Beatmungs Empfehlungen

M. Pfeifer, S. Ewig, T. Voshaar, W. Randerath, T. Bauer, J. Geiseler, D. Dellweg, M. Westhoff, W. Windisch, B. Schönhofer, S. Kluge, Ph. Lepper: Positionspapier zur praktischen Umsetzung der apparativen Differenzialtherapie der akuten respiratorischen Insuffizienz bei COVID-19

Publiziert am 17. April 2020

https://pneumologie.de/aktuelles-service/pk-empfehlung-beatmungstherapie-bei-covid-19/?L=0

Empfehlung zur Behandlung respiratorischer Komplikationen bei einer Viruspandemie Deutsche Gesellschaft für Pneumologie https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Erreger_ausgewaehlt/Influenza/Influ_Viruspandemie.pdf

Empfehlung zur apparativen Beatmungstherapie /dt/engl) https://pneumologie.de/fileadmin/user_upload/COVID-19/20200417_DGP_Pp_Covid_app._Differenzialtherapie_ARI.pdf

Neue wissenschaftliche Empfehlung zur Beatmungstherapie bei COVID-19

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat jetzt ein – vorläufiges, wie sie betont – Positionspapier zur Beatmung bei COVID-19 vorgelegt. Darin nimmt sie zur Pathophysiologie der respiratorischen Insuffizienz, zum zeitlichen Verlauf und der Prognose der Erkrankung, zur nicht-invasiven und invasiven Beatmung sowie zum Versorgungskontinuum bei der Patientenbetreuung Stellung.

2 Phasen der Pneumonie

Eine der Kernbotschaften ist, dass die COVID-19-Pneumonie bei hospitalisierten Patienten zweiphasig verläuft:

  1. In einer ersten L-Phase sind die Patienten zwar oft stark hypoxämisch, haben aber noch vergleichsweise wenig subjektive Atemnot und die Compliance der Lunge ist noch hoch.

  2. In der zweiten Phase, der H-Phase, kommt es dann zu einer starken Verschlechterung der Blutgase, die Lungen-Compliance sinkt, kardiovaskuläre Organkomplikationen treten auf und die Patienten werden intensivpflichtig.

Kein klassisches ARDS

Eine COVID-19-Pneumonie verlaufe damit anders als ein typisches Atemnotsyndrom der Erwachsenen (ARDS) bei anderen Pneumonien. Die DGP plädiert daher für eine apparative Differenzialtherapie, bei der Sauerstoff über Nasensonde und über High-Flow-System, nicht-invasive CPAP-Beatmung und invasive Beatmung bis hin zur ECMO ineinandergreifen, orientiert nicht nur an der Sauerstoffsättigung, sondern auch am klinischen Gesamtbild der Patienten, denen es lange Zeit oft noch recht gut geht, bevor sie dann teilweise innerhalb weniger Stunden invasiv beatmungspflichtig werden: „Entscheidend in dieser kritischen Phase ist ein engmaschiges Monitoring von Blutdruck, Sauerstoffsättigung und Herz- und Atemfrequenz damit die invasive Beatmung nicht zu spät begonnen wird“, sagte DGP-Präsident Prof. Michael Pfeifer von der Klinik Donaustauf. Zusätzlich gelte es, Laborwerte im Hinblick auf ein Multiorganversagen zu überwachen, darunter D-Dimere, CRP, PCT, Thrombozyten, LDH, Ferritin, Troponin und NT-proBNP.

https://www.kardiologie.org/covid-19/pneumologie/covid-19--erste-empfehlungen-fuer-die-beatmung/17904544