Eine sichere Bogenführung ist eine wichtige Voraussetzung für einen guten Klang.
Anfangs ist man als Anfänger noch unsicher in der Bogenführung. Der Ton klingt dann manchmal zittrig, verändert sogar seine Frequenz und ist begleitet von Nebengeräuschen.
Eine korrekte Bogenhaltung haben wir bereits besprochen. Jetzt geht es um die Bogenführung, die sich durch folgende Eigenschaften auszeichnet:
gleichmäßiger Bogendruck
gleichbleibende Bogengeschwindigkeit
stabile Kontaktstelle
gerade Bogenführung
Die Klangfaktoren müssen also während des gesamten Bogenstrichs stabil gehalten werden. Das will geübt werden, denn
die beteiligten Muskeln sind noch untrainiert
das Gefühl für eine gerade Bogenführung muß erst entwickelt werden
die Unabhängigkeit der linken und rechten Hand muß erarbeitet werden
Die für mich beste und effizienteste Übung ist ein langer Bogenstrich mit Konzentration auf einen trotzdem klaren und lauten Ton (mindestens mezzoforte). Das kann zunächst auf einer leeren Saite erfolgen.
Anfangs kann man versuchen, 10 Sekunden lang einen schönen, klaren, mittel-lauten Ton mit einem einzigen Bogenstrich zu erzeugen. Nach und nach verlängert man die Zeit, aber erst, wenn bei der bisherigen Geschwindigkeit ein klarer Ton erreicht wurde.
Später kann man üben, Tonleitern mit einem einzigen, langsamen Bogenstrich zu spielen.
Tipp: Am Frosch spielt es sich leichter, wenn man den Bogen leicht ankantet, um mit weniger Bogenhaaren zu spielen. Entfernt man sich vom Frosch, dreht man den Bogen zurück, um wieder mit allen Bogenhaaren zu spielen.
Noch ein Tipp: Streicht man mit dem Bogen etwas dichter am Steg, kann man langsamer streichen, ohne daß der Ton kratzig oder unsicher wird. - Dichter am Griffbrett braucht man dagegen mehr Bogengeschwindigkeit.
Das sollte man ausführlich ausprobieren, damit man es versteht und fühlt.