2013 Fahrt in die Hallertau am 05./06.09.2013

Hotel Hopfengold.

Eigentlich wissen wir ja alle, dass im Bier Hopfen ist – aber wer weiß schon wie er gepflanzt und geerntet wird, geschweige denn welcher enorme Aufwand insgesamt erforderlich ist. Wir wollten das einmal genauer erfahren. Unsere Anna, eine gebürtige Hallertauerin, organisierte daher eine zweitägige Busreise. Der Wetterbericht hatte uns gutes Reisewetter versprochen. Am Badparkplatz hatten sich 22 Reiselustige CDO`ler eingetroffen. Ein kleiner Wermutstropfen war die Suche nach einem geeigneten Parkplatz, denn der Badparkplatz, was niemand wusste, ist erst ab 8:00 Uhr geöffnet. Die Fahrt mit dem Hügle-Bus führte über die Autobahn direkt nach Wolnzach. Unterwegs hatte das Marketender Team uns mit leckeren Baguettes und Getränken versorgt. Gegen 10:30 bezogen wir unsere Hotels. Ein Teil wohnte im „Hotel Hopfengold“ der andere Teil im „Hotel Hallertau“. Beide Hotels waren sehr gut ausgestattet. Anna hatte da eine gute Wahl getroffen. Nach dem Einchecken fuhren wir direkt zum Hopfenmuseum. Unsere Führerin, eine resolute Dame mit Namen Frau Braun, führte uns durch die verschiedenen Abteilungen des Museums. Gezeigt wurden historische Arbeitsgeräte und Spezialwerkzeuge. Es war und ist auch heute noch eine harte und äußerst aufwändige Arbeit, den Hopfen zu bearbeiten. Jedes Jahr müssen die Haltedrähte neu angelegt werden. Dann werden die Hopfenpflanzen angeleitet richtig hochzuwachsen. Im Uhrzeigersinn werden die ersten Stängel um den Draht gelegt. Übrigens wächst der Hopfen immer rechts herum, unabhängig ob auf der Nord- oder Südhalbkugel. Er ist ein sogenannter Rechtsdreher. Es  werden nur 4 Triebe hochgezogen, alle anderen werden abgeschnitten. Und nur die weiblichen Pflanzen werden genutzt. Hopfen wächst etwa 8 m nach oben und die Wurzeln 4 m tief in die Erde. Wenn die Erntezeit naht, gibt es wieder viel Arbeit. Die Pflanzenstängel werden mittlerweile maschinell geerntet. D.h. mit einer Maschine werden die Stängel samt Haltedraht abgeschnitten und auf einem Hänger zum Hof gefahren. Hier werden die Stängel samt Draht an der Maschine eingehängt. Die eigentlichen Hopfendolden  werden von den Blättern, Stängeln und Draht aussortiert. Das funktioniert aber nicht zu hundert Prozent. Flinke Frauenhände sortieren nochmals nach. Die jedoch verbliebenen Drahtreste werden noch zu einem besonderen Problem, wie man aus dem Zeitungsbericht (Foto) entnehmen kann. Viele weitere Stationen wie die Schädlingsbekämpfung und die Erntearbeit in früheren Jahren hat uns Frau Braun eindrucksvoll nahe gebracht. Nach so viel neuem Wissen war eine Pause durchaus angebracht. Zum Landgasthaus Siebler in Egg waren es nur wenigen Minuten mit dem Bus. Im gemütlichen Biergarten bei Würsten mit Kartoffelpuffern und heimischen Bier wurde heftig über das neu erworbene Wissen diskutiert. Anschließend ging es weiter zum „Manghof“. Hier wurden wir von der Chefin Frau Johanna Fuß herzlich begrüßt. Im nachfolgenden Gespräch erfuhren wir nun aus der Praxis, was es bedeutet ein Hopfenbauer zu sein. Es ist im Gegensatz zu anderen Landwirtschaftsbetrieben zwar eine relativ saubere Arbeit aber nicht minder mühsam. Im Nebengebäude konnten wir die riesigen und lauten Maschinenungetüme bestaunen, die den Hopfen weiter verarbeiten. Viele Hände sind trotzdem noch erforderlich, zum Einhängen,  Aussortieren usw. Nach einer kleinen Erfrischung mit „Hopfentee“ konnten Erinnerungen in Form von Kränzen aus Hopfen Blüten erworben werden. (Und was hat uns auf dem Hof am besten gefallen…..?) Gegen 17 Uhr sind wir zurück zu den Hotels gefahren. Nach einer Ruhepause ging es zum Abendesse auf die Terrasse vom „Hotel Hallertau“. Das Wetter war mit 25 Grad geradezu ideal, den Tag im Biergarten ausklingen zu lassen. Das Essen und die Bedienung waren, wie zu vernehmen war, ohne jeglichen Tadel. Diverse Damen und Herren konnten nicht an der Hotelbar vorbeigehen, ohne  einen oder zwei „Hopfengold“ zu konsumieren.  Der Rest hatte es vorgezogen sich in die Horizontale zu begeben. Nach eine ruhigen Nacht, einige Damen hatten sich über das Schnarchen ihrer Ehemänner beklagt, ging es um 8:30 zum Frühstück. Um 10 Uhr war Abfahrt nach Kelheim. Beeindruckend waren die riesigen Hopfenfelder rechts und links der Straßen. Als Normalautofahrer auf der A9 sieht am immer nur einen relativ kleinen Abschnitt von Hopfen Feldern, aber das Anbaugebiet erstreckt sich noch weit nach Osten bis nach Regensburg. Nicht umsonst ist die Hallertau das weltweit größte Hopfenanbaugebiet. In Kelheim angekommen bestiegen wir das Donau- Fahrgastschiff „Weltenburg“ zu einer gemütlich Tour durch den Donaudurchbruch nach Kloster Weltenburg. Wer zurück blickte, hatte einen wunderbaren Blick zum Donaudurchbruch mit der darüber schwebenden Befreiungshalle. Nach einem kurzen Fußweg landeten wir im Biergarten des Klosters. Dass es sich hier um eine Massenabfertigung handelt, war uns natürlich bewusst, aber alle hatten einen guten und schattigen Sitzplatz ergattert. Ein Besuch der Kloster Kirche hatte sich gelohnt. Es ist ein üppig ausgestatteter Barockbau, aber nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Eine sehr gute Einrichtung für müde oder gehbehinderte Besucher war der kostenlose Shuttelbus zum Busparkplatz. Gegen 15 Uhr starteten wir zur Rückfahrt nach Coburg, wo wir gegen 18 Uhr eintrafen. Ein besonderer Dank geht an den jungen netten Busfahrer Jochen, der uns ruhig und souverän chauffierte. Es war übrigens seine erste Übernachtungsfahrt. Natürlich ganz großen Dank an das Organisationsteam, das sich viel Arbeit gemacht hatte. Es war eine schöne und interessante Fahrt.

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