Gedichte
Ya Muháymin - Ya Alim
Attila sieht auf die Welt,
Sie ist sein, und ihm gefällt,
Dass Menschen, Tiere, Wanzen
Nur nach seiner Pfeife tanzen.
Die Welt erscheint im Brunnenspiegel
Auf den der König haucht das Siegel:
Ya - Alim, das ist sein Trick.
Damit kann er alles wissen,
Glaubt er; denn auf weichen Kissen
In dem Harem des Gebieters
Seufzt Suleikha unter Küssen,
Manchmal auch den zarten Bissen
Von Hafiz, dem Haremshüter,
welcher ist ein Schwerenöter.
Wehe, wehe, schwer die Strafe
Für Lieblingsfrau und Haremssklave!
Wenn Attila euch sieht, ihr Täubchen,
Macht er aus euch Sahnehäubchen
Als Dessert für Azrael.
Doch Suleikha wohlgemut,
Spricht: "Ya - Muháymin, schütz die Glut!"
Und Allah beschützt die Beiden,
Denn er kann sie besser leiden,
als den König aller Hunnen,
Der oft das Gebet versäumt,
Lieber Met im Kruge schäumt.
Die Vereinigung der Liebe
Findet Allahs starken Schutz,
Ist er selbst doch gegenwärtig
bei der Veredelung der Triebe,
bei dem höchsten der Gebete,
Das in seine Einheit mündet
Und sein Reich allhier verkündet.
Und der König aller Hunnen
Schaut als Bild im tiefen Brunnen
Nur ein Reh und einen Hirschen,
Die sich gütlich tun an Kirschen
Frisch flambiert und heiß vom Feuer,
- Al - Alim, er trägt heut´ Schleier.
Mai 2000 © Assad Splieth
Attila klaut Honig
Attila der Hunnenkönig
Klaut sich einen Topf mit Honig
Aus der Kammer von Zunaiba,
Die ist eine seiner Weiba.
Eine Biene sticht den König,
Sie saß in dem Topf mit Honig;
Und ein Tritt von seinem Weibe
Trifft ihn hinten an dem Leibe,
Wo Zunaiba zornig spricht:
„Attila, das tut man nicht!“
©Assad Peter Splieth
Tot oder Lebendig
So steif die Hand, die einst sich legte auf die Kurven Deiner Brüste,
Trüb meine Augen, die, ach so gern, sich weideten an Deiner Schönheit,
Kalt ist mein Mund, der Milch & Salz von Deinen Lippen küßte,
Taub meine Nase nun für alle Wohlgerüche Deiner Herrlichkeit,
Die Muschel meines Ohrs nimmt nicht mehr auf die Perlen Deiner süßen Worte,
Nie mehr verlocken mich die roten Kirschen Deiner Leibestorte!
Was mir nun bleibt?
Die Sehnsucht ist erfüllt von Ewigkeit;
Glatt liegt das Meer, verflossen ist die Welle,
Zurückgekehrt bin ich von fernen Wassern an die Quelle.
Alles ist JETZT und HIER, mein Hunger ist gestillt,
DU bist ICH, doch lieber wärst Du mir verhüllt,
Im Schleier unsrer Trennung halb nur verborgen
So wie das Reich der Feen am frühen Morgen.
Wie kann ich Dich in mir erkennen, Geliebte,
Da ich Dich nie verlor?
Leben ist Sehnsucht,
Erfüllung heißt Tod.
Oh, schöner Tod,
Leidvolles Leben!
Ich kehr´ zurück,
Ich Tor!
© Assad Peter Splieth 1997
Highway 66
On Highway 66
I met a cutie of a nix,
she had a fishtail, *gasp*, no feet,
was swimming right down in the street,
she was a beauty of a chick,
God, was I lunatic!
I shouldn´t drink while driving trucks
meeting nix, elephants and ducks
in my imagination.
I´ m longing for salvation!
I´ ll stop to drink, I´ ll stop to drive,
be looking for a caring wife,
an alltogether sober life.
Such my intentions are in gear:
happy New Year!
On Highway 66
I meet a beauty of a nix,
the moon shines on her naked skin,
on apple - breasts, on waist and fin;
I welcome her with a broad grin.
My life is trist, my life is poor,
I need at least some virtual lure.
I´ m longing for salvation,
but stronger is temptation.
Assad Peter Splieth 2009
Der heilige Rolf (Limerick)
Drei wilde Geißerlein,
Die fingen Rolf, den Wolf
Und buken ihn mit Schnellzement
Zehn Meter tief ins´ Fundament
Der Kirche von St. Sapperment,
Heut heißt er „Der heilige Rolf“.
Der heilige Rolf zählt seine Schaf´
Und findet auch drei Geißen:
Zwei wirft er aus dem Himmel raus,
Das dritte wird sein Mittagsschmaus
Und danach geht er sch.... .
© Assad Peter Splieth 2000
Biene und Hummel
Wenn die Biene mit der Hummel
über eine Blume fliegt,
ja, das gibt ein Mords-Gebrummel,
Fangen spielen mit Gesummel,
ob wohl eins das andre kriegt?
Sie beachten nicht die Spinne
Mit dem Netz,
mit dem Netz,
die hat Böses nur im Sinne.
Doch die Hummel und die Biene
Fliegen um das Netz herum,
Netz herum.
Sie verziehen keine Miene,
sie sind schlau und gar nicht dumm,
spielen weiter mit Gebrumm,
mit Gesumm.
Assad Splieth 2009
Der Rülpser
Hugo ist ein arger Rülpser.
Aus dem Halse flutschen ihm
So fette Pülpser.
Mutter fleht und Vater schimpft
Oma nur die Nase rümpft:
Doch beim Laufen oder Sitzen,
Mittags zu Tisch, beim Bäcker Fitzen,
Wo es gurgelt oder speit
Ist der Hugo nicht sehr weit.
Der Junge aber lacht und spricht:
„Absicht war das sicher nicht!“
In seinen Augen sieht man´s blitzen,
er lässt noch einen Jodler flitzen
und danach kommt ein nasser Hohler.
„Uff!“, sagt Hugo „jetzt ist mir wohler!“
Von C nach Fis mit kühnem Schwung
Beendet er die Vorstellung.
© Assad Peter Splieth 2001
Das goldene Haar
Heinz-Egon Bux zu Balthasar
Nein, es ist nicht zum Lachen,
Dem wuchs am Hintern ein goldenes Haar,
solch Haar hat nicht einmal der Zar
Und der hat viel goldene Sachen
Dem Teufel ward ein Haar gestohlen
Jetzt bleiben ihm noch zwo.
Er sucht von Portugal bis Polen
Und findet´s nicht und kanns´ nicht holen
Von Balthasar sei´m Po.
Heinz-Egon ist jetzt so genant;
Sie schwefeln, seine Fürzel.
Da hat der Teufel ihn erkannt
und kommt ganz hurtig angerannt
und reißt sein Haar vom Bürzel.
© Assad Splieth 2004