Gedicht
Freiheit ist sein Gedanke,
'primitiv' dabei sein Lieblingswort.
Da war die Freiheit auch gleich schon wieder fort.
Was frei ist, das darf doch auch für sich frei sein.
Weg ist sie, huch, dürfte das denn nicht geschehen?
Am Ende bleibt die Schranke, nichts geschehe da mehr.
Welch ein bitterer, böser Gedanke
kommt mir dabei in den Sinn,
weswegen ich auch jetzt hier etwas mit Worten zusammenspinne.
Ich mache, lache und sage,
das ist keine Frage, von einer der größten Plagen
manches deutschen Barden.
Doch, he, das Wort muss jetzt noch etwas warten.
Da koch ich mir erst einmal einen Tee,
und für später noch etwas Kaffee.
Und dann bringe ich einfach den Müll heraus.
Der darf gerne dazu weiter singen.
Es klimpert die Gitarre.
Gescharre, ach was höre ich da?
Die Katze ist es, sie macht das, ja.
Hat wieder an der Tür die Krallen gewetzt.
Derweil ist der Musiker weiter über die Bühne gefetzt.
Und in der Küche kocht bereits der Tee.
Den Beutel davon muss ich noch entsorgen.
Möchte mir bei der Nachbarin etwas Butter borgen,
denn nachher will ich einen Kuchen backen,
Da höre ich hinter meinem Nacken
dort hinten, wo die Boxen stehen,
den Musiker in höchsten Wehen.
Freiheit! He, ich habe gerade keine Zeit dafür
und lasse es einfach bleiben.
Da stehen ja die Kaffeetassen.
Ich tue schleunigst meinen Tee hinein.
Das Lied muss jetzt doch bald fertig sein.
Ach, 'Freiheit' dröhnt es in meinen Ohren,
wann hat der endlich sein Kind geboren?
Offenburg, den 5.11. 2016