Der Bogen ist manchmal "alle" obwohl der Ton noch gar nicht zu Ende ist?
Damit das nicht passiert, müssen wir uns ein paar Gedanken dazu machen, wie man die verfügbare Länge des Bogens geschickt auf die einzelnen Töne aufteilt.
Bogengeschwindigkeit an die Länge des Tones anpassen
vorzeitiger Richtungswechsel des Bogens
Bogen neu aufsetzen
Was steckt dahinter? - Ganz einfach: Eine ganze Note mit einem ganzen Bogenstrich spiele ich langsamer als ein halbe Note.
Anderes Beispiel:
Ein Stück enthält eine Reihe von Viertelnoten, die ich bequem in der Bogenmitte spiele, in dem ich bei jeder Note die Richtung wechsele. Da nähert sich eine halbe Note! Was nun? Damit ich genug Bogen für sie habe, spiele ich die letzte Viertelnote davor mit höherer Bogengeschwindigkeit, um an der Spitze (oder am Frosch) anzukommen und den ganzen Bogen für die nächste Note zur Verfügung zu haben. - Ich hole sozusagen aus.
Erklärung anhand eine Beispiels:
Angenommen, wir wollen eine lange, dann zwei kurze und wieder eine lange Note spielen.
Nach der ersten langen Note bin ich an der Spitze angekommen. Nach der folgenden kurzen Note im Aufstrich bin ich vielleicht im oberen Viertel angekommen. Obwohl ich noch Bogen habe, wechsle ich für die zweite kurze Note schon wieder in den Abstrich, um für die folgende lange Note den ganzen Bogen im Aufstrich zur Verfügung zu haben.
Erklärung anhand eine Beispiels:
Angenommen, wir wollen eine lange, dann eine kurze und wieder eine lange Note spielen. Würde ich Abstrich - Aufstrich - Abstrich spielen, hätte ich für die letzte lange Note im Abstrich nicht genug Bogen zur Verfügung, da die vorherige kurze Note nur ein kleines Stück Bogen gebraucht hat.
Was nun?
Wir teilen den Bogen auf die ersten beiden Noten auf: die erste lange Note im Abstrich, dabei etwas Bogen übrig lassen. Bogen kurz anhalten, dann die kurze Note - weiter im Abstrich - anhängen. Die dritte Note ist wieder lang und wird komplett im Aufstrich gespielt.
Dieser Fall tritt z.B. dann ein, wenn zwischen zwei Noten eine Pause zu spielen ist.
Beispiel:
Angenommen, wir spielen eine kurze Note, dann folgt eine kurze Pause, dann eine lange Note. - Halte ich den Bogen nach der kurzen Note in der Bogenmitte an und spiele nach der Pause die lange Note weiter, reicht der Bogen nicht, denn ich stehe ja an der Bogenmitte. Deshalb setze ich während der Pause den Bogen neu auf, z.B. am Frosch für einen Abstrich.