Pneumologie

Der Deutsche Lungentag lädt Betroffene und Interessierte am 25. Juli 2020 von 11:00 bis 13:00 Uhr zu einer kostenlosen Online-Veranstaltung ein

Thema: „COVID-19: Was ist für Lungenkranke zu bedenken?“

Weitere Informationen und Anmeldung: www.lungentag.de & www.atemwegsliga.de


Asthma-Patienten und COVID-19

Lungenexperten raten: Therapie mit inhalierbaren Steroiden (ICS)unverändert fortführen

Die deutschen Asthma-Spezialisten empfehlen, bei Kindern und Erwachsenen mit Asthma eine adäquate und individuell eingestellte antiasthmatische Inhalations-Therapie (insbe-sondere auch eine ICS-Therapie)nicht aus diesem Grund zu ändern oder gar zu beenden.Die Gefahr, dass sich das Asthma dadurch in bedrohlicher Weise verschlechtert und (an-sonsten unnötige)Arztbesuche oder Krankenhaus-Aufenthalte erforderlich macht –ein-schließlich möglicher Kontakte mit COVID-19-Patienten –sei für den einzelnen Asthma-Patienten wesentlich bedrohlicher als ein mögliches, gleichwohl unbelegtes Risiko einer Förderung der Ansteckung mit dem Coronavirus (SARS-Cov-2). Eine erfolgreiche Inhalati-onstherapie bei Patienten mit Asthma sollte daher auch und gerade in der aktuellen Coronavirus-Pandemie unverändert fortgesetzt werden. https://pneumologie.de/fileadmin/user_upload/Aktuelles/2020-03-16_Statement_Asthma_und_COVID-19_F.pdf

Besondere Merkmale der Lungenveränderungen bei COVID-19

Als gemeinsames morphologisches Schädigungsmuster bei Patienten mit Covid-19- wie auch Influenza-Infektion stellten die Untersucher eine diffuse alveoläre Schädigung mit Infiltration perivaskulärer Lymphozyten fest.

In den vom SARS-CoV-2-Virus befallenen Lungen fielen ihnen drei charakteristische angiozentrische Merkmale auf. Beschrieben werden sie als

  • mit dem intrazellulären SARS-CoV-2-Virus einhergehende schwere Endothellschädigung mit Zerstörungen der Endothelzellmembran

  • ausgedehnte Gefäßthrombose mit Mikroangiopathie und Verschlüssen der alveolären Kapillaren und

  • ausgeprägte, durch seine sogenannte intussuszeptive Angiogenese angeregte Gefäßneubildung.

Vor allem die verstärkte vaskuläre Angiogenese macht dabei nach Auffassung der Wissenschaftler den Unterschied in der pulmonalen Pathobiologie zwischen schweren COVID-19- und Influenza-Infektionen aus. Anders als das Grippevirus befällt das SARS-CoV-2-Virus nach ihrer Ansicht vornehmlich die Endothelzellen der Gefäßwände. Die hervorgerufene Endothelschädigung führe insbesondere in den kleinen und kleinsten Gefäßen der Lunge zu einer gesteigerten, durch T-Zellen vermittelten Entzündungsreaktion. Sie gleiche einer Abstoßungsreaktion nach Organtransplantation.

„Erkrankung maßgeblich auf den Gefäßschaden zurückzuführen“

Das SARS-CoV-2 Virus befällt im Gegensatz zu den Grippeviren vornehmlich Blutgefäßstrukturen (Endothelzellen) und führt zu einer gesteigerten Entzündungsreaktion, vergleichbar mit einer Abstoßungsreaktion nach Organtransplantation. Das ist das wichtigste Ergebnis einer internationalen Studie der Unikliniken Wuppertal, Harvard, Basel, Leuven und Hannover. Die Studie wird heute (Freitag, 22.5.2020) mit einem Editorial in der renommierten Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht DOI: 10.1056/NEJMoa2015432, www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2015432

Editorial: DOI: 10.1056/NEJMe2018629, www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMe2018629 

Weitere Studien & Publikationen:

R. Glöckl, H. Buhr-Schinner, A. R. Koczulla, R. Schipmann, K. Schultz, M. Spielmanns, N. Stenzel, S. Dewey: DGP-Empfehlungen zur pneumologischen Rehabilitation bei COVID-19, 4. Juni 2020 zur Empfehlung