Eine lockere, entspannte Haltung sowohl der Geige als auch des Bogens ist die Grundlage eines guten Geigenspiels.
Das schließt alle beteiligten Gelenke ein: Finger, Hände, Ellbogen, Schultern. In beiden Armen!
Eine verspannte linke Hand beeinträchtigt die Intonation (die Finger finden die richtige Position nicht mehr) und die Geschwindigkeit des Fingersatzes. Ein schnelles Spiel ist verspannt nicht möglich.
Deshalb ist es ratsam, während des Übens immer wieder kleine Pausen einzulegen, um die Entspannung aller Gelenke zu überprüfen bzw. wiederherzustellen und die Arme vielleicht kurz nach hinten unten zu dehnen. Besonders, wenn das Spiel unsauber oder die Töne kratzig werden.
Umgekehrt verkrampft man aber besonders schnell, wenn man zu schnell übt. Dann wird das Spiel während des Übens immer schlechter statt besser. Deshalb ist ein an die momentanen Fähigkeiten angepaßtes Tempo sehr entscheidend: Immer nur so schnell spielen, daß ein sicheres Greifen der Saiten und eine sichere Bogenführung noch möglich sind. Wiederholtes, langsameres Üben führt nach und nach zu mehr Sicherheit und ermöglicht später automatisch ein schnelleres Spiel.
Eine gute, entspannte Geigenhaltung hat während des Spielens die Eigenheit, sich unbemerkt aus dem Staub zu machen. Deshalb sollten wir beim Üben immer wieder kurz innehalten und die Haltung korrigieren:
hochgezogene Schultern fallen lassen
Ellbogen kurz locker hängen lassen
Fingergelenke entkrampfen und beugen
Daumen vom Geigenhals lösen
Geige liegt möglichst locker auf der Schulter auf
Eine gute Idee ist, die Arme zwischen den Übungen oder Stücken jeweils für ein paar Sekunden nach unten - hinten zu dehnen.