Gedicht
Hundert Hugenotten, welche, völlig von den Socken,
es dennoch kaum glauben, rennen
um ihr Leben. So etwas sollte es nicht geben
müssen. Man träumt von Pistolenschüssen.
Hundert Mann, so völlig aufgedreht, denken es sei zu spät
für ein ruhiges Lebensglück. Das ist doch verrückt.
Und alleine nur die Religion, neu erdacht und aufgefunden,
bedingt den Hohn, dass diese haben sich so sehr geschunden.
Es ist doch der freie Wille eines Menschen einfach so
etwas, was ihn erfüllt und auch macht froh.
Das möchte jedoch manch anderer nicht. Was der da verspricht
ist zuweilen für den einen Tod und Untergang. So geht das schon lang.
Da wiegeln einige uns so stark auf,
zu früheren wie zu späteren Zeiten,
und wir versäumen es zuhauf,
dagegen anzugehen, ja für das Recht mitzustreiten.
So kommt die Talfahrt überhaupt erst in die Welt?
Ach was, sie ist es doch, was das alles fest zusammenhält.
Wir haben viel und brauchen bald noch mehr.
Einfluss und Geld haben auch große Bedeutung bei uns, bitte sehr.
Wer sich mit Reichtum rühmen kann, dessen Geschichte währt noch lange an.
Seine Taten erscheinen bedeutend. Entscheidend
würde aber eine solche Sache doch nicht sein.
Der Mensch ist eben von Grund auf etwas klein.
Kleinliches kann er leicht geschehen machen.
Doch, bitte verzeihen sie das mir, er streut da Salz ins feine Bier.
Und so erinnern wir uns gar nicht so gerne
an solches, was wir gerne ferne von uns
haben wollen. Nichts sollte uns so sehr beschweren.
Das wird eine Talfahrt ohne Ende sein.
Wer wird das einmal so recht kapieren,
dass diese selten kommt zur Wende.
Gar kostbar wird das Gut des Lebens sein.
Alles eigentliche Streben ist dagegen vergebens
geleistet, so muss es wirklich sein.
Den Berg hinunter läuft es nämlich von allein.
14.04.2018 in Offenburg
Mathias Schneider