Aber bitte vegan!
Fabienne Roth, Dora KovacDonnerstag, 06.07.2023Aber bitte vegan!
Fabienne Roth, Dora KovacDonnerstag, 06.07.2023Selbst ausgewählte vegane Gerichte kochen, Diskussionen über ethische Fragen des Tierschutzes und den Auswirkungen auf unsere Natur und unser Klima führen, Gespräche mit Ernährungsexperten halten und sich Gedanken über die nachhaltige Ernährungsweise, den Veganismus machen: All das bot der Kurs «Pflanzenbasierte Ernährung».
Schüler nach dem veganen Kochen (Foto: Esther Knecht)
Im Zuge der BNE-Woche bot das Gymnasium Oberaargau einen Kurs zu pflanzenbasierter Ernährung an. Viele der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sahen eine Möglichkeit darin, ihr Wissen über pflanzliche Ernährung und Gesundheit zu vertiefen; Sie nahmen an vielen Aktivitäten teil, die ihnen das Thema näherbrachten.
Dabei werden nicht nur die Ernährungsaspekte behandelt, sondern auch die damit verbundenen philosophischen und moralischen Fragen. Gut über das Thema informiert zu sein, sei auch sehr wichtig für den öffentlichen Diskurs, so einer der Kursleiter, Herr Lustenberger, der sich schon seit den 90er-Jahren mit fleischloser Ernährung befasst und nun auch auf den Veganismus umgestiegen ist.
Ein mentaler Entschluss
Der Umstieg auf eine pflanzenbasierte Ernährung kann aufgrund des sozialen Drucks und der vorherrschenden Kultur eine Herausforderung darstellen. Daher sei es wichtig, ein fundiertes Wissen zu haben, um die Beweggründe für den eigenen Ernährungsstil und andere Ernährungsweisen besser begründen und verstehen zu können. Dazu gehöre auch das Verständnis der Auswirkungen, die unser Fleischkonsum auf die Umwelt hat. Im Kurs lernen die Schülerinnen und Schüler daher nicht nur theoretische Grundlagen, sondern setzen diese auch praktisch um, wie bei einem Besuch der Tofurei Engel.
Besonders das gemeinsame Kochen und das anschliessende vegane Festmahl bereitet allen viel Spass. «Wir haben uns nur wegen des Kochens für den Kurs entschieden», erzählt eine Schülerin lachend. Viele freuen sich auch auf den bevorstehenden Besuch im vegetarischen Restaurant Tibits in Winterthur.
Kochen verbindet
Gemeinsames Kochen und Essen sei eine zentrale Sache in unserer Gesellschaft, sagt Herr Lustenberger. Deshalb sind viele Schülerinnen und Schüler enthusiastisch beim Kurs dabei. «Im Kurs habe ich viel über Umweltbewusstsein und meine allgemeine Beziehung zur Natur und Ernährung gelernt», so eine Schülerin.
Eine Woche voller Erkenntnisse
Es lässt sich sagen, dass viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits gut über das Thema informiert waren. So meint Herr Lustenberger, dass die allgemeine Aufgeklärtheit der Jugend über Themen wie Veganismus viel fortgeschrittener sei als noch vor 20 Jahren. Das Leben als Veganer und Schüler lasse sich gut miteinander vereinbaren und in den Alltag integrieren. Dies läge aber auch an der Weiterentwicklung der Gesellschaft bezüglich dieser Themen, meint er. Besonders die Auswahl in den Läden und dazu die gekennzeichneten V-Siegel haben das Leben als Veganer einfacher gemacht. Um das zu veranschaulichen, besuchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses auch die Organisation Swissveg, die für die Vergabe der Labels zuständig ist.
«Wir haben viel gelernt», so die Schülerinnen und Schüler. Dies glaubt man von Anhieb an, denn den erfahrenen Lehrpersonen scheint es viel Freude zu bereiten, ihr Wissen und ihre Geschichten weiterzugeben. Die lockere Atmosphäre bietet dabei viel Raum zur Weiterentwicklung. Angesichts all dieser Dinge lässt sich sagen, dass der Kurs ein voller Erfolg ist und seinen Zweck und seine Wichtigkeit erfüllt.