18.10.2015
Zu Anfang der Herbstferien fuhr ich mit Fine nach Amsterdam. Ich hatte für zwei Tage eine Kajüte auf einem Hotelboot direkt im Zentrum gebucht.
Das Auto parkten wir am Stadion " ArenA" in einem P+R Parkhaus. In diesem Stadion hatte ein paar Tagen vorher die holländische Fussball-Nationalmannschaft ein Qualifikationsspiel gegen Tschechien verloren und besiegelte damit, dass die Mannschaft von Holland bei der EM 2016 in Frankreich nur zuschauen darf. Vom Stadion fuhren wir mit der Metro zum Bahnhof Centraal. Von da aus ging es ca.10 Minuten zu Fuß zu der Anlegestelle am Oosterdok. Das Erste was mir auffiel, waren die vielen Fahrräder. Alleine um den Bahnhof herum parkten mehrere tausend Velos. Es sind riesige Parkstätten für Fahrräder vorhanden und in der City sind an jedem Zaun, an jedem Baum und an jedem Brückengeländer sämtliche Plätze mit angeketteten Fahrrädern belegt. Am Oosterdok lagen jede Menge Boote. Die "Avanti" ist 34 Meter und liegt am Ende eines Steges zusammen mit 6 weiteren Schiffen dieser Größe.
Der Kapitän Dave begrüßte uns und fragte Fine wie alt sie sei. Er erklärte uns darauf, dass Kinder nicht auf das Schiff dürfen. Ich hatte erst einmal meine Buchung hervor geblättert und tatsächlich stand so ein Satz in den Hotelbedingungen. Booking.com hatte meine Altersangabe jedoch akzeptiert. Mir war es auch nicht verständlich, warum dies so war. Dave war auch verunsichert. Er meinte, die "Kleine" könnte ins Wasser fallen (lol) und abends würden Partys mit Alkohol und Canabis gefeiert (nicht so lustig). Ich setzte mich in den Aufenthaltsraum und versuchte ein anderes Hotel zu finden. Dave hatte allerdings sofort einen Sinneswandel und meinte, dass wir doch bleiben könnten. Ich registrierte, dass auf dem Schiff Rauchverbot herrscht und dass das Publikum aus jungen Pärchen und jungen Frauen bestand. Ich sah keinen Grund, nicht zu bleiben.
Die Kajüte war mit 4qm angegeben und als wir die steile Treppe zum Unterdeck hinabstiegen und das Zimmer bezogen, stellte ich fest, dass dies noch übertrieben war. Es gab 16 Kajüten auf dem Schiff. Unsere war 2,00m x 1,80m groß, wobei ein drittel davon das Doppelstockbett einnahm. Es gab noch einen schmalen Schrank und einen Waschtisch im Raum. Die Tür geht nach innen auf. Das Bullauge misst ca. 10cm im Durchmesser. Dadurch, dass der Raum auch nicht besonders hoch ist, kann man auch nicht auf dem Bett sitzen, nicht einmal mit eingezogen Kopf. Fine gefällt es und ich dachte mir, dass wir sowieso nur zum schlafen hier sind. Es gab ausreichend Toiletten und Duschen auf dem Gang. Die Dusch- und Toilettentüren liegen gegenüber, einen Meter auseinander, so dass man eine Tür von innen nicht aufbekommt, wenn die gegenüberliegende aufsteht. Ich konnte mich am ersten Tag mit einer akrobatischen Einlage gerade noch befreien.
Es ist ca. 15:00 Uhr als wir zu Fuß in die nahe gelegene City gingen. Schon nach ein paar hundert Metern waren wir mitten in einem Viertel, wo es an jeder Ecke einen Coffeeshop gibt und zwischen den Ecken gibt es auch jede Menge Coffeeshops. Durch Chinatown, vorbei am Damplatz sind wir zum Anne Frank Haus, wo wir uns das ehemalige Versteck und das dazugehörige Museum anschauten. Auf dem Rückweg waren wir in einem italienischen Restaurant, bevor wir zurück zum Boot gingen.
Canabis, Marijuana, oder wie das ganze Zeugs heisst, war allgegenwärtig. Aus den Pubs und Coffeeshops zogen Rauchschwaden auf die Strasse und selbst in den kleinen Lebensmittelläden wurden Kekse, Schokolade und andere Süssigkeiten mit Canabis angeboten. Ich kaufte mir eine Dose Heineken.
19.10.2015
Ich habe gut geschlafen in dem engen Bett. Nach dem üppigen Frühstück auf dem Boot ging wir in die City und machten mit einem Touristenboot eine Grachtenfahrt. Ein paar mal kam kurz die Sonne zum Vorschein, ansonsten war es trübes Herbstwetter, allerdings ohne Wind und mit milden Temperaturen. Anschließend ging es auf eine ausgedehnte Shoppingtour. Abschließend waren wir bei Albert Haijn, einem großen Lebensmittelmarkt, wo wir unser Abendessen einkauften, welches wir auf dem Boot einnahmen. Der grosszügige Aufenthaltsraum auf dem Deck ist zu dieser Stunde gut gefüllt. Leider war jeder mit sich selbst und mit seinem Handy beschäftigt, so dass keine Gespräche zustande kamen.
20.10.2015
Nach dem Frühstück auf dem Boot gingen wir auf dem kürzesten Weg zum Bahnhof Centraal und mit der Metro fuhren wir zum Parkhaus am Stadion ArenA. Mit dem Auto ging es ohne Stau und auf dem kürzesten Weg nach Hause.