WILD steht für "Wake Induced Lucid Dream" und ist Englisch für "vom Wachzustand induzierter luzider Traum".
Bei dieser Technik tritt man vom Wachzustand direkt in den Traumzustand ein.
Diese Technik lässt sich sowohl während dem Einschlafen, als auch aus einem Tagtraum heraus anwenden. Allerdings sind die besten Zeiten dafür ein Mittagsschlaf nach dem Essen, oder nach dem Aufwachen am Morgen. Abends ist diese Methode schwieriger.
Eine Kombination mit WBTB funktioniert auch.
Der Trick besteht darin, während der hypnogogischen Phase bei Bewusstsein zu bleiben.
Die hypnogogische Phase tritt ein, während man vom Wachzustand in den schlafenden Zustand übergeht. Man ist weder wach, noch schläft man. Unter "Sachwissen -> Schlaf" findest Du alle Informationen zu dieser Phase.
Tagtraum-Technik/Hypnagoge-Bilder-Technik
1. - Entspannen
Die hypnogogische Phase tritt nur ein, wenn Du entspannt, oder sehr müde bist. Wenn Du sehr müde bist, wirst Du es aber kaum schaffen Dein Bewusstsein aufrecht zu erhalten. Du solltest also nicht stark übermüdet sein, wenn Du diese Methode anwendest.
Mache eine Entspannungsübung ähnlich der, die Du schon aus dem Kapitel "Träume erinnern" kennst. Du kannst Dir auch eine andere aussuchen, die Dir besser gefällt, wichtig ist nur, dass Du am Ende entspannt bist und Dich wohl fühlst.
2. - Bewusst bleiben
Jetzt kommt es darauf an, nicht abzuschweifen. Am besten geht das, indem Du zählst.
Zähle am besten bis 100 und füge, wenn Du möchtest, nach jeder Zahl ein "Ich träume!" ein.
Eine weitere Methode ist es, auf das Rauschen des eigenen Blutes zu hören. Mit der Zeit wird dieses Geräusch immer lauter. Dies kann beängstigend wirken, ist aber vollkommen gefahrlos. An dem Punkt, an dem das Rauschen am lautesten ist, tritt die hypnagoge Phase ein.
Für diese Methode benötigst Du jedoch einen sher ruhigen Schlafplatz.
Beobachte dabei die hypnogogischen Bilder, die von abstrakten Mustern über einzelne Bilder langsam
zu ganzen Szenerien heranwachsen. Im Tagtraum überspringt Dein Unterbewusstsein die abstrakten Muster in der Regel, Du hast direkt eine Szenerie vor Augen. In beiden Fällen sind diese Bilder jedoch noch recht undeutlich (1).
Bild 1
komplexe Szenerie eines Tagtraumes,
bzw. gegen Ende der hypnogogischen Phase
3. - Fokussieren
Wenn Du Erfolg hast und lange genug bewusst bleiben kannst (die hypnogogische Phase dauert 5-10 Minuten), werden die für die undeutlichen Szenerien zu dreidimensionalen Gebilden.
In einem Tagtraum musst Du das selber herbeiführen. Versuche hier einfach Deinen Gesichtspunkt ein wenig hin- und her zu wackeln.
Versuche schließlich das Bild klar zu fokussieren. Benutze dazu auch wirklich Deine Augen, so fällt es Deinem Gehirn leichter diese Bilder als realen Input zu akzeptieren.
Jetzt wird Dir das Gesehene so erscheinen wie eine Welt hinter einer Glasscheibe (2).
Die letzte Hürde ist jetzt das eintreten in diese Welt.
Bild 2
klares, dreidimensionales Bild
4. - Eintreten
Um das zu tun musst Du mit den hypnogogischen Bildern
in Verbindung treten. Wie Du das machst ist Dir selbst überlassen. Die beiden beliebtesten
Methoden sind jedoch der Augenkontakt mit einer
Person, oder das Greifen nach einem Bestandteil der Traumszenerie (funktioniert nicht beim Tagtraum).
Das Greifen erkläre ich nicht weiter, Du merkst dann selber, wenn das funktioniert, es geht fast wie von selbst.
Bei der Augenkontakt-Methode suchst Du Dir am besten eine Person, die relativ unbewegt ist (3) und bestimme, dass diese sich umdreht und Dich ansieht. Das kann eine Weile dauern, also gib nicht direkt auf, wenn es nicht klappt. Aber zu sehr anstrengen darfst Du Dich auch nicht. Am besten ist es, wenn Du selber davon überzeugt bist, dass es funktioniert und dann
einfach etwas geduldig bist.
Bild 3
Fokus auf eine unbewegte Person
Wenn Du es geschafft hast, dass eine Person Dich anblickt (4), bekommt man eine Art elektrisches Gefühl und es kommt einem so vor, als wäre diese Person nicht nur Teil Deiner Vorstellung, sondern ein zweites Wesen mit eigenen Gefühlen und Wahrnehmungen (mit Tieren und Phantasiewesen soll das übrigens auch funktionieren).
Jetzt stabilisiert sich die ganze Szene und Du bist im Prinzip schon mitten im Geschehen.
Es kann auch sein, dass Du eine außerkörperliche Erfahrung (OOBE = Out Of Body Experience) hast.
Dabei kannst Du das Gefühl haben, dass Du aufstehst und wach bist, Du siehst Dich jedoch selber im Bett liegen. Außerkörperliche Erfahrungen sind jedoch sehr selten und nur etwa eine von 10 Personen hat in ihrem Leben eine OOBE. Wie Du OOBE während eines luziden Traums herbeiführen kannst, kannst Du im entsprechenden Kapitel nachlesen.
Bild 4
Der Augenkontakt lässt Dich direkt in der
Szene landen.
Es kann eine Weile dauern, bis Du es schaffst durch die hypnagoge Phase hindurch bewusst zu bleiben, aber es lohnt sich.
WILD ist, wenn man es einmal beherrscht, der einfachste und sicherste Weg luzide Träume zu haben und Du kannst es überall machen, wo Du ein wenig Ruhe hast.
Visualisiertes Zählen:
Zähle etwas, was Du Dir bildlich vorstellen kannst. Dabei solltest Du darauf achten, Dir nicht nur ein Bild vorzustellen, wie Du es im an einem Bildschirm sehen würdest, sondern die Visualisierung wirklich mit allen Sinnen zu erleben.
An einem bestimmten Punkt sollte sich Deine Visualisierung in einem Traum weitergehen.
Sehr beliebt ist es, sich vorzustellen, wie man, beginnend im 100. Stockwerk, eine Treppe heruntergeht und auf jedem Stockwerk die Nummer liest.