Die Kurantmünze
Eine Kurantmünze ist eine Münze, deren Wert durch das Metall, aus dem sie besteht, gedeckt ist, d.h. ihr Kurswert entspricht ihrem Metallwert. Sie sind unbeschränkt gültige Zahlungsmittel, d.h. sie müssen in beliebiger Höhe akzeptiert werden.
Im heutigen Zahlungsverkehr sind Münzen nie durch ihren Metallwert gedeckt, es handelt sich also um Kreditgeld und nicht um Kurantgeld. Kurantmünzen hatten vom Altertum bis zum Ersten Weltkrieg eine große Bedeutung. Sie waren praktisch immer aus Gold (Goldmünze) oder Silber (Silbermünze) geprägt. Nur in Russland waren Anfang des 19. Jahrhunderts Münzen aus Platin im Umlauf. In Schweden gab es zudem Kupferplattenmünzen, welche sehr schwer waren, da das billige Kupfer den Wert der Münze decken musste.
Zur Zeit des Kurantgeldes wurden Münzen, deren Metallwert geringer als ihr gesetzlicher Wert war, Scheidemünzen genannt. Dazu zählten nicht nur Bronze- und Kupfermünzen, sondern auch viele Silbermünzen, deren innerer Wert durch die Legierung mit Kupfer gemindert wurden.
In Deutschland waren bis zur Einführung der Goldmark im Jahre 1871 alle großen Silbermünzen Kurantmünzen. Die Vereinstaler behielten diese Eigenschaft noch bis zu ihrer Außerkurssetzung 1907. Die Silbermünzen des Kaiserreichs waren dagegen Scheidemünzen, sie mussten nur bis zu einer Höhe von 20 Mark angenommen werden. In der Lateinischen Münzunion waren neben den Goldmünzen nur die silbernen Fünffrankenstücke Kurantmünzen, die anderen Silbermünzen wiesen einen tieferen Feingehalt aus.
Moderne Edelmetallmünzen sind keine Kurantmünzen, da sie nicht für den Zahlungsverkehr geprägt werden, sondern für Anleger (Bullionmünzen) oder für Sammler.