1600 - 1830
Geschichte in Brockhimbergen seit dem 30-jährigen Krieg
Der 30-jährige Krieg (1618 - 1648) bringt viel Leid über die Bevölkerung. Die Orte Himbergen, Almstorf, Gr. Thondorf u.a. an den Durchgangsstraßen von Westen nach Osten werden durch Plünderungen und Einquartierungen stark in Mitleidenschaft gezogen. Abseits dieser Durchgangsstraßen liegen Brockhimbergen und Kollendorf in einer Vertiefung der Beckenlandschaft und werden weitgehend verschont. In Brockhimbergen werden 2 in Kollendorf 1 Hofstelle verwüstet.
Am 20./21. März 1666 fand eine "Erbhuldigung" für den Herzog Georg Wilhelm zu Braunschweig-Lüneburg statt. Der Amtmann von Medingen reichte eine namentliche Liste der Erschienen ein. Hier sind verzeichnet:
Brockhindbergen: Ludolph Schulte, Reinke, Dütsche, Frantz Behncke, Burmeister
Colndorf: Lüdemann, Burmeister, Christoph Schulte, Peter Schulte, Henrich Götke, Hans Schulze.
Im Amtsbuch des Amtes Medingen von 1666 wird folgendes beschrieben:
Brockhindberg und Colndorf werden als Dorf bezeichnet. In Brockhindberg sind 5 Halbhöfner, 1 Halbhöfner als wüst, in Colndorf ebenfalls 5 Halbhöfner und 1 Brinksitzer und ebenfalls 1 Halbhöfner als wüst.
Guhtsher ist Juncker von Meding zum Schnellenberg.
In Brockhindberg werden genannt: R(L)udolf Schulte, Dütsche, Frantz Behneke, Rusche und Burmeister als Halbhöfner und Reimke als Kötner, die jeweils 1 Fuder Wiesenwachs und 24 Himpten (1 Himpten ca. 19-22 kg Roggen) Winter- und Sommerkorneinsaat an das Amt Medingen abzuliefern hatten.
Nr. 1 Rudolph Schulte, Halbhöfner
Nr. 2 Reimke, Kötner
Nr. 3 Dütsche, Halbhöfner
Nr. 4 Frantz Behneke, Halbhöfner
Nr. 5 Rusche, wüste, Halbhöfner
Nr. 6 Burmeister, wüste, Halbhöfner
In Colndorf werden genannt: Lüdeman, Burmeister, Christoph Schulte, Hans Schulte, Peter Schulte und Ditmer als Halbhöfner und Joachim Hake als Brinksitzer, die Halbhöfner haben ebenfalls jeweils 1 Fuder Wiesenwachs und zwischen 12 und 26 Himpten Einsaat abzuliefern.
Von einer Vielzahl Dienste, die die Untertanen zu leisten hatten, brauchten die in Brockhindberg und Colndorf nur "mit zur Jagd gehen", und das auch nur zur Jagd in der Holzung Reisenmoor und Wiebeck, nicht aber in der Holtzung Bavenwolt und Süsing (Ambt Ebstorf), und im Lohn (Ambt Bevensen).
Den Siebenjährigen Krieg (1756 - 1763) und die Franzosenzeit (1803 - 1813) überstanden die beiden Orte ebenfalls unbeschadet.
1754 Brockhimbergen:
Gutherren von Meding auf Schnellenberg
Gerichts- und Guthsuntertanen:
Johann Hinrich Schulte
Hans Jürgen Reinecke
Hinrich Christoph Dütsche
Hans Jürgen Huchel
Hans Hinrich Harms
Franz Jürgen Grote
Johann Hinrich Schulte, Kothner
Die Einwohner von Brockhimbergen und Kollendorf haben aber schon immer einen besonderen Status gehabt. So wurde am 24. März 1794 mit den "Gerichts- und Guts-Unterthanen der Medingschen Frey-Dörfer Collendorf und Brockhimbergen" in Lüneburg ein Kontrakt geschlossen, das "Beiderseits freiwillig und bedachten Muthes zur Festerhaltung feyerlichs verbunden" zwischen den Gutsherren Friedrich August und Georg Hans Werner von Meding sowie den "Eingesessenen von Collendorf und Brockhimbergen als Guts-Leute" vereinbart wurde, wann welche Dienste, laut Kontrakt freiwillig, zu leisten waren.
Zwischen 1830 und 1850 erfolgte in der Lüneburger Heide die Bauernbefreiung. Die Bauern brauchten den Ämtern und Gutsherren nicht länger Zins sowie Hand- und Spanndienste zu leisten, mussten für die "Ablösung" aber einmalig eine hohe Geldsumme zahlen. Für die Dienste und die Naturalabgaben (Zehnten) wurde eine Geldsumme angesetzt, die sie sonst in 25 Jahren entrichtet hätten.
In Brockhimbergen wurde diese "Schuldverschreibung" im Jahre 1856 ausgestellt. Die Bauern hatten dem Gutsherrn Christian August von Meding zu Rotenburg als Besitzer des Gutes Schnellenberg folgende Summen zu entrichten:
Halbhöfner Johann Jürgen Suhm 670 Thaler
Halbhöfner Johann Jürgen Harms 450 Thaler
Halbhöfner Jürgen Heinrich Schulz 675 Thaler
Halbhöfner Jürgen Heinrich Persiehl 600 Thaler
Halbhöfner Johann Heinrich Grimm (Ehem. Dütsch)650 Thaler
Halbhöfner Jürgen Heinrich Grote 675 Thaler