Als Kind der späten sechziger Jahre bin ich wie die meisten meiner Altersgenossen mit LEGOsteinen aufgewachen. Von meinen Großeltern bekam ich aber auch den Märklin Metallbaukasten geschenkt, weil sie wahrscheinlich der Meinung waren, ich sollte den auch kennenlernen. Ich hatte damit zwar auch gerne gespielt, fand es aber damals schwierig, damit etwas sinnvolles zu bauen und hatte mich oft verletzt, weil ich zum Beispiel beim Anziehen der Schrauben mit dem Schraubendreher abgerutscht war. Trotzdem hatte ich die Märklinteile aber nie weggegeben und in größeren Abständen immer wieder mal hervorgeholt. In meinen Dreißigern baute ich auch mal ein gefedertes Rennauto nach dem Vorbild der 50er Jahre Rennwagen. Und schon da bemerkte ich einige Vorteile von Märklin gegenüber LEGO Technik. Das es die Kästen aber um 2000 schon nicht mehr im Laden zu kaufen gab, hatte ich das damals nicht weiter verfolgt.
Erst um meinen fünfzigsten Geburtstag herum habe ich dann das Schrauben wirklich wiederentdeckt, nachdem ich zufällig ein paar Teile von Meccano auf einem Flohmarkt gefunden hatte. Ich mochte sofort die Farben und auch die verzinkten Lochbänder und Winkelstangen.
Angespornt durch die neuen Teile, holte ich meine alten Märklin Sachen vom Dachboden herunter und fing mit relativ einfachen Modellen wieder an zu basteln. Ich merkte schnell, dass mir das Konstruieren mit Metall eigentlich mehr Spaß machte und besser von der Hand ging, als mit LEGO. Die Schwierigkeiten aus Kindertagen waren verschwunden.
Ich habe schon immer gerne Oldtimer gebaut, und mich störte bei LEGO immer, dass man keine schön geschwungenen Chassis und Schutzbleche bauen konnte. Mit dem Metallbaukasten geht das natürlich hervorragend, denn man kann die Teile biegen, wenn man möchte.
Ungefähr im Jahr 2018 hatte ich mein erstes größeres Oldtimerchassis mit 3" Rädern von Meccano fertig. Noch größtenteils aus Märklinteilen und nur wenig Meccano. Zur gleichen Zeit begann ich auch, systematisch Meccanoteile zu kaufen. Meistens bei den englischen Online Stores. Während der nächsten Jahre vollzog ich dann einen Systemwechsel hin zu Meccano, und inzwischen habe ich alles an Märklin weggegeben und baue nur noch mit Meccano. Die beiden Systeme sind zwar prinzipiell kompatibel, aber die Durchmesser der Wellen leider nicht. Dadurch passen Märklin Zahnräder, Stellringe e.t.c. nicht auf Meccano Wellen. Außerdem ist es für andere Schrauber aus der Meccano Community schwierig, evtl. verbaute Märklin Teile zu ersetzen.
Seit 2020 bin ich auch mit anderen Schraubern weltweit vernetzt und fahre jedes Jahr nach Bebra zum Schraubertreffen. 2024 und 2025 war ich dann auch in Skegness und habe zuletzt einen zweiten Platz für meinen Dinosaurier bekommen, was mich natürlich riesig gefreut hat. Überhaupt machen die Roboter bzw. Laufmaschinen inzwischen einen immer größeren Teil meiner Modelle aus.