Die Schlafparalyse (kurz SP für das englische Sleep Paralysis) ist eine natürliche Lähmung des Körpers während des Schlafes. Sie dient dem Schutz des Körpers vor Verletzungen durch das Ausführen von geträumten Bewegungen durch den Körper. Augen- und Atemmuskulatur sind von der Paralyse ausgenommen. Die Schlafparalyse kann durch Berührung aufgehoben werden.
Normalerweise bemerkt man die Schlafparalyse während des Schlafes nicht, jedoch kann es vorkommen, dass diese nach dem Aufwachen noch andauert. Dieser Zustand hält dann maximal zwei Minuten an, unter Umständen öffnen sich die Augen, mit starker Willenskraft kann es gelingen die Zehen zu bewegen.
Bei manchen Menschen geschieht dies regelmäßig, wieder andere haben in ihrer Wachstumsphase oft die Schlafparalyse nach dem erwachen erlebt.
Die Problematik der erlebten SP ergibt sich weniger aus der Tatsache, dass der Körper eine Weile nach dem Aufwachen noch paralysiert ist, als daraus, dass die Tiefensensibilität (Sinn für Lage, Anspannung der Muskeln und Sinn für Bewegung) zwar nicht länger mit dem Traumkörper verknüpft sind, aber das Gehirn sehr wohl noch mehr oder minder starke Traumwahrnehmungen produziert.
So werden visuelle, taktile und auditive Reize aus dem Traum nahtlos auf die tatsächlich wahrgenommenen Reize projiziert. Auditive Reize können vollkommen willkürlich auftreten, sind
jedoch meist ausgelöst durch tatsächliche, aber anders geartete Reize. So treten meist primitive Geräusche wie Summen, Schrittgeräusche, oder Rauschen auf. Manchmal können diese Geräusche aber auch komplexer sein und reichen vom Klingeln eines Telefons bis zu Musik.
Durch die Urangst des Ausgeliefertseins vermitteln die Halluzinationen oft Bilder von leuchtenden Augen, oder Schemen, die sich auf das Bett zubewegen. Das nennt man das "Old Hag Syndrom".
Das bedeutet konkret, dass die Person, die die verlängerte SP erlebt, sich im Bett liegen fühlt, sich nicht Bewegen kann und recht starke Halluzinationen hat. Das hat zur Folge, dass die betroffenen während der SP oft wahnsinnige Angst und Paranoia haben, was am Tag zu Erschöpfung führen kann. Diese wiederum führt dann häufig zu nachlassender Leistungsfähigkeit in Beruf, oder Schule.
Die Halluzinationen während der SP lassen sich zu einem großen Teil bewusst steuern, wenn man geistesgegenwärtig genug ist, jedoch ist es im Gegensatz zu einem luziden Traum nicht möglich Details zu bestimmen.
Um die verlängerte Schlafparalyse zu vermeiden, ist es ratsam kein stressiges Leben zu führen, genug Schlaf zu bekommen und möglichst nicht auf dem Rücken zu schlafen.
Eine Studie von Sedaghat F. et al. an Studenten zeigte, dass 25% von ihnen schon mindestens einmal in ihrem Leben die Schlafparalyse bewusst erlebt haben.
Von der Schlafparalyse klar abzugrenzen ist das falsche Erwachen. Das falsche Erwachen ist ein Phänomen, was besonders bei Klarträumern auftritt. Sie haben dann das Gefühl aufgewacht zu sein und Traumbilder in ihr Zimmer zu produzieren, aber in Wirklichkeit befinden sie sich nur in einem weiteren Traum. Für Kenner beider Zustände ist eine Verwechslung unmöglich.