Als Kind der späten sechziger Jahre bin ich wie die meisten meiner Altersgenossen mit LEGOsteinen aufgewachen. Von meinen Großeltern bekam ich aber auch den Märklin Metallbaukasten geschenkt, weil sie den von früher kannten und wahrscheinlich der Meinung waren, ich sollte den auch kennenlernen. Ich hatte damit zwar auch gerne gespielt, fand es aber damals schwierig, damit etwas sinnvolles zu bauen und hatte mich oft verletzt, weil ich zum Beispiel beim Anziehen der Schrauben mit dem Schraubendreher abgerutscht war.
Erst um meinen fünfzigsten Geburtstag herum habe ich dann das Schrauben wiederentdeckt, nachdem ich zufällig ein paar Teile von Meccano auf einem Flohmarkt gefunden hatte. Ich mochte sofort die Farben und auch die verzinkten Lochbänder und Winkelstangen.
Angespornt durch die neuen Teile, holte ich meine alten Märklin Sachen vom Dachboden herunter und fing mit relativ einfachen Modellen wieder an zu basteln. Ich merkte schnell, dass mir das Konstruieren mit Metall eigentlich mehr Spaß machte und besser von der Hand ging, als mit LEGO. Die Schwierigkeiten aus Kindertagen waren verschwunden.
Ich habe schon immer gerne Oldtimer gebaut, und mich störte bei LEGO immer, dass man keine schön geschwungenen Chassis und Schutzbleche bauen konnte. Mit dem Metallbaukasten geht das natürlich hervorragend, denn man kann die Teile biegen, wenn man möchte.
Ungefähr im Jahr 2018 hatte ich mein erstes größeres Oldtimerchassis mit 3" Rädern von Meccano fertig. Noch größtenteils aus Märklinteilen und nur wenig Meccano. Zur gleichen Zeit begann ich auch, systematisch Meccanoteile zu kaufen. Meistens bei den englischen Online Stores. Während der nächsten Jahre vollzog ich dann einen Systemwechsel hin zu Meccano, und inzwischen habe ich bis auf einige Zahnräder und Wellen alles an Märklin weggegeben und Schraube nur noch mit Meccano.
Im September 2020 habe ich mich dann bei Facebook angemeldet, nur um bei den diversen Meccano Gruppen mitmachen zu können. Durch Facebook wiederum kam der Kontakt zum deutschen "Freundeskreis Metallbaukasten" und zur dazugehörigen Mailingliste zustande. Endlich war ich nicht mehr allein mit meinem Hobby und bekam fortan viel Unterstützung von den anderen Schraubern aus Deutschland, Frankreich, England, Australien, Neuseeland...
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich heute nicht die Modelle bauen würde, die ich baue, ohne die Vernetzung mit anderen gleichgesinnten Menschen.
2021 war ich dann zum ersten mal beim Schraubertreffen in Bebra dabei und konnte die anderen Schrauber, mit denen ich vorher fast ein Jahr schon geschrieben hatte, endlich persönlich kennen lernen.