Allah oder Gott?

"Die Tatsache, dass jemand eine bestimmte Erscheinungsform nicht .... akzeptiert, besagt noch nicht, dass er einen anderen Gott hat" schreibt Leser Dr. Ing. Schmidt am 6.8.2010 in der Kirchenzeitung. Nun, aus islamischer Sicht haben Christen, Juden und Muslime den gleichen Gott, waren doch aus deren Sicht Adam, Noah, Abraham, Moses, Johannes der Täufer und Jesus Muslime und Propheten Allahs. Aber es gibt einen Unterschied. Es ist ja nicht so, dass die Dreifaltigkeit dem Islam unbekannt ist, im Gegenteil, sie wird als Beigesellung zu Allah angesehen. Wer Jesus als eine Person Gottes ansieht, der begeht die einzige Sünde, die Allah nie verzeiht, wenn man in ihr stirbt. Christen und auch die Juden haben nach Aussagen des Koran den wahren Islam so verfälscht, dass deren Anhänger auf dem sicheren Weg zur Hölle sind. Auch die zweite Koranstelle die Dr Schmidt anführt, enthält ganz klar die Ablehnung der Göttlichkeit Jesu. Was uns mit den Juden verbindet, ist, dass in diesem Volk Gott sein Wirken begann und sein kommen ankündigte und vollzog. Sie praktizieren noch den vormessianischen Gottesglauben, der bis zum Wirken Jesu Stand der Offenbarung war. Somit haben Juden und Christen hier viel gemeinsam. Jetzt bekommt da einer Visionen, sieht den Engel Gabriel, der ihm Koranverse bringt, die klar sagen, der christliche Glaube ist falsch und führt in seiner reinen Forrm zur Hölle. Nur Christen, die im Prinzip das Gottesbild Mohammeds teilen, sind rechtgläubig. Und solche arianischen Christen wird Mohammed auf der arabischen Halbinsel gekannt haben, da diese aus den byzantinischen Provinzen geflohen oder ausgewandert waren.

Zwischen Muslimen und Juden gibt es aber einen großen Unterschied: Juden haben eine Vorform unseres Gottesbildes, Muslime verehren eine heidnische Gottheit, die unter dem Propheten Mohammed zum alleinigen Gott erhoben wurde und über den Koran auch mit Texten ummantelt wird, die sich an der Bibel anlehnen. Aber der Gott der Juden und Christen ist laut deren Bekenntnis der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott der Muslime ist nur der Gott Abrahams und Ismaels. Bei den Juden wurde Isaak zum Opferaltar geführt, bei den Muslimen Ismael. Wenn also der Kern des islamischen Glaubens der vorchristliche Allah ist, dem nur einige Mäntelchen aus der jüdisch- christlichen Überlieferung angezogen wurden, dann ist Allah doch im Kern ein anderer Gott als unser Gott und ich kann nichts sehen, was da in der islamischen Lehre vom heiligen Geist kommen soll. Anders könnte es aber in der oft vorbildlichen Glaubenspraxis vieler Muslime sein!

Ein wichtiger Unterschied ist auch, dass mit Jesu Tod am Kreuz Gott selbst ein Opfer gebracht hat, dass für alle Gläubigen die Vergebung der Sünden ermöglicht. Der Islam kennt das Opferfest, an dem immer sehr viel Blut fließt und bei jeder Schlachtung wird Allah angerufen, während das Tier geschächtet wird, sonst dürfen Muslime das Fleisch eigentlich nicht essen (ich habe schön in Köln bei Egetürk in der türkischen Wurstfabrik gearbeitet). Das letzte erwähne ich vor allem aus theologischen Gründen und nicht aus Tierschutzgründen. Denn da ist unsere Massentierhaltung ein so großes Übel, dass wir erst mal auf uns, statt auf die Muslime schauen müssen.

"Wenn man sich die Mühe macht, im Koran nachzulesen,,,,", wie Dr. Schmidt schreibt kann man das von mir erwähnte und vieles mehr finden. Es ist dringend geboten, dass sich mehr Menschen diese Mühe machen und mal nachlesen, was 600 Jahre nach dem irdischen Leben Jesu unseren Glauben zur wahren Religion korrigieren soll. Wer mehr wissen will, kann gerne meine Internetseite "Ich soll lieben alle Muslime" (= IslaM) besuchen. Schon dieser Seitentitel macht hoffentlich deutlich, dass ich mit "Pro NRW" nichts am Hut habe und diese von "Rechtspopulisten" gesteuerte Gruppe ablehne.