Stift Klosterneuburg gibt Schlössl dem Verfall preis - Sachverhaltsdarstellung für Baupolizei

An die MA 37 – Baupolizei

Dresdner Straße 82

1200 Wien

Wien-Floridsdorf, 25. Februar 2009

Sachverhaltsdarstellung

zum fortgesetzten und willkürlichen Verfallenlassen des „Maria Theresien-Schlössls“ im historischen Ortskern des Bezirksteils Jedlesee unter permanenter Verletzung des Denkmalschutzgesetzes durch den Eigentümer

Aus der Ferne hui ...

Die überparteiliche Bürgerinnen- und Bürgerinitiative Jedlesee (BI Jedlesee) bringt Ihnen folgende Fakten zur Kenntnis:

Das um 1650 errichtete und im 18. Jahrhundert umgebaute ehemalige Herrenhaus ist seit 2003 dem Verfall preisgegeben, nachdem der frühere Tennisclub als Pächter den Betrieb einstellte. Das kleine Barockschlössl ist eine der wenigen, historischen Sehenswürdigkeiten im Bezirk sowie Teil der letzten, erhaltenen Reste des einstigen Ortskerns des Dorfes Jedlesee, des ältesten Bezirksteils in Floridsdorf.

Das denkmalgeschützte Gebäude steht im Eigentum des Stiftes Klosterneuburg. Die Unterlassung jeglicher Renovierungsmaßnahmen begründete dessen Sprecher, Prof. Dr. Peter Schubert, gegenüber dem ORF (TV-Reihe „Bürgeranwalt“, ausgestrahlt am 15. November 2008) damit, dass über die künftige, wirtschaftliche Nutzung noch Unklarheit bestehe.

Dem ist entgegenzuhalten, dass gemäß den Schutzbestimmungen bauliche Veränderungen an diesem Schlössl nicht möglich sind und daher die unverzüglich nötige Totalsanierung der Bausubstanz vom Keller bis zum Dach in keiner Weise von allfälligen, künftigen Nutzungsweisen abhängig gemacht werden kann.

Tatsächlich wurden und werden vom Eigentümer nicht einmal die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestmaßnahmen zur Absicherung des Schlössls und des umgebenden Grundstücks auf dem einstigen Garten dieses Herrschaftshauses gesetzt. Ganz im Gegenteil: Unbefugte können jederzeit nahezu mühelos zu diesem Objekt vordringen. Geborstene Fensterscheiben und offene Türen bieten darüber hinaus keinerlei Schutz etwa gegen winterlichen Frost. Parallel dazu zerbröckeln das Kellergewölbe sowie die Grund- und Außenmauern immer weiter, wie unsere Fotodokumentation belegt.

Aus der Nähe pfui (Mauer neben dem Haupttor)

Fenster an der Hinterseite