Zum Klang gehört auch ein Spiel ohne unangenehme Nebengeräusche. Diese können beim Saitenwechsel, beim Stehen auf der Saite oder bei einem schlechten Ansprechen einer Saite entstehen.
Am besten mit Arpeggien üben!
Wann immer möglich, den Finger für den nächsten Ton bereits vor dem Saitenwechsel auf die neue Saite aufsetzen!
Wenn der Saitenwechsel bevorsteht, bereits den Bogenwinkel leicht anpassen, damit der eigentliche Wechsel nicht mehr soviel Kippbewegung erfordert
Erst langsam, dann schneller üben. Tempo erst erhöhen, wenn die Saitenwechsel im lagsamen Tempo sauber sind!
Doppelgriffe nutzen: Wenn der nächste Ton auf der neuen Saite mit demselben Finger gespielt wird, den Finger nicht auf die neue Saite umsetzen, sondern beide Saiten gleichzeitig drücken! Dann muß gar nicht umgegriffen werden und es besteht nicht die Gefahr von Nebengeräuschen.
siehe Technik --> Große Saitenwechsel
Soll in einer Pause oder bei bestimmten Stricharten, z.B. Staccato, der Bogen auf der Saite kurzzeitig stehenbleiben, entstehen anfangs häufig Nebengeräusche, weil wir unsere Muskeln noch zu sehr anstrengen, um stillzuhalten. Das klingt fast paradox, scheint aber so zu sein. Ich habe diese Beobachtung genauso gemacht: Je mehr ich mich anstrenge, stillzuhalten, desto mehr Nebengeräusche entstehen. Also müssen wir die Entspannung in der Pause üben!
Übung: Mit dem Bogen mehrere Sekunden ohne Geräusche auf der Saite stehenbleiben. Das geht anfangs nicht lange, da die Muskeln zu zittern beginnen. Dann 20 Sekunden Pause machen (Arme hängen lassen) und neu aufsetzen. Nur ein paar Mal!
Es geht bei dieser Übung um das Finden der Entspannung.
Übung: Abwechselnd zwei Sekunden streichen, zwei Sekunden Pause
Übung: Abwechselnd eine Sekunde streichen, eine Sekunde Pause
Übung: Staccato Tempo 60
Die Übungen über eine längere Zeit mit in den Technikteil einbauen! Erst dann zur nächsten Übung wechseln, wenn aktuelle Übung ohne Nebengeräusche gelingt!
Daß eine (oder mehrere) Saiten schlecht ansprechen, kann mehrere Ursachen haben:
zu wenig Kolophonium
muskuläre Verspannungen
falsche Kontaktstelle
zu wenig Bogengewicht
Spricht eine Saite immer wieder schlecht an, kann man sich durch eine leichte Martelé-Technik behelfen: Beim Anspielen der Saite kurzzeitig etwas mehr Gewicht auf die Saite bringen, dann sofort wieder bis zum gewünschten Gewicht nachlassen.
Geschieht das erst während des Spiels und scheint schlimmer zu werden, dann liegt das meist an zunehmenden Verspannungen der eigenen Muskulatur. Dann eine kurze Pause machen, Muskeln entspannen, Arme nach hinten - unten kurz dehnen, so daß es in den Armen zieht. Dehnung ein paar Sekunden halten. Beim Weiterüben das Spieltempo etwas verringern, damit die momentane, latente Überforderung beseitigt wird.