Vom 19.6.16 - 25.6.16
Radfahren der Hüttengruppe im Taubertal und am Main von Crailsheim nach Würzburg
19.06.2016 Sonntag
Wir fuhren mit dem Zug um 928 Uhr mit den Rädern nach München. Dort trafen wir Maria und Sebastian am Zug. Walter und Siri kamen etwas später. Von München (1029 Uhr) fuhren über Treuchtlingen und Ansbach und waren um 1341 Uhr in Crailsheim. In Treuchtlingen wartete der Anschlusszug 6 Minuten, weil der Zug mit dem wir ankamen Verspätung hatte. Ich fuhr mit meiner Jahreskarte, die anderen hatten ein Bayernticket. Jedes Rad kostete 5 Euro. In Crailsheim hatten wir im Hotel Mac Kee ein Doppelzimmer für 99 Euro. Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns zu einer Fahrt von Crailsheim nach Kirchberg. Dort besichtigten wir die Burg und eine Gemäldeausstellung mit Jugendstilbildern (Strecke: 28 km). Zum Abendessen fuhren wir zur Brauerei Engel, das uns im Hotel empfohlen worden war. Ich aß einen Rehrücken für 15,40 € und trank dunkles Kellerbier.
20.06.2016 Montag
Gegen 9 Uhr frühstückten wir. Dann fuhren wir nach Rothenburg. (Strecke im Plan 40 km, in der Anzeige 77,5 km, Zeit 5:45 h, Ø 14,33 km/h, 708 hm = Höhenmeter). Während der Fahrt tranken wir auf den 70igsten Geburtstag der Vroni, den sie vor wenigen Tagen feierte. In Wettringen besichtigten wir die Kirche. Sie enthielt einen Altar im Stil von Riemenschneider. Ebenfalls in Wettringen fuhren wir zur Tauberquelle, ein Auslass einer Drainage eines Feldes. Der Unterschied zum Tauberursprung sei, so sagte uns ein Einheimischer, dass der Tauberursprung bei Trockenheit kein Wasser habe. Außer mir badeten alle in einem Weiher nahe Rothenburg. In Rothenburg waren wir im Hotel Roter Hahn im Stadtzentrum (Preis ohne Frühstück) untergebracht. Zum Essen suchten wir das Kartoffelstüberl. Das hatte aber am Montag Ruhetag. Wir suchten in mehreren Lokalen nach einer Essensmöglichkeit, kamen aber zurück zum Roten Hahn. Um 2130 Uhr nahmen Siri, Irmi und ich an einer einstündigen Nachtwächterführung teil. Es waren mindestens zwei Schulklassen Jugendlicher dabei. Als ein Junge einem anderen Jungen von hinten den Fuß legen wollte, warnte ich ihn und sagte, wenn er dies nochmals versuche, dann werde er selber hinfallen.
Während des Tages hatten wir viel Sonne und ich einen Sonnenbrand an den Armen und Waden. Am späten Abend begann es zu regnen.
21.06.2016 Dienstag
Wir fuhren von Rothenburg bis Bad Mergentheim (Strecke 54,43 km, Zeit 3:28 h, Ø 15,7 km/h, Tageshöhe 303 hm). Besichtigen in Rothenburg die Stadtpfarrkirche St. Jakob mit einer Riemenschneiderfigur und einem Riemenschneideraltar in einer hoch gebauten Kapelle am hinteren Ende der Kirche. Dann gingen wir zur Franziskanerkirche. Dort war ein Frühwerk von Riemenschneider als Altar. Bei der Weiterfahrt wollten wir in Detwang einen weiteren Altar von Riemenschneider besichtigen. Leider war die Kirche am Vormittag geschlossen. Wir fuhren weiter nach Creglingen zur Hergottskirche und besichtigten das Meisterwerk des Meisters, den Marienaltar. Es kam die Frage auf, warum wurde Riemenschneider als Bürgermeister in Würzburg nach den Bauernkrieg wegen Unterstützung der Aufständischen abgesetzt? (Als Deutscher Bauernkrieg (auch Revolution des gemeinen Mannes) wird die Ausweitung lokaler Bauernaufstände ab 1524 in weiten Teilen des süddeutschen Sprachraumes (Süddeutschland, Thüringen, Österreich und der Schweiz) bezeichnet, wobei die Bauern mit ihren Zwölf Artikeln von Memmingen erstmals fest umrissene Forderungen formulierten, welche als frühe Formulierung von Menschenrechten zählen. In Schwaben, Franken, dem Elsass und in Thüringen wurden die Aufstände 1525, im Kurfürstentum Sachsen und Tirol 1526 niedergeschlagen. Diesem Bauernkrieg gingen Aufstände in Livland,[1] Ungarn, England und der Schweiz voraus.)
Der Radweg an der Tauber war meist geteert, breit mit Steigungen und gut gekennzeichnet. In Weikersheim gingen wir beim Schloss in den Rosengarten und betrachteten die verschiedenen Rosen in ihrer Blüte. Dann besichtigten wir noch den Hexengarten mit verschiedenen Gewürzpflanzen. In Markelheim kauften Siri und Walter drei Flaschen Wein in einer Winzereigenossenschaft. In Bad Mergetsheim übernachteten wir im Hotel Alexander (Preise 93,50 und 85,50 € ohne Frühstück). Wir gingen nach dem EM-Fußballspiel Deutschland gegen Polen (1-0) zum Essen in ein chinesisches Schnellrestaurant. Es gab sehr reichliche Portionen, die sehr schmackhaft waren. Anschließend tranken wir im Zimmer von Maria und Sebastian den Wein, weil deren Zimmer deutlich größer war als unser Zimmer. Das Wetter war unter dem Tag bewölkt.
22.06.2016 Mittwoch
Wir fuhren von Bad Mergentheim, wo die Tauber in den Main mündet, (Strecke 52,26 km, Zeit 3:26 h, Ø 15,2 km/h, Tageshöhe 573 hm) über Lauda bis Dittigheim. Dort besichtigten wir die barocke Kirche St. Vitus. Diese hatte eine beeindruckende Innengestaltung. Die Planung wurde von Balthasar Neumann durchgeführt. Die Mesnerin sagte uns, dass 2/3 der Kosten der örtliche Bischof und 1/3 der Kosten der Mainzer Bischof bezahlte. Die Bauern mussten Frondienste leisten. In Tauberbischofsheim besichtigten wir die neugotische Stadtpfarrkirche, erbaut 1910 bis -14. Sie enthielt wertvolle Kunstgegenstände aus früheren Kirchen, z. B. einen Marienaltar (1517), eine Madonna (1480) von Hans Multscher oder einen sogenannten Basiliskentreter (um 1425). In einem Biergarten im alten Franziskanerkloster kehrten wir ein. Bei der Weiterfahrt besichtigten wir in Niklashausen die frühgotische Kirche. Dann erreichten wir das Kloster Bronnbach, ein im Mittelalter sehr bedeutendes Kloster. Im Biergarten kehrten wir ein. Ich wollte die Kirche besichtigen. Dies hätte Eintritt gekostet, ich hatte aber kein Geld dabei.
Der Radweg war durchgehend geteert und hatte kurze, anstrengende Steigungen. Das Wetter war sonnig. Am Abend aßen wir in unserem Gasthof. Die Portionen waren sehr schmackhaft und sehr groß. Hermann, Vroni, Walter und Siri fuhren nach dem Essen zur Burg und gingen die 306 Stufen hoch. Sie berichteten erfreut über ihre Eindrücke. Irmi und ich gingen zum Main und ich sah einen Bieber, der über den Main schwamm. Er schwamm dann in etwa drei Metern Entfernung an uns vorbei. Es war ein großes, ausgewachsenes Tier. Während des Spazierganges fuhren zwei Lastkähne vorbei. Am späten Abend tranken wir im Gasthof Wein. Walter, Siri, Hermann und Vroni kamen zurück und erzählten ihre Erlebnisse von der Burgbesteigung. Maria und Sebastian waren nach dem Essen aufs Zimmer gegangen. Das Hotel lag neben dem löwensteinschen Schloss.
23.06.2016 Donnerstag
Wir fuhren von Marktheidenfeld bis Gemünden (Strecke 62,0 km, Zeit 3:44 h, Ø 16,63 km /h, Tageshöhe 178 hm) (gesamt: 300 km, 1772 hm). Vor Lohr badeten alle außer mir. Dann fuhren wir in die Altstadt von Lohr. Walter ging zum Schloss, ich besichtigte die Stadtpfarrkirche St. Michael. Es war ein romanischer Baukörper, der in der Gotik endete. Die sehr schönen Altäre sind in der Neugotik entstanden. Siri hatte Augenprobleme. Sie kaufte sich Augentropfen. Am Abend fuhren wir zum Marktplatz und kauften uns Grillwürste. Bei der Heimfahrt setzten wir uns an einen Verkaufsstand am Mainufer und tranken Wein und Bier. Um 2230 Uhr waren wir im Hotel Schäffer (70 Euro) und räumten unsere Räder in den Aufbewahrungsraum.
24.06.2016 Freitag
Wir fuhren von Gemünden bis Würzburg (Strecke 47,2 km, Zeit 3:03 h, Ø 15,46 km/h, Tageshöhe 265 hm). In Karlstadt machten wir eine Pause. Dann fuhren wir bis Margetshöchheim. Dort schwammen wir alle in einem See neben dem Main. Walter sah einen sehr großen Fisch im See schwimmen. In Würzburg fuhren wir zu unserem City Hotel Meesenburg (um 16 Uhr, Kosten 75 Euro). Die Duschen waren im Zimmer, die Toilette war für alle Zimmer auf dem Gang. Nach dem Duschen gingen wir zum Essen in ein Lokal am Mainpier. Das Kennzeichen des Lokals war ein alter Hafenkran, der bis ca. 1850 im Dienst war. Danach gingen wir über die steinerne Brücke in die Altstadt. Als über die Aktivitäten gesprochen wurde, weigerte ich mich, mit Irmi in die Altstadt zu gehen, mit den Worten, sie wolle mir etwas aufzwingen. So ging ich mit Siri bis zum Juliusspital. Der Dom wurde gerade zugesperrt, als wir ihn besichtigen wollten. Anschließend trafen wir uns wieder an der Brücke und gingen in einen Biergarten an der Schleuse an der alten Mainbrücke.
25.06.2016 Samstag
Wir frühstückten gemeinsam. Vroni und Hermann fuhren um 845 Uhr ab, zuerst nach Crailsheim zum Auto, dann an den Bodensee zu einer Tanzveranstaltung. Wir anderen besichtigten die Kirche Marienkapelle am Marktplatz mit zwei Figuren von Riemenschneider, den Adam und das Grabmahl vom Ritter Konrad von Schaumberg, dann die Neumünsterkirche mit einer steinern Riemenschneider Madonna und einer Madonna aus der Riemenschneiderschule. Die Kirche war barock gestaltet. Dann gingen wir zum Dom, hatten aber nur wenig Zeit für die Besichtigung.
Der Zug fuhr um 1141 Uhr ab. In Treuchtlingen wartete der Anschlusszug, weil unserer Verspätung hatte. Um 1537 Uhr kamen wir in München an. Gegen 1645 Uhr waren wir zu Hause und packten unsere Radsachen aus. Gegen 1730 Uhr gab es ganz heftigen Platzregen.
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Radl-Lied von Irmi:
Refr. Ja mir san mim Radl do .....
Acht Individualisten,
Christen, Steirer, Atheisten,
radeln eine Woche lang!
Und die Männer und die Weiber,
Radl T´Shirt um die Leiber,
kommen überall gut an!
Der Sebastian duat fire pirschen,
der Walter wart bei jeder Kirschen,
de Vroni werd im Wasser fit!
de Siri duat a Plattn fahrn,
der Wolfgang schaut die Kirchen an,
der Riemenschneider fahrt auch mit!
Auf d`Nacht do fang ma suacha o,
welche Wirtschaft is heid dro,
do schwer kon des doch gar ned sei!
Bayrisch, fränkisch oder Fisch
oder an Chines an Tisch:
Zwoa Stunden san do glei vorbei!
Nach dem Essen san ma froh,
stessn auf de Tour g`scheid o!
Zerscht mit Bier und dann mit Wein!
Der Hermann duat an Witz verzähln,
de Vroni no a Eis sich bstelln,
und dann fahrn ma wieder heim!
Ja mir warn mim Radl do ....