Workshop Dampfwachsschmelzer und Mittelwandgießen


Im Rahmen der Hygiene am Bienenstand kommt für jede Wabe einmal die Zeit, da sie eingeschmolzen werden muss. Um einen eigenen Wachskreislauf aufzubauen, wird das geschmolzene Wachs gereinigt und wieder zu Mittelwänden verabeitet. Und weil sich diese Arbeit perfekt für die Wintermonate eignet, fand am Samstag, 17. Januar 2015 bei Heinz in Erlenbach unser Workshop zum Dampfachsschmelzen und die Mittelwandherstellung statt.

Heinz begann mit der Einweisung in die wassergekühlte Silikon-Gießform. Im Prinzip erinnert die Mittelwandherstellung damit sehr ans Waffelbacken: Um die Haftung zu verringern, besprüht man die Kanten mit einem Wasser-Spülmittel-Gemisch. Danach wird eine Kelle des flüssigen Wachses schnell auf dem hinteren Teil der Form verteilt und der Deckel geschlossen und zusammengepresst. Das überschüssige Wachs läuft nach vorn in eine Auffangschale und muss teilweise mit einer Spachtel abgekratzt werden. Die Wasserkühlung sorgt dafür, dass man schon nach wenigen Sekunden die fertige, noch flexible Mittelwand entnehmen kann. Damit sie auch plan wird, wird sie noch auf dem Tisch bis zum vollständigen Abkühlen mit einer Glasplatte beschwert.

Im Anschluss erklärten Karl und Klaus den Dampfwachsschmelzer, der ein wenig an einen übergroßen Espressokocher erinnert (man merkt, dass einige Analogien zu Küchengerätschaften bestehen ;)): Der Edelstahlkessel hat einen Doppelboden, Wasser wird eingefüllt und mit Hilfe einer Gaskochstelle unter dem Kessel zum Sieden gebracht. Der Wasserdampf steigt nach oben und schmilzt die dort befindlichen Waben. Aus dem Hahn läuft dann ein Wasser-Wachs-Gemisch und nach dem Abkühlen erhält man einen Wachsblock. Im Schmelzer sind nun die Rähmchen, die man noch um den Trester und die Rückstände bereinigen muss.

Klaus und Heinz präsentierten uns auch noch ihre eigenen, teils selbstkonstruierten, Varianten des Dampfwachsschmelzers. Beide arbeiten statt mit Gas mit einem strombetriebenen Dampftapetenlöser. Während Klaus seine Waben in einem Holzzargentum mit Edelstahltrichter schmilzt, hat Heinz letzeren durch ein altes Spülbecken und ein Gitter ersetzt.

Nachdem auch die letzte Wabe geschmolzen war, ließen wir den Workshop bei Würstchen, Brezeln, Kuchen, Tee und Kaffee ausklingen.

Vielen Dank an Heinz fürs Zurverfügungstellen seiner vollausgestatteten Werkstatt, Alissa, Klaus und Karl für die Vorbereitungen und Anita und Armin für die fürstliche Verpflegung.

Der Edelstahl-Dampfschmelzer und die Gießform gehören dem Verein und können über Karl (Littig) gebucht und ausgeliehen werden. 


Auch in 2024 fand ein Workshop dazu statt, siehe hier.