2000 Führung durch die unterirdischen Gänge in Lichtenfels.

Besichtigung der unterirdischen Gänge in Lichtenfels am 08.09.2000

Kerzen, feste Schuhe und eine warme Jacke sollte schon Jeder dabei haben, der in die Unterwelt von Lichtenfels hinabsteigt. An einem Samstag Nachmittag traf sich eine ansehnliche Truppe am Stadtgraben, um die unterirdischen Gänge von Lichtenfels zu bestaunen. Über 500 Jahre alt sind die Gänge, Höhlen und Nischen, teilweise bis zu 17 m tief unter der Erde. Bislang wurden jedoch nur  1,5 Km von einem weit verzweigten Höhlenlabyrinth begehbar gemacht. Ursprünglich dienten die Gänge unterhalb des alten Lichtenfelser Schloßes den Bewohnern in Kriegszeiten als Fluchtweg und sie erstreckten sich wohl bis zu den Stadttoren des mittelalterlichen Lichtenfels. Hier suchten die Lichtenfelser nach ersten Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg Zuflucht.  Die SS richtete Waffenlager ein, die offensichtlich zugemauert und bis heute nicht gefunden wurden.  Die NSV kochte hier in der Tiefe die Suppe für durchfahrende Militärtransporte und die Lichtenfelser  Rüstungsbetriebe nutzten das Felsenlabyrinth als bombensicheres Depot. Über Jahrhunderte lang hinweg, bis in die neuere Zeit, benutzten Lichtenfelser Brauereien den riesenhaften natürlichen "Bierkeller" mit seinen stets gleich bleibenden Temperaturen als Lagerraum. Diesem Jahrhundert blieb es vorbehalten, das unterirdische Labyrinth durch weitere Gänge und Stollen zu erweitern. Wenn die Besuchergruppen mit Schutzhelm und Kerze das Labyrinth erkunden, dann kann es schon passieren, dass ein schriller Schrei und ein unheimliches Wehklagen durch die Gänge hallt. Das ist dann das legendäre Edelfräulein Podica, die ihren Liebsten bei einem Gefecht bei Scheßlitz verlor, deshalb um den Verstand gebracht ward und seitdem verdammt ist, ruhelos durch die Felsengänge zu geistern. Nachdem alle CDO-ler wieder wohlbehalten ans Tageslicht zurück gekehrt waren,  wurde im "Markt 17" noch eine Vesperpause eingelegt. 

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