Behse Anna

Anna Behse

Anna Therese Behse, geb. 13.11.1877- gest. 04.04.1974

Eltern: Peter Wilhelm Arnold Behse und Maria Therese, geb. von Forselles.

Anna Behse wurde am 12.11.1877 in Helsinki geboren. Die Familie lebte in Kaivopuisto, in Haus No 20. Anna war die Jüngste von fünf Kindern. Anna war gerade vier Jahre alt als ihr Vater plötzlich starb. Anna erlebte zudem als kleines Mädchen den Abbruch ihres Hauses. Anna wurde von all ihren Brüdern und Schwestern geliebt, besonders aber war ihre Schwester Maria Elisabeth eine große Stütze und Hilfe für Anna während der Jahre ihres Wachstums. Anna besuchte die gemischte Schule von Frau Pipping und machte ihren Abschluss in 1894, wonach sie mit ihrem Gesangstudium begann. Zunächst bildete sie ihre Sopranstimme in Finnland aus und später in Dresden und Berlin. Sie wurde Gesangslehrerin und Sängerin. Ihr Bruder Alfons Emil begleitete seine Schwester Anna auf vielen ihrer kleineren Hauskonzerte, an die ich mich noch gut erinnere. Anna Behse gab auch viele große Konzerte, und einem Zeitungsartikel zufolge, wurde sie unter anderem auch von Oskar Merikanto selber begleitet. Aber das Leben hatte andere Pläne für sie.

In ihren Dresdener Studienjahren wurde sie bekannt mit der Bewegung der „Christlichen Wissenschaft“. Schon als kleines Mädchen interessierte sich Anna für religiöse Fragen. In einem Artikel in der Zeitung „Samarbete“ vom 18.1.1962 sagt sie: „Ich wundere mich, frage mich und würde so gerne alles was in der Bibel berichtet ist, verstehen“. Meine religiöse Mutter gab mir als führendes Prinzip nach Antworten in der Bibel zu suchen aber vieles in diesem heiligen Buch war zu kompliziert für mich um es zu verstehen.

Durch Zufall nahm Anna Behse mit Freunden in Berlin, im Jahre 1922, an einer sogenannten „Dankfest“ Veranstaltung teil. Die Zeugnisse derer die geheilt worden waren und ihre Danksagungen hinterließen einen tiefen und bleibenden Eindruck in ihr sodass sie tiefer in diese Angelegenheit gehen wollte. „Heilung durch die Hilfe des Gebetes?“

Ihre Freunde nahmen sie auf den Arm, aber zielstrebig machte sie weiter und kaufte einschlägige Bücher die sich mit dem Thema der „Christlichen Wissenschaft“ befassten. Eine neue Phase begann in Anna Behse`s Leben, wie sie in einem Interview erzählt: „Als ich nach Finnland zurückkehrte fuhr ich fort mich mit den Prinzipien der „Christlichen Wissenschaft“ vertraut zu machen. Anfänglich, in 1922, waren wir 3 Personen die sich in meinem Haus zum Bibelstudium versammelten. Mit der Zeit wurden es mehr und mehr die sich an dieser Sache interessierten und wir trafen uns in der kleinen Musikhochschule. Nach dem Krieg fand die Bewegung einen neuen Versammlungsplatz . Heilung durch Gebet ist einer der zentralen Leitgedanken. Ausgebildet war Anna Behse dafür schon in London wo sie an einem 2-wöchigem Kurs teilgenommen hatte. Die „Christliche Wissenschaft“ wirkt in Finnland als eine Gesellschaft (Kristillisen Tieteen Yhdistys) die in 1955 gegründet wurde und von der Anna Behse ein Gründungsmitglied war.

Wie ich schon vorher erwähnte hatte ich das Vergnügen „Moster Anna“, wie wir unsere Tante nannten, zu kennen. Wir besuchten sie in ihrem Haus Sknillnaden 13, und später in Tölö, Oksanengatan. Sie saß gerne in ihrem schönen roten Sofa unter dem Gemälde des „12-jährigen Jesus im Tempel“ aus ihrer Kindheits-wohnung. Besonders erinnere ich mich an sie im Winterkrieg als sie umzug und in unserem Hinterhaus lebte. Ich war ein munteres Kind und meine Großmutter pflegte mir zu sagen: „ Störe Moster Anna nicht, sie betet.“ Ich konnte allerdings nicht verstehen wie jemand den ganzen Tag beten konnte. War ein Abendgebet nicht genug? Nicht für sie – sie betete für die Nöte aller Menschen.

Benita Akerlund 2009

Anna Behse (1877 – 1974) machte die Bekanntschaft einiger praktizierender Mitglieder der „Christlichen Wissenschaft“ als sie Gesangunterricht in Deutschland nahm. Nach einigen Jahren begann sie in Finnland mit dem Studium der Bibel. Die kirchliche Aktivität begann als sie, mit zwei anderen Interessenten, eine Gruppe bildete. Anna Behse widmete ihr ganzes Leben Menschen durch ihre Gebete zu helfen. Sie war die erste, offiziell in Finnland registrierte, christliche Heilerin –Praktikerin der „Christlichen Wissenschaft“.

In 1955 wurde die „Christliche Wissenschaft Gesellschaft“ (Kristillisen Tieteen Yhdisys – Kristen Vetenskaps Samfund) gegründet, und die am 26.2.1975 in einem amtlichen Register aufgenommen wurde

Die Gesellschaft arbeitet in Helsinki wo ihr eine Lesehalle, Kirche und Sonntagsschule zur Verfügung stehen. Gottesdienste (Montag) und zeugnisgebende Versammlungen wurden gehalten (Mittwoch) Öffentliche Versammlungen wurden ebenfalls organisiert. An anderen Stellen fanden inoffizielle Veranstaltungen und Grundsatzstudien der „Christlichen Wissenschaft“ statt.

Die finnische Übersetzung „Tiede ja terveys sekä avain Raamattuun“ des Buches „Science and Health with Key to Scriptures“ von Mary Baker wurde in 1987 veröffentlicht. In der internationalen Ausgabe der Zeitschrift: „Christian Science Monitor“ werden finnische Artikel von Zeit zu zeit veröffentlicht. Eine kleinere Veröffentlichung von „Christian Science Viesti“ wird viermal im Jahr herausgegeben.