Was passiert eigentlich, wenn wir schlafen?
Wenn wir schlafen, verarbeitet unser Körper die Erfahrungen, die wir am Tag gemacht haben, das Gedächtnis erholt sich und schafft Raum für neue Erfahrungen am nächsten Tag.
Man hat Experimente durchgeführt, in denen Testpersonen der Schlaf entzogen wurde.
Danach mussten diese verschiedene Reaktionstests machen und es stellte sich heraus, dass ihre Reaktionsfähigkeit stark nachgelassen hatte. Personen, denen ein paar Stunden Schlaf erlaubt waren, hatten deutliche Vorteile in den Tests gegenüber den restlichen Testpersonen.
Dieses Bild habe ich von www. sleepingsimple.com entliehen.
Schlafphasen
Forscher haben die Hirnaktivitäten von Schlafenden Personen mithilfe von Elektroden gemessen und konnten dabei feststellen, dass es verschiedene Schlafphasen gibt.
Während man wach ist, sendet das Gehirn schnelle beta-Wellen (beta-waves) aus. Wenn man die Augen schließt und sich entspannt, werden die Wellen langsamer, bis sie sich schließlich im alpha-Bereich (alpha-waves) befinden.
Während das geschieht sucht man sich normalerweise die bequemste Schlafposition und bewegt langsam die Augen hinter den geschlossenen Lidern. Das nennt man in der Fachsprache auch langsame rollende Augenbewegung (slow rolling eye movement).
1. Hypnogogische Phase (Hypnogogic State)
Nachdem unser Gehirn langsame Alpha-Wellen aussendet tritt man innerhalb weniger Minuten in diese erste Schlafphase ein.
Die hypnogogische Phase dauert zwischen 5-10 Minuten. Vom kleinsten Geräusch kann man in dieser Phase wieder aufwachen.
Man entspannt sich in dieser Phase vollständig und sieht bunte Punkte, die manchmal zu ganzen Bildern werden können. Das ganze wird begleitet von verschiedenartigen Geräuschen. Auch kommt es häufig vor, dass man das Gefühl hat zu stolpern, oder zu fallen. Oft wird das auch als "Umkippen des Bettes" beschrieben.
v N-REM-Cycle (Non-Rapid-Eye-Movement-Cycle) v
2. Leichter Schlaf ("slow wave sleep"oder "delta sleep")
Jetzt beginnt unser Gehirn noch langsamere und sehr gleichmäßige, rhythmische theta-Wellen (theta-waves) auszusenden.
Diese Phase kann von ein paar Sekunden bis zu 10 Minuten dauern.
Manchmal wird das Gehirn in dieser Phase kurz sehr aktiv.
Auch in dieser Phase kann man noch sehr leicht aufgeweckt werden. Daher kommt der Name "leichter Schlaf".
Bemerkenswert ist, dass Personen, die in der Phase des leichten Schlafs aufgeweckt werden meistens behaupten noch gar nicht geschlafen zu haben.
3. Tiefschlaf
Nach jetzt insgesamt 20 Minuten schläft man wirklich tief. Das Gehirn sendet jetzt delta-Wellen (delta-waves) aus.
Es ist sehr schwer aus dieser Phase aufgeweckt zu werden. Wenn das jedoch geschieht, fühlt man sich desorientiert und das einzige was man will, ist wieder schlafen zu gehen.
Der Tiefschlaf ist die Phase in der der Körper sich regeneriert. Bei Personen, die noch in der Wachstumsphase sind, wird hier auch das Wachstumshormon ausgeschüttet.
^ N-REM-Cycle (Non-Rapid-Eye-Movement-Cycle) ^
4. REM-Phase
REM steht für schnelle Augenbewegung (Rapid Eye Movement). Die erste REM-Phase dauert ungefähr 10 Minuten, spätere können bis zu einer Stunde lang sein. Die meisten Träume haben wir in dieser Phase.
In dieser Phase ist die Hirnaktivität sehr hoch und kaum von der eines wachen Menschen zu unterscheiden. Auch steigt der Blutdruck und der Puls wird schneller. Die Augen bewegen sich sehr schnell hinter den geschlossenen Lidern, was der Phase ihren Namen verleiht.
Im Gegensatz zum Gehirn ist der restliche Körper jedoch völlig paralysiert. Das ist eine körpereigene Schutzfunktion, die verhindert, dass man seine Träume auslebt.
Wenn man von alleine aufwacht, passiert das meist unmittelbar nach einer REM-Phase. Wenn man nicht aufwacht, fängt alles bei 2. wieder an.
Ein kompletter Schlafzyklus (N-REM und REM) dauert ungefähr 90 Minuten, was auf 4-5 Zyklen pro Nacht hinausläuft.