Wie eine nachhaltige Wirtschaft aussehen kann
Fabienne Roth, Dora KovacDonnerstag, 06.07.2023Wie eine nachhaltige Wirtschaft aussehen kann
Fabienne Roth, Dora KovacDonnerstag, 06.07.2023Anbauen von Kartoffeln, Verarbeitung der Knolle zu kleinen, fettigen Scheiben, Verpacken des Snacks in eine Tüte und das anschliessende Einräumen ins Regal: Allein am Beispiel der beliebten Chips sieht man, dass der Produktionsweg, vom Anbau seines Rohstoffs bis in unseren Magen lang ist, denn das Produkt durchquert dabei alle 3 Wirtschaftssektoren. Dass dabei viel CO2 und Müll anfällt und dass sich das nicht positiv auf unsere Umwelt auswirkt, ist beinahe selbsterklärend.
Im Rahmen der BNE-Woche am gymo haben sich Schülerinnen und Schüler im Kurs «Nachhaltigkeit in den 3 Wirtschaftssektoren mit Schwerpunkt Nahrungsmittel» mit der Nachhaltigkeit in den Sektoren Produktion, Landwirtschaft und Dienstleistungen beschäftigt, wobei sie den Schwerpunkt auf den Weg unserer Nahrungsmittel legten. Ziel dieses spannenden Kurses war es, den Schülerinnen und Schülern die Wichtigkeit des Zusammenspiels zwischen der Wirtschaft und der Umwelt bewusst zu machen, wobei sie sich stark auf Aspekte der Nachhaltigkeit fokussierten.
Bioladen auf dem Bauernhof Jäissli (Foto: Dora Kovac)
Selber anpacken
Um mehr über die Nachhaltigkeit im primären Sektor zu erfahren, besuchten die Teilnehmenden den Bauernhof Jäissli, wo Walter Jäissli ihnen den Betrieb eines nachhaltigen Biohofes präsentierte. Diesen habe er schon seit den 90er-Jahren ausgebaut. Es gab eine ganze Tour auf dem Bauernhof, die auch die Redakteurinnen miterleben durften.
Auch haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses im Kampf gegen die Neophyten eingesetzt. «Ich fand es sehr mühsam, die ganze Zeit dieses Unkraut auszureissen», so eine Schülerin. Neophyten beschreiben eine Art Pflanze, die oft als Unkraut gesehen wird. Sie siedeln sich in der Schweiz an und können sich in extremen Fällen stark ausbreiten und so die heimische Flora verdrängen, was das biologische System in der Schweiz stark durcheinanderbringt.
Nachhaltige Fleischalternativen
Um zu sehen, wie Nachhaltigkeit im sekundären Sektor funktioniert, besuchte die Gruppe das ökologische Unternehmen «Planted», das pflanzenbasierte Fleischalternativen herstellt. Dieser Ausflug gefiel den Teilnehmerinnen und Teilnehmern besonders gut, da sie ihn als sehr interessant empfanden. Allgemein wurde der Kurs als abwechslungsreich und spannend beschrieben. Dass sie überall mit dem Fahrrad hinfahren mussten, sahen die meisten als ökologisch an, sie empfanden es jedoch auch als körperlich anstrengend.
Gastronomie und Nachhaltigkeit
Die Gruppe besuchte auch verschiedene Restaurants und führte mit selbst formulierten Fragen spannende Interviews zum Thema Lebensmittel in der Gastronomie. Dies um mehr über Nachhaltigkeit im tertiären Sektor zu erfahren, in der die Nachhaltigkeit oft unter Foodwaste und langen Lieferwegen leidet.
Während der Aktivitäten merkten viele Schülerinnen und Schüler wie wichtig, aber auch komplex das Zusammenspiel der Wirtschaft mit ihrer Umwelt ist. Besonders bewusst geworden ist ihnen jedoch die Wichtigkeit dieser Beziehung.