Medien im Unterricht

Die Medien übernehmen im Unterricht einen sehr wichtigen Part. Einerseits werden sie als Hilfsmittel der Lehrkräfte hinsichtlich der Wissensvermittlung angesehen und andererseits sollen durch einen gezielten Medieneinsatz die Schüler zu mehr Selbstständigkeit und Selbstverantwortung erzogen werden. Ein gezielter Medieneinsatz soll dabei die Schüler bei der Erlernung von Lerninhalten unterstützen. Denn durch aktives Erlernen der Stoffinhalte ist es den Schülern möglich sich diese Inhalte besser einzuprägen. Des Weiteren werden auch die Motivation, die Spontaneität und die Merkleistungen der Schüler verbessert. Die Lehrkräfte haben sich jedoch immer die Frage zu stellen: Inwieweit werden die Lernprozesse der Schüler durch einen gezielten Medieneinsatz verbessert? An dieser Stelle sei aber anzuführen, dass die Medien nicht die alleinige Grundlage für eine positive Veränderung der Lernprozesse darstellen (vgl. Speth, Krug & Dörr 1978, S. 21ff).

Der Medieneinsatz hängt jedoch sehr stark von der individuellen Persönlichkeit der Lehrkraft ab und wird auch in dem Ausmaß beeinflusst, inwieweit die Lehrkraft bereit ist, Medien sinnvoll im Unterricht einzusetzen. Je nach dem Umfang des Medieneinsatzes kann der Lehrer verschiedene Unterrichtsfunktionen einnehmen. Durch einen minimalistischen oder geringen Medieneinsatz übernimmt der Lehrer die Rolle als „Stoffübermittler und Stoffkritiker“, hingegen bei einem vermehrten Einsatz der Medien werden vom Lehrer vielseitigere Rollen gefordert, wie „individuelle Schülerbetreuung, Helfer im sozialen Lernprozess der Schüler u.a.“ (zit. nach Speth, Krug & Dörr 1978, S. 21).

Schon in der Unterrichtsplanung soll der Medieneinsatz von Seiten der Lehrkräfte sehr gezielt ausgewählt werden, um „die ganze Palette der Lehreraufgaben abdecken [zu können] und nicht in der Rolle des Informanten [stecken zu bleiben. Durch einen gezielten Medieneinsatz können Lehrkräfte auch geringfügig entlastet werden, indem Schüler die Wissensvermittlung selbst in die Hand nehmen.] Es kommt daher tendenziell zu einer Verschiebung der Lehreraufgabe weg von der Ausbildungsfunktion […] hin zur Erziehungsaufgabe“ (Klotz zit. nach Speth, Krug & Dörr 1978, S. 21f). Als Beispiel könnte der Gruppenunterricht herangezogen werden, indem der Lehrer nicht als so genannter Informant interagiert, sondern vielmehr in ein anderes Lehrerprofil schlüpft.

Laut Gudjons (2006, S. 6f) sollte jedoch die Lehrkraft nicht in einen monotonen Unterrichtsstil fallen, sondern Rücksicht darauf nehmen den Unterricht kreativ zu gestalten, denn dadurch wird die Motivation der Schüler erheblich positiv beeinflusst. Einhergehend ist demzufolge eine Steigerung der Lernleistungen im Unterricht zu verzeichnen. Ein kreativer Unterricht beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Kreativität im inhaltlichen Bereich, sondern auch im methodischen Bereich sollen laut Gudjons (2006, S. 6f) Lehrkräfte die Unterrichtsmannigfaltigkeit beachten und umsetzen. Ebenso wird darauf hingewiesen, dass man als Lehrkraft keineswegs ein Genie sein muss, um die oben genannten unterrichtsförderlichen Aspekte in die Tat umsetzen zu können.

Erschwerend kommt für die Lehrkräfte zudem noch hinzu, dass es im jeweiligen Klassenverband immer sehr unterschiedliche Charaktere von Schülern gibt und daneben auch die mannigfaltigsten Lerntypen. Aufgabe des Lehrers ist es diese unterschiedlichen Lerntypen, aber auch Schüler mit unterschiedlichem Leistungsniveau (Lernniveau) gleichsam zu fordern und fördern. Schüler dürfen aber keineswegs unter- beziehungsweise überfördert werden, denn andernfalls wäre der Unterricht misslungen beziehungsweise fehlgeschlagen. In der Praxis sind diese Anforderungen allerdings nicht zu hundert Prozent in die Tat umzusetzen, denn in einer Klasse mit zwanzig bis dreißig Schülern können niemals alle Schüler gleichsam gefördert und gefordert werden. Nichtsdestotrotz sollte es Ziel des Lehrers sein, diese Gradwanderung so erfolgreich wie möglich zu realisieren. Dies wird beispielsweise durch einen abwechslungsreichen und gezielten Medieneinsatz bewerkstelligt, der einen zentralen Ausgangspunkt für eine individuelle Förderung der Schüler darstellen kann (vgl. Speth, Krug & Dörr 1978, S. 22).

Literatur

Gudjons, H. (2006). Lehrer machen doch immer dasselbe! Mit kreativen Methoden zu lebendigem Unterricht. Zeitschrift für Pädagogik, 58, 6-9.

Speth, H.; Dörr, F. & Krug, R. (1978). Medieneinsatz und Lernzielkontrolle im Wirtschaftslehre Unterricht. Rinteln: Merkur Verlag Band 5.