt gibt es 380 Geschäfte, Gasthäuser und Restaurants.“(Quelle:Wiki)
Ich kaufte mir Wasser und etwas zu essen. Bargeld gab es wie immer ganz einfach am ATM. Nach einer Dusche und etwas napping, lief ich am frühen Abend durch die Hochhausschluchten bis zum Hafen. Es war warm in Hongkong. Angenehme 24 Grad zeigte die Wetter App. Der Himmel war bedeckt und es war diesig. Mit mir befanden sich tausende Menschen auf der Straße und der Verkehr war dicht.
Hongkong hat 7 Millionen Einwohner. Das ist gerade mal ein Drittel von Peking. Doch die Fläche der Stadt ist begrenzt. Es wurde in die Höhe gebaut und die Straßen sind schmal. Es herrscht Linksverkehr. Am Hafen hatte ich, trotz des diesigen Wetters, einen guten Blick auf Hongkong Island. Auf dieser Insel ist die Wolkenkratzer-Dichte am höchsten und bei Dunkelheit gibt die Skyline ein imposantes Farbspektakel wieder.
Hongkong ist multikulturell. Dominiert von Chinesen. Gefolgt von Filipinos und Indonesiern. Die Stadt zählt zu dem am dichtesten besiedelten Gebieten der Welt. Die Amtssprache ist chinesisch. Ich sehe aus, wie ein Tourist und werde entsprechend oft angesprochen, in einer Sprache, die ich „Englisch-Mandarin“ nenne. Ich habe schon viele Vokabeln gelernt. „Seeti“, zum Beispiel bedeutet „City“, Eysie“ bedeutet „Air Condition (AC)“ und „wetches, wetches“ heißt: „Ich verkaufe dir eine Fake Rolex und gebe dir fünf Jahre Garantie darauf.“.
Ich ging die Nathan Road entlang und lies das Chaos auf mich wirken. Die Straße war wieder voll mit Menschen und der Verkehr stockte. Es gibt viele Geschäfte. Uhren, Schmuck, Elektronik... Aber auch viele Restaurants und Imbisstände. Ich gönnte mir einen eiskalten, frisch gepressten „Dragon Fruit Juice“. Bei der Bestellung wurde ich natürlich nicht verstanden. Was kann man denn an diesen drei Wörtern nicht verstehen?? Ich kann mich in einen Angelsachsen, der Deutsch gelernt hat und dann nach Bayern kommt, durchaus hineinversetzen.
In der Stadt gibt es hunderte Hotspots mit free WiFi. Abgesehen von dem gestern im Bus vom Airport, ist jedoch keiner davon zu gebrauchen. Deswegen hatte ich mir eine SIM Card mit unlimited LTE gekauft.
Die Preise sind viel höher als in Peking. Lebensmittel sogar teurer als in Deutschland. Hochwertige Ware, wie Elektronik, Optik oder Markenkleidung sind wahrscheinlich günstiger, weil dem Kunden die Steuer schon im Geschäft erlassen wird.
Das Essen an den Imbissständen ist vielfältig. Fleisch ist teuer, vegetarische Gerichte sind sehr günstig. Ich war shoppen und am Abend wieder am Hafen. Täglich 20:00h gibt es eine Lasershow an der Skyline und die Aussichtsterassen waren voll von Schaulustigen. Ich habe mir später einen Curry im Mainsion geholt und ging auf mein Zimmer, mit Blick in den Innenhof.
Heute hatte ich das Zimmer gewechselt und zog in die achte Etage, in mein eigentlich gebuchtes Zimmer. Das war am Freitag noch besetzt und jetzt kommt das auch hin, mit den 7qm. Ich hatte mich schon gewundert, warum ich so ein weiträumiges Zimmer bekam. Das hatte mindesten 2qm mehr, als ich bezahlte. Jetzt war ich also hier und kann zufrieden sein. Das Chunkink Mansions liegt zentral an einer Metrostation und nur etwa fünf Minuten vom Hafen entfernt. Nur die Fahrstühle nervten. Pro Block gibt es zwei Lifte. Einer bedient die Etagen mit geraden Nummern, der andere die ungeraden. Es gibt 17 Etagen und die Aufzüge werden auch als Lastaufzüge benutzt. Vier bis fünf Leute passen in einen Lift. Da heißt es: Anstehen oder Treppen laufen. Außer an Etage 8 stehen nirgends Etagennummern im Treppenhaus angeschrieben. Die Wand an meiner Etage habe ich beschriftet. Gut, dass ich einen Edding dabei hatte.
Kurz vor 10:00am ging ich aus dem ChungKing Mansions auf die Nathan Road. Es hatten sich lange Schlangen vor den Shopping Malls gebildet. Alle hielten Angebotsblättchen in der Hand. Heute ist Sonntag. Black Friday kann es schon mal nicht sein. Auf alle Fälle war verkaufsoffener Sonntag. Ich fragte und mir wurde erklärt, heute wäre Super Sale, weil heute „Singles Day“ sei. Das ergibt Sinn.
"Singles Day" ist jedes Jahr am 11.11. und in China vergleichbar mit dem dem „Black Friday“ in USA. Irgendwann, in nicht allzuferner Vorzeit, hatten chinesische Studenten, die sich keine Freundin leisten konnten, die Nase voll von dem Gedöns um den Valentinstag und erfanden den „Single Day“ als Gegenstück. Das heutige Datum wurde gewählt, wegen der vielen Einsen.
Ich ging zum Hafen und setzte mit der „Star Ferry“ nach Hongkong Island über. Dies dauerte nur fünf Minuten. Auf die Insel kommen Sonntags die Filipinos, um ihre Ware auf der Straße zu verkaufen. Ich konnte LKW sehen, die Pakete abluden und in einem heillosen Durcheinander wollten die Filipinos ihre Pakete in Empfang nehmen. Die ganzen Strassen waren belagert. Es waren meist Frauen von den Philippinen, die scheinbar auf der Strasse lebten. Es war allerdings nur ein geringer Teil, die Waren, meist Bekleidung, anboten. Die Frauen saßen auf Pappen, oder Decken an jedem freien Platz. Sie aßen, spielten, waren mit dem Handy beschäftigt oder tanzten in den verkehrsberuhigten Bereichen. Ich konnte nicht herausfinden, warum die alle dort waren, glaube aber, dass dies nur an den Wochenenden so ist. Weiterhin gab es eine Militärparade. Die Briten ließen die Chinesen unter dem UnionJack marschieren. Viele Leute trugen eine Blüte, angesteckt an der Kleidung. Die Blüte nennt sich „Poppy“ und ist ein Zeichen zur Erinnerung an die Britischen Legionen. WtF! Da standen Kinder in Uniform und mit MPs! Ich muss meine Einstellung zum British Empire überdenken.
Mir war das alles zu viel auf der Insel und nach zwei Stunden fuhr ich mit der Fähre zurück nach Kowloon.
Nach der Reizüberflutung der letzten beiden Tage, wäre ich jetzt reif für einen Ponnyhof in den Bergen. Morgen wäre eigentlich der bessere Tag zur Weiterreise, aber ich habe den nächsten Flug erst am Dienstag. Mal schauen, was ich morgen unternehmen werde. Vielleicht fahre ich an den Strand. Das südchinesische Meer soll ja beliebt bei Pauschaltouristen sein... ach... da fällt mir ein... Ich habe gar keine Badehose dabei... naja...
Es sind noch 25 Stunden bis zum Abflug nach Manila. Der Flug geht mit Philippe Airlines und ich hatte über ein Flugportal gebucht...
Ich warte auf meine Bordkarte...
Opodo schickt sie einfach nicht...
...
...
Noch 24 Stunden bis Abflug...
Die Airline hat mich angeschrieben. Schon mal gut, dass die mich kennen...
...
Noch 23.5 Stunden bis Abflug. Meine Bordkarte ist da :). Ist doch alles so einfach.
Es war schon fast Mittag, als ich das Mansions verließ und abseits der Nathan Rd. nach Norden marschierte. Ich hatte kein bestimmtes Zeil. Ich war an Orten, die nie zuvor ein Tourist betreten hatte. Naja, ... vielleicht doch nicht... Jedenfalls war ich abseits der Luxushotels, Shoppingtempel und Markenboutiquen. Die Preise sind hier etwas niedriger. Dann entschloss ich mich, noch einmal nach Hongkong Island zu fahren. Dieses Mal mit der Metro. Die Metro führt unter der Meerenge „Victoria Harbour“ hindurch. An der Station „Central“ stieg ich aus und versuchte mich zu orientieren. Ich war gestern hier ganz in der Nähe. Die Filipinos waren alle weg. Die Verhältnisse waren also heute ähnlich wie auf Kowloon. Normales Geschäftstreiben.
Ich suchte das Bankenviertel. Ich brauchte eigentlich nur nach oben zu schauen, weil, die höchsten Wolkenkratzer gehören den Banken. Das wohl (leider) überall auf der Welt so ist. Die Banken nehmen es meist auf illegale Weise von den „Kleinen“ und finanzieren damit ihre Paläste.
Hongkong hat eine eigene Währung, den Hongkong Dollar. Beim Betrachten der Banknoten gab mir ein Detail zu denken. Auf einigen Banknoten sah ich die Buchstaben "HSBC" in der bekannten Schriftart des Logos der britischen Großbank. Soviel ich weiß, ist die Hongkong & Shanghai Banking Corporation eine Kapitalgesellschaft. Ich fratge mich, wie es kommt, dass ein privates Unternehmen Werbung auf einer Banknote platzieren kann. Ich stellte mir dann einen fünfzig Euroschein vor (ganz in schwarz) mit dem Logo der Deutschen Bank darauf.
Man kann sich stundenlang in Hongkong Island zu Fuß fortbewegen, ohne dabei den Himmel zu sehen. Die Fußgängerpassagen befinden sich in der zweiten und dritten Etage. So gelangt man von einem Komplex zur nächsten Mall, und auch der Hafen und die Metrostationen sind so angebunden, dass man nicht einmal auf oder über die Straße muss. Ich fuhr mit dem Fahrstuhl in den 55. Stock des IFC2 (International Finance Centre, Tower two). Da gibt es eine Ausstellung und ich hatte einen guten Ausblick auf die südliche Insel. Zurück nach Kowloon fuhr ich mit der Fähre und gab an der Nathan Rd. meine letzten HK-Dollar aus.
Später war ich zum letzten Mal am Hafen und hatte mir noch einmal „The Symphony of Lights“ angeschaut.
Am frühen Morgen verließ ich das ChunKing Mansions und fuhr mit dem Bus zum Airport. Der Flug nach Manila mit Philippine Airlines war knapp zwei Stunden unterwegs und pünktlich. Der Flieger (A330) war nur zu ca. einem Drittel besetzt. Ich denke, es hätten noch 200 Leute mehr hineingepasst. Die Mittelreihe war fast unbesetzt und man hätte sich über vier Sitze legen können. Ich war gut ausgeschlafen und, dadurch, dass es free WiFi an Bord gab, war mir auch nicht langweilig. Der Flug war sehr angenehm. Die Maschine ist fast neu und die Crew war entspannt. Klar, die hatten ja nicht viel zu tun, mit den paar Passagieren. Eine Sicherheitsunterweisung gab es nicht, dafür wurde am Monitor regelmäßig die Richtung nach Mekka angezeigt.
Der „Ninoy Aquino International Airport“ von Manila wird von Bloggern, oder auch in Foren oft als “the world's worst airport” bezeichnet. Das sind alles Deppen, oder Leute, die sich wichtig machen wollen und nie dort waren. Man wurde geleitet, die Immigration ging schnell, und das Gepäck war 15 Minuten nach mir am Band.
Mit dem Taxi fuhr ich nach Makati ins Hotel. Der Verkehr lief schleppend. Nach dem Verschlag in Hongkong hatte ich hier für das selbe Geld ein Luxuszimmer mit Frühstück. Nach dem check-in erkundigte ich mich gleich nach Möglichkeiten eine Tour zu buchen. Es wurde jede Menge angeboten, nur, wenn ich die Tour alleine machen würde, kostet es. Und wenn fünf Leute dabei wären, kostet es ein Fünftel. Nur, es sind keine fünf Leute zu finden, die Interesse haben. Noch nicht mal Zwei! Es gibt Massen an Hotels und jede Menge Touristen. Was will man denn in dieser Stadt? Warum kommt man hierher? Ich machte mich auf die Suche. Ich dachte mir, die großen Hotels, die machen gewiss gut Umsatz in der Industrie der Tagesausflüge. Ich setzte mich also in so einen „Jeepney“ und fuhr los.
Jeepney´s sind Sammeltaxen. Die gibt es überall auf der Welt und heißen: Matatu, Tuc Tuc, oder Collektivo. Hier auf den Philippinen heißen sie Jeepney. Man steigt irgendwo ein, bezahlt umgerechnet ca. 15 Cent und steigt dann wieder aus, wo man möchte. Das Problem ist, man weiß nie, wohin die Dinger fahren. Meistens fahren sie aber immer gerade aus und wenn man GPS hat, dann kommt man schon klar.
Irgendjemand hatte mir das „The Peninsula“ empfohlen. Das Hotel ist für Manila wie das “Raffles“ für Singapore , oder das „Four Seasons“ für New York City. Als ich mich beim Concierge vorstellte, wurde mir zur Erfrischung ein Tuch gereicht. Nix Serviette. Da war der Name des Hotels darauf gestickt. Die konnten mir aber auch nicht helfen. Ich lief dann den ganzen Weg zu Fuß zurück und hatte in dem Einen oder Anderen Hotel gefragt, ob die Interessenten für meine Tour haben. Ich hatte auch Touristen auf der Straße angesprochen. Die wussten meist gar nicht, dass es auf den Philippinen auch Berge gibt.
Erfolglos und völlig verschwitzt kaufte ich mir etwas zu Essen und ging damit, und mit einer 6-Literflasche Wasser, ins Hotel.
Makati ist der Stadtteil mit dem Bankenviertel von Manila. Angeblich die sicherste Gegend. Makati ist schmutzig, laut und hektisch. Der Verkehr staut sich. Die Leute sitzen auf der Straße. Es gibt viele Bettler. Die Preise in den Supermärkten und einheimischen Restaurants sind lächerlich niedrig. In jedem Laden läuft laute Musik. Weihnachtslieder sind hier auch bekannt. Ich schalt meine „AC“ ein und bleibe im Hotelzimmer.
5:30h kräht ein Hahn. Ein Hahn? Mitten in Manila? Vielleicht träume ich das alles nur?... Keine Leute für die Tour?
Beim Frühstück unterhielt ich mich mit einem Gay aus Schweden, er angeblich auf einer kleinen philippinischen Insel lebt. Ich fand schnell heraus, dass der nur labert und machte mich schnell davon. Ich klapperte noch ein paar Reisebüros ab, - Nichts. Im Internet wird die Tour geringfügig günstiger angeboten, aber erst ab Freitag. Dann reise ich schon weiter. Ich beschloss es aufzugeben, Leute für die Hikingtour zu suchen. Das hat keinen Zweck und ich komme mir schon vor, wie einer von diesen Rolex- Verkäufern auf der Straße. Mein letzter Versuch war, dass ich einen Tweet unter 14 Hashtags twitterte. Vielleicht meldet sich ja da bis morgen früh jemand.
Ich hatte die Tour jedenfalls schon einmal gebucht und dafür 12.500 Peso bezahlt. Das ist ungefähr fünf mal soviel wie die Tour von Peking zur großen Mauer. Hoffentlich wird es das wert sein. Aber ich bin ja nur wegen diesem Vulkan auf den Philippinen. Was für ein Vulkan? Das verrate ich, wenn ich oben an Krater war...
Ich zog dann mit zwei Litern Wasser im Rucksack los durch die Stadt. Zu Fuß nach Nord-Ost. Über den Pasig River verließ ich Makati und war wieder an Orten, die nie zuvor ein Tourist betreten hatte (;).
Der Verkehr in Manila ist chaotisch. An den Kreuzungen im Zentrum stehen Polizisten, die den Verkehr regeln. Die haben dabei einen großen Handschuh an, mit dem sie hektische Zeichen an die Verkehrsteilnehmer senden. Es gibt Zebrastreifen und Ampeln, aber Autos und Mopeds haben immer Vorfahrt. Es war für mich schwierig überhaupt über eine Strasse zu gelangen. Footbridges und Subways gibt es nicht. Ich ging meist im Schatten der anderen Fußgänger zwischen den Autos hindurch auf die andere Seite. Die Gehwege sind ähnlich den Klettersteigen in den Alpen (;) und es ist erstaunlich, wie sich die Filipinos mit ihren Flip-Flops da unfallfrei bewegen können. Außerhalb von Makati sind die Preise noch niedriger. Es gibt viele Strassenstände, kleine Geschäfte und fliegende Händler. Ich hatte Obst gekauft. Dann fand ich einen Bäcker, der Brötchen verkauft, die nicht hauptsächlich aus Zucker bestehen. Nach zwei Stunden drehte ich um und lief zurück ins Hotel. Es war wirklich sehr heiß und am Abend waren meine 6 Liter Wasser von gestern alle.
Später ging ich noch einmal raus und hatte noch 6 Liter Wasser gekauft. Dazu etwas Proviant für die morgige Tour. Mir gelang es, einen Supermarkt zu finden, wo auch, oder hauptsächlich, Filipinos einkaufen. Das Angebot ist gut und die Preise wie erwartet niedrig. Erschreckend war für mich, dass hier das Obst und Gemüse auch in Plastik eingepackt wird. Schon im Regal ist das meiste eingeschweißt. Da kaufe ich doch lieber auf der Straße. Dafür gibt es den Reis lose. Ich zählte 12 Sorten Reis, die man sich in eine Papiertüte abfüllen lassen kann. Das Angebot an frischen Fisch ist riesig. Wurst gibt es nur in Dosen oder eingefroren bzw. angetaut. Es gibt „German Franks“.
Rainer, mein Taxifahrer holte mich pünktlich 3:00h morgens vom Hotel ab und fuhr mich knapp drei Stunden zum nördlich von Manila gelegenen Basecamp.
Die Fahrt ging mit einem Toyota SUV auf einer gut ausgebauten Autobahn bis Capas. Obwohl es mitten in der Nacht war, herrschte dichter Verkehr. Von Capas weiter auf Landstraßen. Es war dunkel und ich konnte nichts von der Landschaft erkennen. Durch die Dörfer fahrend, war in aller Früh schon geschäftiges Treiben zu beobachten.
Zwischen O‘Donnell und Santa Juliana gab es einen Checkpoint und mein Fahrer wurde von Militärposten kontrolliert.
Wir waren 5:40h in Santa Juliana. Es begann gerade hell zu werden. Hier gibt es eine Cottage, von wo die Tour startete. Bei mit waren der Guide Raúl und Amit, ein junger Backpacker aus Israel, der auch auf den Vulkan wollte. Dann natürlich noch der Fahrer des offenen 4WD. Ich hatte angenommen, dass ich selbst fahre, war aber wirklich froh, hinten sitzen zu dürfen, obwohl ich ziemlich durchgeschüttelt wurde. 6:30 Uhr ging es los. Die Fahrt dauerte 90 Minuten. Es ging ausschließlich durch ein zum großen Teil ausgetrocknetes Flussbett. Durch flaches Wasser, durch tiefere Furte und hauptsächlich über eine sandig, steinige Piste. Das Flussbett war anfangs ca. 200 Meter breit und wurde dann schmaler. Es hatte etwas von einem Canyon. Seitlich mit felsförmigem Formationen, teilweise bewachsen mit Bananenbäumen und dichten Buschwerk. Irgendwann kam das Auto nicht mehr weiter und wir mussten (oder durften) zu Fuß gehen. Der Fahrer blieb beim Auto. Raúl ging vorneweg, Amit und ich hinterher. Der längste Teil des 1,5-stündigen Aufstieges ging weiter dem Flussbett entlang, welches jetzt bedeutend schmaler war. Der Fluss bestand aus vielen kleinen Verzweigungen, die man gut über- bzw. durchqueren konnte. Raúl ist die ganze Strecke mit Flip-Flops gelaufen. Ich hatte Crocs dabei, aber irgendwann war ich das Schuhe wechseln leid und ich nahm nasse Wanderschuhe in Kauf. Das Wasser war warm und nie mehr als knietief. Es gab dem Flussbett entlang keinen spürbaren Höhenunterschied. Die letzten 20 Minuten ging es dann steil bergauf. Bis zum Krater des Mount Pinatub. Der berühmte Vulkan auf den Philippinen.
1991 gab es einen großen Ausbruch. Dies war weltweit der gewaltigste Vulkanausbruch seit dem Krakatau 1883.
Heute war der Pinatubo ruhig und friedlich. Im Krater hatte sich ein See gebildet. Das heißt, das Ding ist randvoll mit Wasser. Es gibt einen kleinen Pfad, der hinunter, direkt an das Wasser führt. Ich konnte Amit überreden, die ca. 30 Höhenmeter vom Kraterrand hinunter zum See zu steigen. Von den zehn Touristen, die heute am Berg waren, gingen nur Amit und ich runter. Baden im See ist seit ein paar Jahren verboten, ich stand aber zumindest mit den Füssen drinnen. Allerdings nur einen Schritt weit. Wenn ich einen zweiten Schritt gemacht hätte, dann wäre ich untergetaucht, so steil fällt die innere Kraterwand ab. Ich nehme an, dass der Fluss, dem wir folgten, sein Wasser daher bezieht, woher auch der See sein Wasser hat. Woher das kommt, muss ich irgendwann recherchieren.
Ich machte ein paar Fotos. Unser Guide hatte das Lunchpaket mit hochgeschleppt und wir aßen. Wieder 1,5 Stunden zurück zum Jeep. Unterwegs ist Raúl einer von seinen Flip-Flops kaputt gegangen. Ich hatte ihm meine Crocs angeboten, doch die wollte er nicht. Er hatte seinen Latschen repariert. Das dauerte ca. 15 Minuten. Allerdings tat er das während des Laufens. Und er war mit einem Flip-Flop schneller als ich mit zwei Wanderschuhen. Mit dem Jeep wieder auf die Buckelpiste zur Cottage und von dort mit meinem Taxi mach Manila. Amit nahm ich bis Capas mit. Er wollte weiter nach Norden. Die Rückfahrt mach Manila dauerte eine Stunde länger, weil am Nachmittag der Verkehr dichter ist. Im Hotel angekommen hatte ich als Erstes meine Klamotten gewaschen. Ich war völlig eingestaubt. Aus dem Rucksack kam ca. ein Kilo Sand gerieselt. Ich bestellte mir ein Taxi für morgen 8:00h zum Flughafen, kaufte mir für die restlichen Pesos Essen und wollte dann nur noch schlafen...
Der Taxifahrer war zur bestellten Zeit nicht da. Ich brauchte eine Minuten, um ein Anderes zu finden. Für einen Festpreis fuhr es mich zum Airport. Eigenartig ist, dass bei der Ankunft das offizielle Taxi mit Taxameter 50 Minuten brauchte. Mein heutiger Fahrer hatte kein Taxameter und war in 20 Minuten am Airport. Außerdem war die Fahrt heute ein Drittel günstiger.
Das Terminal 2, von wo die internationalen Flüge abgehen, ist klein und gut organisiert. Der Flug ging superpünktlich. Wieder mit Philippine Airlines war der Flieger heute etwas kleiner und ausgebucht. Es gab kein WiFi an Bord. Auch keine Monitore. Dafür aber einen Hotspot, worüber man ein Informations- und Unterhaltungsprogramm per Handy empfangen konnte. Der Flieger war 3,5 Stunden bis Ho-Chi-Minh-City unterwegs. Bei der Immigration dauerte es lange, obwohl an 15 Schaltern bedient wurde.
Gut ein Stunde brauchte es, bis ich den Airport verlassen konnte. Dafür hatte ich schon Bargeld und SIM Karte. Ich hatte im Voraus über Booking.com ein Appartement gebucht und ich war unterrichtet, dass ich den Code für den Türöffner per E-Mail zugeschickt bekomme sollte. Als ich die SIM Karte aktivierte, war keine Mail da. Ich schrieb eine E-Mail und eine WhatsApp an den Vermieter. Keine Antwort. Fck’n sht! Ich fuhr erst einmal mit dem Bus ins Zentrum. Es regnet in Strömen, doch als der Bus am Ben Thanh Market hielt, hatte es aufgehört. Es war heiss und schwül.
Hier und da fragte ich in einem Hotel nach den Zimmerpreisen, doch die wollten 50-100 US Dollar für eine Nacht. Dafür wollte ich eine ganze Woche unterkommen. Auf der Suche nach etwas essbaren sprach ich eine jungen Kerl an, der euroäisch aussah und auch gerade Essen gehen wollte. Er war schon ein paar Tage da und kannte sich aus. Er führte mich in ein einfaches Strassenlokal, wo ich die berühmte „Pho Soup“ probierte. Ich war begeistert. Die Suppe hat zurecht einen guten Ruf, der bis Deutschland reicht. Die Suppe wird in einer Schale serviert. Es ist eine Nudelsuppe mit verschieden, wählbaren Fleischeinlagen. Dazu gibt es drei kleine Teller, auf denen sich jeweils Sprossen, gehackte Chillischoten mit Zitronenscheiben und einem Blätterkraut, dass wie Minze riecht, aber ziemlich scharf ist, befindet.
Nach dem Essen, beschloss ich einfach beim Appartement vorbei zu schauen. Vielleicht ist ja jemand da. Es war nicht leicht, die Adresse zu finden. Der Taxifahrer war überfordert und ich lotste ihn mit meinem Navi zumindest in die Nähe. Google Maps und Maps.me sind sehr hilfreich, aber im Großstadtdschungel ist die Genauigkeit manchmal jenseits 200 Meter. Nach vier Mal fragen war ich da. Die Leute versuchten mich los zu werden und behaupteten, dass sie nichts von einer Buchung wussten und vor kurzem das Management gewechselt hätte. Als ich dann aber sagte, dass ich noch nicht bezahlt hatte und den ausgemachten Preis nannte, war ich willkommen und es war auch ein sehr schönes Zimmer mit Küchenzeile frei.
Am Abend suchte ich noch ein nahe gelegenes Reisebüro auf und buchte eine Busfahrt nach Can Tho für Übermorgen, am Sonntag.
Eine Fahrt mit dem Linienbus in Vietnam ist wirklich so kompliziert, wie ich vorher von Bloggern gelesen hatte. Wenn man vietnamesisch beherrscht, kann man das Ticket online buchen. Ansonsten muss man zur Bussstation, die etwa 15 Km außerhalb von Saigon liegt, und mindestens einen Tag vorher ein Ticket kaufen. Wenn der Bus los fährt, muss man dann natürlich noch einmal dahin. Am Ankunftsort brauch man auch wieder einen Transfer in die Stadt, weil die Bussstation auch außerhalb liegt. Ich lasse das Busticket von einem Reisebüro besorgen.
Mein Appartement war toll. Es war das erste Mal seit dem Beginn meiner Reise, dass es eine Klimaanlage gab, die man auch wirklich „low“ einstellen kann und ich konnte sie auch nachts laufen lassen. Die anderen Zimmer hatten Geräte, die bei niedrigster Einstellung Reif an die Wände produzierte und die Bettdecke musste man festhalten, damit diese nicht weggeweht wird. Es gab Equipment zum Kaffee machen und ich trank Kaffee aus einer Reisschale, weil es keine Tasse gab. Auch eine Badewanne hatte ich. Die ist zwar nur einen guten Meter lang, aber dafür tief. Mit angezogenen Beinen konnte ich gut darin sitzen. Das ist Entspannungsurlaub. Mit einer Reisschale voll Kaffee in der Wanne. Da brauche ich keinen Pool und auch keinen Beach.
Vor der Haustür befindet sich ein einfaches Restaurant. Es gab Pho Suppe zum Frühstück. Nachdem ich mir die scharfen Blätter in die Suppe zupfte, rieb ich mir blöderweise die Augen und war für fünf Minuten außer Gefecht gesetzt. Eine halbe Flasche Wasser hatte es gebraucht, bis ich wieder etwas sehen konnte. Zu Fuß lief ich am Sai Gon River entlang Richtung Ben Thành Market. Die Sonne schien und es war morgens 8:30h schon heiss. Bei dichtem Verkehr kämpfte ich mich zum Markt. Der Verkehr besteht hauptsächlich aus Mopeds. Es muss Hunderttausende in der Stadt geben. Die Straße zu überqueren ist Übungssache. Man mogelt sich langsam durch das Labyrinth von Mopeds, die ja in den Kreuzungsbereichen nicht schnell fahren. Man darf nur nicht stehen bleiben, das irritiert die Fahrer. Wenn man zwischen ihnen hindurch läuft, kurven sie um einen herum. Beim Ben Thanh Market gibt es eine Busstation. Da war ich gestern ausgestiegen. Ich musste feststellen, dass ich nächste Woche von hier nicht mit dem Bus zum Airport komme, weil Nachts keine Busse fahren und ich muss spätestens 3:30 a.m. am Flughafen sein. Der Markt macht erst in knapp zwei Stunden auf. Ich fuhr mit einer Rikscha zu einem anderen Markt im Distrikt 3, wo die Geschäfte schon früher geöffnet haben und, nach Aussage des Rikschfahrers, auch günstiger sind. Die Rikscha hatte im Übrigen keinen Elektroantrieb. Auch die vielen Mopeds sind zum überwiegenden Teil Benziner.
Mein Appartement liegt im zentralen Distrikte 1. Ho-Chi-Minh-Stadt ist in Distrikte unterteilt. Wenn die Leute von „Saigon“ sprechen, meinen sie den zentralen Teil von Ho-Chi-Minh-City (HCMC).
In den großen Kaufhäusern gab es Weihnachtsdekoration und Weihnachtsmusik. Die Preise sind ähnlich wie in Deutschland. In den kleinen Läden gibt es sehr günstige Fake-Produkte der großen Marken. Hier lässt sich gut einkaufen und ich wusste, wo ich nächste Woche Geld ausgeben werde.
Zum Lunch gab es Banh Canh Cua. Auch eine leckere Nudelsuppe, umgerechnet für 1,14 Euro am Strassenstand.
Es gibt hier entweder ganz teuere Geschäfte und Lokale, oder ganz günstige. Dazwischen scheinbar nichts. Mit den Preisen gibt es viele Missverständnisse, teilweise wohl auch provoziert. Wenn drei Finger der Hand gezeigt werden, dann meint man nicht Dreitausend, sondern Dreißigtausend. Der Rikschafahrer heute Morgen wollte statt der abgemachten 500 Dong, gleich 500.000 Dong. Mir sind Worte auf vietnamesisch eingefallen, da war selbst er beeindruckt.
Man kommt aber auch durcheinander mit dem vietnamesischen Dong. Münzen hatte ich noch keine in der Hand. Wahrscheinlich gibt es die nicht. Es gibt zehn verschiedenen Geldscheine. Angefangen bei 1.000 Dong, bis 500.000 Dong. Beim Bezahlen musste ich jeden Schein aufs Neue betrachten. Die sehen sich alle so ähnlich.
Die Leute waren aber größtenteils ehrlich und hilfsbereit. Im Manila war das noch ausgeprägter. In Hongkong waren alle mit ihren XL Cellphones beschäftigt und in Peking waren die einfach nur ignorant.
Hier kann man gut und günstig reisen. Eine Großstadt wie Manila oder HCMC ist allerdings nur für die Durchreise geeignet. Bei dem Klima gibt es bessere Orte, wenn man sich irgendwo länger aufhalten will. Ich bummelte durch die Strassen , kaufte Obst und am Nachmittag konnte ich mein Busticket für morgen im Reisebüro abholen. Die Junge Frau von der Agentur kennt die „Frankfurt Galaxy“ und findet Deutschland ganz toll, obwohl sie nie da war.
Ich hatte einen Videocall mit meiner Tochter und wir waren zusammen durch die Stadt gelaufen bis es dunkel war.
Etwa 15 km westlich von HCMC gibt es ein riesiges Busterminal mit vielen verschiedenen Busunternehmen. Ich fragte mich durch, von welchem Bussteig der Bus nach Can Tho abfährt und es hat lange gedauert, bis ich mich zurechtfand.
Bevor man den Bus betritt, mussten die Schuhe ausgezogen werden. Der Bus hat Liegesitze. Es gibt drei Reihen in zwei Etagen übereinander. Die Sitze waren für mich unbequem und wohl eher für max. 150cm große Vietnamesen konzipiert. Schlafen konnte man sowieso nicht, weil der Busfahrer ständig versuchte, die langsamer fahrenden Mopeds vor dem Bus wegzuhupen. Gefühlt schallte die Hupe im Businneren lauter als außerhalb. Ein Stück ging es auf der Autobahn, dann auf gut ausgebauten Straßen über Land, durch große und kleine Ortschaften, Richtung Südwesten.
Nach einer guten Stunde überquerte der Bus die ersten Brücken über Seitenarme des Mekkong. Es ist hier viel grüner als in und um HCMC. Es gibt tropische Vegetation und viel Landwirschaft. Bananen, Orangen, Reisfelder, und ganze Wälder von Kokospalmen, voll mit Nüssen.
Im Bus fuhr eine deutsche Seniorengruppe (3 Leute) mit, die erst nervten, weil sie sich aufführten, als fuhren sie zum ersten Mal mit einem Bus, dann aber für einen smalltalk gut zu gebrauchen waren. Nach etwa zwei Dritteln der Strecke gab es eine Pause. Der Bus hielt an einer großen Markthalle, wo der Parkplatz voll von Reisebussen stand. Ich kaufte Kaffee und Orangen. Während alle an den Toiletten anstanden unterhielt ich mich mit einem Amerikaner, der hier in Vietnam studiert. Es stammt aus Seattle und hat keine Ahnung, wer Kurt Cobain war. Unbelievable, these Americans.
Weiter ging die Fahrt durch die dicht besiedelte, fruchtbare Ebene im Süden des Landes die das Mekkong Delta bildet. Der Mekkong mündet ins südchinesische Meer. Kurz vor Can Tho überquerte der Bus einen der breiten Hauptarme des Mekkong. Dann zum Busterminal außerhalb der Stadt und dieses Mal gab es einen Transferservice ins Zentrum. Der Minibus setzte mich direkt vor meinem Hostel ab, welches ich gestern gebucht hatte. Knapp vier Stunden war ich von HCMC bis hierher unterwegs. Erst mit dem Taxi, dann mit „FUTA-Bus und zum Schluss der Transfer hier in Can Tho zum Hostel.
Nach einer Dusche wusch ich Wäsche und ging anschließend raus in die Stadt. Can Tho ist eine Großstadt. Von der Mekkong Brücke aus sah ich einige Hochhäuser. In dem Teil, wo mein Hostel liegt, gibt es keine Hochhäuser. Es gibt breite Straßen mit viele Mopeds. Außerdem viele Geschäfte, Lokale, Bars, und kleinere Hotels und Gästehäuser. Die Gebäude sind alt und architektonisch beschaffen, als wären sie aus der französischen Kolonialzeit. Es hatte am Nachmittag und am Abend mehrmals stark geregnet, aber immer nur kurze Zeit. Ich war einkaufen. Vor dem Betreten der Geschäfte, muss man die Schuhe ausziehen. Oft sah ich eine Menge Schlappen, völlig durcheinander, vor den Eingängen liegen. Ich hatte es mit meinen Schnürschuhen nicht so einfach. An den Straßenständen probierte ich verschiedenen Speisen. Für morgen buchte ich eine Bootstour ins Mekkongdelta, die vom Hostel angeboten wurde.
Nachts hatte es geregnet. Auf den Strassen hatten sich große Pfützen gebildet. Ich wurde pünktlich 5:30h von einem Taxi abgeholt. 10 Minuten später saß ich im Boot. Es wurde gerade hell. Das Boot fuhr Flussabwärts auf einem kleineren Seitenarm des Mekkong, der anfangs gut 150 Meter breit ist, nach Westen.
Das Boot ist ein schmaler Holzkahn von ca. 8 Metern Länge, welches einen Aussenbordmotor hat. Es gibt eine Sitzbank, auf der bequem zwei Leute platz haben (oder vier Vietnamesen). Ich war alleine mit meinem Bootsführer. Es begann etwas zu regnen. Der Kapitän baute ein Gestell mit einer Plane darüber auf, damit ich im trockenen sitze konnte. Er stand hinter am Außenborder und war klatschnass. Nach einer knappen Stunde erreichten wir einen von diesen „floating markets“. Einen schwimmenden Markt, wo Waren von einem Boot ins andere verkauft und umgeladen werden. Kurz nach dem Markt bog mein Boot in eine schmale Abzweigung. Da gibt es eine Werkstatt, wo manuell Reisnudeln hergestellt werden. Ich hatte einen Kaffee und ein Bananenbrot. Dann wieder zurück auf den breiten Arm vom Fluss und weiter stromabwärts. Es hatte aufgehört zu regnen. Der Himmel war dicht mit Wolken behangen und noch ist die Luft angenehm frisch. Das Ufer ist dicht bebaut mit Hütten, und Bäume reichen bis an das Ufer bzw. stehen im Wasser. Ich hatte den Eindruck, dass manche Menschen auf ihren Booten leben. Das Wasser ist trüb. Es treiben Müll und ganz viele Wasserpflanzen in der Nähe des Ufers. Die Pflanzen treiben auch vereinzelt mitten auf dem Fluss. Nahe des Ufers scheint es kaum Strömung zu geben.
Es gibt vereinzelt industrielle Hafenanlagen, wo Schüttgut entladen wird. Brücken gibt es weit außerhalb von Can Tho keine, dafür aber Fähren. Und wer benutzt die Fähren? Natürlich die Mopedfahrer!
Nach zwei Stunden Fahrt hat sich der Fluss geteilt und ist nur noch ca. 50 Meter breit. Dann wieder ein Abzweig und es wurde mit einem Schlag spürbar wärmer. Ich war mir zu dieser Zeit gar nicht sicher, ob es flussaufwärts geht, oder doch flussab. Auf der Karte sind viele kleine Verzweigungen zu sehen, die an Land enden (versickern, oder so...) oder aber dort als Quelle entspringen. Dann wäre es flussauf.
In der Nähe von Pong Dien gibt es einen weiteren schwimmenden Markt. Dieser ist allerdings nur für Touristen. Ich hatte Obst gekauft. Mir war nicht bewusst, was dass alles für Früchte waren, es schmeckte aber alles lecker und frisch. Von den Litschis kann ich nicht genug bekommen. Die Bananen sind mit Denen in deutschen Supermärkten nicht vergleichbar. Eine weitere Abzweigung und der Arm ist nur noch ein paar Meter breit. Die Bäume von beiden Ufern berühren sich mit den Kronen. Es ist ein wundervoller Ort, der vor Exotik sprühte. Es gibt Dattelpalmen, Kokospalmen, Mangobäume und allerlei exotische Flora. Sogar meine heimischen Yuccas sind hier vertreten. Dank des GPS merkte ich, dass wir einen Rundkurs fahren. Dann ist es wohl so, dass meine Fahrt bis zum westlichsten Punkt mit dem Strom ging, von da dann wieder stromaufwärts. Ohne Navi würde ich hier nie wieder herausfinden, so verzweigt ist der Mekkong. Ich habe bei Google gezoomt und denke, dass es zehntausende Verzweigungen gibt. Natürlich ist es nicht wie bei einem klassischen Delta, wo alle Abzweigungen im Meer münden. Viele führen wieder in die Hauptarme zurück und viele enden auch irgendwo im Sumpf oder einem Reisfeld.
Irgendwann ging ich zu Fuß, ein gutes Stück, einen Weg, parallel zum Fluss. Der Fahrer blieb mit dem Kahn mehr oder weniger in Sichtweite. Ich war sehr froh, dass ich mich nach der langen Fahrt bewegen konnte. Nach dem Lunch bei „My Thuan“ fing es wieder an leicht zu regnen und die Fahrt ging ohne weitere Umwege zurück nach Can Tho. Ich fand die Tour sehr interessant und angenehm. In Erinnerung wird mir die vielfältige und üppige Vegetation bleiben. Dass der Fahrer den Motor oft stoppen musste, weil sich Plastiktüten in der Schraube verfingen, ist wohl ein Problem, dass sich nicht so schnell lösen lässt. Ich achte immer darauf, dass ich die großzügig benutzten Tüten in den Geschäften ablehne.
Ich hatte erwähnt, dass der Seitenarm des Mekkong, wo die Bootstour startete ca.150 Meter breit ist. Ganz in der Nähe, auf der anderen Seite der Stadt, befindet sich einer der Hauptläufe. Wenn ich mir die Karte anschaue und die Breite mit dem Maßstab vergleiche, dann müsste der Hauptarm mehr als 1.000 Meter breit sein. Dass wollte ich mir anschauen. Ca. 3 km weit bin ich bei leichtem Regen vom Anleger bis zum Mekkong Hauptlauf durch die ganze Stadt gelaufen. Die riesigen Säulen der Hängebrücke sah ich schon von Weitem. Dort angekommen sah ich einen gewaltigen Fluss mit Schiffverkehr. Ich kann es schlecht abschätzen, wie breit er ist. Ich denke, vielleicht drei Mal so breit wie der Rhein bei Köln. In der Nähe hatte ich zum Lunch einen guten Pancake. Wenn man Kaffee haben will, muss man „hot coffe“ bestellen, sonst bekommt man einen Eiscaffee. Manchmal wird gefragt, manchmal wird einfach ein Kaffeeglas mit viel Eis serviert. Die Straßen waren gegen Mittag außerhalb vom Zentrum leer und es war kaum ein Mensch zu sehen. Sicher hielten viele Siesta.
Sprachlich bin ich auch etwas voran gekommen. Ich hatte versucht, ein paar Höflichkeitsvokabeln auf vietnamesisch anzuwenden, aber nie wusste jemand, was ich meinte. Sicher betonte ich falsch. Ich hatte immer ein ungutes Gefühl, die Vietnamesen englisch anzusprechen. Ich kann mich noch gut an die Berichterstattungen zu Zeiten des Vietnamkrieges erinnern. Zumindest in den 1970er Jahren. Hier heißt der allerdings „ America war“. Das macht auch mehr Sinn. Ich weiß nicht, wie die Vietnamesen über die Amerikaner denken. Der Süden war ja nicht so extrem betroffen, bzw. war sogar mit den Amerikanern verbündet. Es war hauptsächlich der Norden, der mit Napalm bombardiert wurde und wo die Amis ihr Drecksgift aus Flugzeugen verstreuten, um die Wälder ganzer Landstriche zu entlauben.
Ich hatte mir angewöhnt, französisch zu sprechen. Das wird erkannt. Es gab ja eine Zeit, wo hier die Franzosen eine Kolonie hatten. Anscheinend sind Franzosen beliebter als Amerikaner. Die Leute sind freundlich, doch zu Franzosen scheinbar ganz besonders. Mein französischer Wortschatz ist ähnlich simpel wie der, der Vietnamesen. Aber mit „Bonne journée“ oder„Merci“ kommt man schon ein Stück. Wenn das nicht hilft, dann „Merde beaucoup“, aber das hatte ich nicht ausprobiert.
Auf dem Rückweg zum Hostel war ich wieder an Orten, die nie zuvor ein Tourist... Weißt schon, ne? Ich hatte mich im Hostel erkundigt, ob es morgen früh einfach ist ein Taxi zum Busterminal zu bekommen und wie früh man da sein sollte. Der Junge an der Rezeption organisierte für mich einen Pic-Up-Service, der vom Busunternehmen angeboten wird. Das Zimmer hier im Hostel ist klein aber sauber, AC funktioniert und es gibt heißes Wasser. Es ist zentral gelegen und der Service ist wirklich erstklassig. Wenn man bedenkt, dass ich pro Nacht mit Frühstück 8,64 Euro bezahlt habe, kann man nicht meckern. Dann noch die Terrasse auf dem Dach mit Palmen und Hängematten. Da könnte man es auch längere Zeit aushalten. Außerdem scheine ich der Einzige Gast im Hostel gewesen zu sein. Beim Frühstück war ich alleine, der Fahrstuhl wartete immer nur auf mich und die Zimmer standen, zumindest auf meiner Etage, alle offen. Das hat Vorteile, doch wenn man alleine reist, dann ist das auf Dauer nicht schön.
Abends war ich noch einmal draußen und hatte mich wieder an den Strassenständen satt gegessen. Jeden Tag fand ich etwas Neues und es ist Eines besser als das Andere. Ich liebe dieses Essen. Die Vietnamesen haben echt ein Talent für leckere Speisen. (Und die sind alle so schlank...)
Später probierte ich so eine Hängematte auf der Terrasse aus. Man liegt unbequem, aber die Gekkos an den Wänden und Scheiben lassen sich so gut beobachten.
Am Abend hatte ich Wäsche gewaschen und am Fenster zum trocknen aufgehängt. Morgens lag mein Lieblingspulli ein paar Stockwerke tiefer auf dem Wellblechdach des benachbarten Gebäudes. Jetzt war er also doch noch eingetreten, der „worst case“. Da hatte ich Angst vor. Pass weg, VISA-Karte bleibt im Automaten stecken, Handy geht kaputt, oder Pulli weg. Wie soll ich im winterlichen Deutschland überleben, nur mit T-Shirt? Der Junge von der Rezeption (XS-Vietnam-Size) zwängte sich durch das Gitter eines der Fenster in der dritten Etage und rettete meinen Lieblingspulli. Vielen Dank! Das Ding war noch so nass, wie am Abend zuvor.
Ich sitze Im Bus nach HCMC, der auf dem selben Weg, wie vergangenen Sonntag, zurück fährt. Ich habe dann noch knapp zwei Tage in Saigon, die ich zum Einkaufen nutzen will. Die Busfahrt ist die Erste Etappe meiner Heimreise. Von Saigon fliege ich, über Peking, nach Frankfurt.
Ich verlasse Can Tho ungern. Es ist die Stadt, wo ich mich am wohlsten fühlte. Es sind die Menschen, die das ausmachen. Sie lachen. Sie scheinen glücklich zu sein und können das zeigen. Wenn ich durch die Strassen gehe, winken die Kinder. Ich werde von allen gegrüßt und ich wurde sogar von einem Studenten eingeladen. Ich denke, er war froh, sich auf englisch mit jemanden unterhalten zu können. Er setzte sich an meinen Tisch, wir aßen zusammen Pho Suppe und er bestand darauf zu zahlen. Das vielfältige Obstangebot werde ich auch vermissen. Natürlich bin ich auch froh, wieder Heim zu kommen. Da wartet ja schließlich auch jemand auf mich. Während ich dass hier schreibe habe ich Tränen in den Augen und ich weiß nicht recht, ob es am Abschied liegt, oder an die Gedanken an meine Tochter und meine Freundin zu Hause. Wahrscheinlich liegt es an beiden.
Wenn ich zurückblicke und an Peking, meine erste Etappe, denke, dann ist das so weit weg und es kommt mir vor, als ob es Monate her ist. Dabei sind es gerade mal zwei Wochen.
Zuerst denke ich natürlich an die Große Mauer. Das war sicherlich das Highlight meiner Reise. Es ist wirklich beeindruckend, das Bauwerk zu sehen, auch wenn ich nur einen winzigen Abschnitt besucht hatte. Auch die verbotene Stadt, der Kaiserpalast mit Gebäuden, die fast 600 Jahre alt sind ist ein „must have to visit“ und ich bin stolz da gewesen zu sei, obwohl ich nicht viel über die Ming- und Qin-Dynastieen im Reich der Mitte weiß.
Peking als Stadt ist schrecklich. Die Luft zum Atmen ist schlecht. Die Stadt ist riesig. Ich dachte einmal, dass ich noch ein Stück durch die Stadt laufe und dann an der übernächsten Metrostation zusteige. Das hatte ich nur ein Mal gemacht. Auf der Karte ist es nur ein kleines Stück, aber ich war eine Stunde unterwegs. Dann diese Kontrollen überall. Am Tian-anmen-Platz und an jeder Metrostation ein Sicherheitcheck. Überall standen Leute, die geleitet haben, damit niemand an der falschen Stelle die Straße überquert, oder den falschen Metroeingang benutzt. Ich hatte mich auf die fremde Kultur vorberreitet, indem ich kurz vor dem Start der Reise, zwei Romane von chinesiaschen Autoren las. Die Bücher hantelte zu der Zeit der chinesischen Kulturrevolution in den 1960er und 1970er Jahren. Diese Zeit war geprägt vom Personenkult um Mao Zedong. Er lies politische Gegner ermorden und hunderttausende foltern, einsperren und deportieren. Alles kapitalistische, bürgerliche und traditionalistische sollte aus der Kultur des Landes entfernt werden. Nach Mao's Tod wurde diese Zeit aufgearbeitet und offiziell als Fehler anerkannt. Der Personenkult und das Gefühl ständig überwacht zu werden, ist immer noch vorhanden. Das konnte ich deutlich erkennen.
Hongkong, die zweite Station ist vom Klima sehr angenehm. Vier Tage waren allerdings zu lang. Meine Erinnerungen gelten zuerst dem ChunKing Mansions mit den vielen indischen, pakistanischen und nepalesischen Restaurants. Dann natürlich den Anblick der Skyline vom Hafen von Kowloon aus nach Hongkong Island. Und dann waren da die großen bunten Schmetterlinge, die in den Hochhausschluchten von Hongkong Island leben und allgegenwärtig sind.
Der Mt. Pinatubo auf den Philippinen war das zweite Highlight. Oben am Krater dachte ich: Was für ein wunderbarer Ort, was für eine wunderbare Welt. 1991 hatte die Natur der ganzen Welt ihre gewaltige Kraft mit dem Vulkanausbruch gezeigt und jetzt ist der Ort so ruhig und so friedlich. Manila ist eine Stadt, wo man sich nicht lange aufhalten muss. In erster Linie erinnere ich mich an den chaotischen Verkehr. Es war laut. Die Jeepneys sind allgegenwärtig und prägen das Straßenbild. Das Essen ist gut und die Menschen sind freundlich und nicht aufdringlich.
Dann war da noch Ho-Chi-Minh-City. Mopeds, Mopeds, Mopeds... Es gibt viele Touristen. Was wollen die da? Ich war nur dort, weil es diesen Airport gibt. Und zum shoppen. Das kann man wirklich gut in Saigon.
Allgemein kann ich sagen, dass es sich gut reisen lässt in Asien. Für China muss man sich gut vorbereiten, weil das Internetangebot beschränkt ist, aber sonst war alles easy. Die Flüge, Busse, Metro, waren durchweg günstig und superpünktlich. Eine SIM Karte und ATM´s gibt es überall schon an den Airports. Auch wenn es sprachliche Barrieren, vor allem in Peking gibt, kommt man mit gesunden Menschenverstand und der Einhaltung gewisser Regeln gut und sicher weiter.
Vom Busterminal in HCMC musste ich ein Taxi zum Hotel nehmen. Ich hatte den Taxifahrer ausgefragt, wie die Vietnamesen über die Amerikaner denken. Er meinte: Im Süden mag man die Amerikaner, im Norden nicht, dafür aber die Chinesen. Trump mag keiner und alle mögen deutsche Autos. Dann wäre das ja geklärt.
Ich hatte dieses Mal ein Hotel reserviert, dass näher am Zentrum von Distrikt 1 liegt. Ringsherum ist Partymeile. Es sind abends viele Menschen auf der Strasse und es wird getanzt und gefeiert. Ich wurde bedrängt von Straßenverkäufern. Alle paar Meter wird man angesprochen. Restaurantpersonal, Rikscha- und Mopedfahrer, Massagesalons, Reisebüros... Alle wollen was verkaufen und das wirkte sehr aufdringlich. Ich sah mir das Ganze zwei Stunden lang an, hatte smalltalk mit einem Kerl aus Sachsen-Anhalt und mit einem aus Singapore. Im Hotel war es ruhig, weil dies in einer Seitengasse liegt. In der Gasse gibt es nur Hotels und Hostels. Vielleicht noch ein paar Restaurants und Reisebüros, die aber auch Zimmer vermieten.
Meinen ersten Kaffee hatte ich 8:00h morgens. Zwei Stunden später war mein Bargeld fast alle und mein Koffer voll. Auch der zweite Koffer, den ich mir am „Saigon Square Market“ kaufte war gut gefüllt. Die ganze Ware hatte ich zum Hotel geschleppt, bevor ich am Nachmittag noch einmal durch die Stadt bummelte. Google Maps hat mich in die Irre geführt und deswegen fand ich durch diesen glücklichen Zufall das Postamt von Saigon. Es ist wohl das historisch berühmteste Gebäude der Stadt und stammt aus der französischen Kolonialzeit. Ich hatte nicht geplant, es anzuschauen, doch wenn ich schon mal da war... Es ist sehenswert und fungiert immer noch als Post. Allerdings machen wohl die vielen Souvenir-Shops, die sich im Inneren befinden, mit Abstand den größeren Umsatz als der Briefmarkenverkauf oder andere Postdienstleistungen. Ganze Busladungen voll Touristen, ich denke hauptsächlich aus China, wurden abgeladen, um Fotos zu machen und Souvenirs zu kaufen. Ich schaute mir dies aus einer gewissen Distanz an und zog weiter. Den Taxipreis zum Flughafen hatte ich schon ausgehandelt, und das Abendessen gibt es zum Festpreis am Street-Foot-Stand. Also weiß ich, dass ich noch 150.000 Dong übrig habe. Was mache ich mit der Summe, die umgerechnet ca. 5,64 Euro ausmachen. Damit lohnt es sich doch, noch einmal in den „Ben Than Market“ zu gehen. Der Markt schließt 19:00h. Das hatte ich nicht bedacht. Gleichzeitig waren einige Händler von den sicher mehreren hundert Verkaufsständen dabei, ihre Stände auf die Straße zu verlagern. Da kann ich doch noch die üppigen Barreserven ausgeben. Es gibt Essstäbchen aus Büffelknochen... nee, lieber nicht. Dann lieber doch was klassisches.... ich hatte alles ausgegeben.
Es ist 02.00h GMT+7. Das Taxi zum Flughafen war pünktlich da und ich wartete auf den Flug nach Peking. Mein Koffer wurde gleich bis Frankfurt durchgecheckt. Die Bordkarte für Peking nach Frankfurt hatte ich auch in SGN schon bekommen. Der Transfer in Peking verlief reibungslos.
Am Donnerstag Nachmittag schlug ich pünktlich in Frankfurt auf.
Bezahlte Partnerschaft - siehe Impressum