Im Jahre 1851 wurde der europaweit bekannte Kultwagen von Strettweg bei Feldarbeiten vom Bauern Ferdinand Pfeffer entdeckt. Es wird erzählt, dass die Kinder des Pfefferbauern mit den Figuren gespielt haben und womöglich dienten sie auch als Figuren für die Weihnachtskrippe unter dem Christbaum.
Da in der damaligen Zeit die Bedeutsamkeit des Wagens nicht erkannt wurde, gingen einige Teile verloren. Ein Pfarrkaplan aus Judenburg erfuhr von dem Fund und benachrichtigte die vorgesetzte Stelle in Graz. Matthias Robitsch sammelte die zum Kultwagen gehörenden Teile ein und brachte sie nach Graz. Ein Jahr später fanden unter dessen Leitung die ersten Grabungen am Fundplatz statt. Es traten weitere Objekte ans Tageslicht, die in einer gepflasterten steinernen Grabkammer gefunden wurden. Dieser Fundkontext lässt vermuten, dass es sich ursprünglich um einen reich ausgestatteten Grabhügel aus der Hallstattzeit handelte.
Robitsch übergab den Wagen 1853 dem Historischen Verein für Steiermark, von dem er dann später an das Joanneum weitergegeben wurde. Schon früh wurde ein erster Rekonstruktionsversuch unternommen, der die Anordnung der Figuren im Großen und Ganzen richtig wiedergab. Nach seiner Auffindung wurde der Kultwagen immer wieder neuen Restaurierungsmaßnahmen unterzogen . 2006 erfuhr der Kultwagen die letzte Restaurierung, bei der alle alten Ergänzungen entfernt wurden.
In der Mitte des Wagens steht eine große weibliche Figur, die eine flache Schale auf ihrem Kopf trägt. Hierbei handelt es sich mit aller Wahrscheinlichkeit um einen Untersatz für ein weiteres Gefäß. Die Schale ist seitlich von zwei gewundenen Stäben gestützt. Um die zentrale Figur reihen sich zwölf kleinere Figuren, darunter vier Reiterkrieger. Zwei geschlechtslose Gestalten führen jeweils vorne und hinten am Wagen einen Hirsch mit Geweih. Ihnen folgen eine Frau und ein Mann mit einem Beil, weswegen die Szene als Opferprozession gedeutet wird.
Datiert wird der Kultwagen an das Ende des 7. Jahrhundert v.Chr.
Auf einem niedrigen Bergrücken am Zusammenfluss der Sulm und Saggau, dem Burgstallkogel, befand sich in der älteren Eisenzeit eine bedeutende Siedlung. Die Bewohner/innen der Siedlung bestatteten ihre Verstorbenen in Grabhügeln, die um die Siedlung herum errichtet wurden. Die Herrscher über diese Siedlung wurden getrennt davon in großen Fürstengräbern beigesetzt, die am Fuße des Burgstallkogels angelegt wurden. Seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts werden die Siedlung und die Grabhügel archäologisch untersuch
Nach heutigem Wissensstand umfasst das Hügelgräberfeld von Kleinklein mehrere Grabhügelgruppen mit insgesamt mehr als 700 Grabhügeln und einer separaten Nekropole mit vier reich ausgestatten Gräbern. Mit dem Anlegen des letzten und wahrscheinlich auch reichsten Fürstengrabes, des Kröllkogels, scheinen auch die Bestattung in den anderen Grabhügelgruppen von Kleinklein zu enden.
Bei Feldarbeiten fanden die Grundeigentümer im Kröllkogel zwei Bronzehände (1860) und eine bronzene Maske (1905). Die Objekte wurden von ihren Findern, den Bauern Paul Stiegler und Johann Schrei, an das Joanneum verkauft. Neben diesen berühmten Objekten stammen weiterer reichere Beigaben – Bronzegefäße, Brustpanzer und Helm – aus dem Kröllkogel. Der Fürst war in einer steinernen Grabkammer mit einem Zugangskorridor beigesetzt.
Die Maske wurde aus einem Stück Bronzeblech getrieben. Die Ohren nietete der Schmied an. Die Augen, die Nase und der Mund sind schematisch dargestellt. Naheliegend ist auch, dass die Maske auf einem Träger aus Holz befestigt war, da an ihrem Rand Nägel angebracht waren. Die Hände sind ebenso aus getriebenen Bronzeblech gefertigt und reich mit geometrischen Mustern verziert.
Die Grabbeigaben werden in das erste Drittel des 6. Jhs. v.Chr. datiert.
Im Zuge von Ausgrabungen des Institutes für Archäologie der Karl-Franzens-Universität wurde 1990 eines der schönsten Objekte der österreichischen Römerzeit ausgegraben. Bei seiner Auffindung war der Trinkbecher (Skyphos) zwar vollständig, aber in einzelne Teile – Innen- und Außenbecher, Henkel und Standfläche – zerlegt, die bei der Restaurierung zusammengefügt wurden.
Zwischen den Henkeln sind Szenen aus einem römischen Cicrus dargestellt. Am oberen Ende ist die Szene von Girlanden, die zwischen Bukranien (Rinderschädel) befestigt sind, abgeschlossen. An der Vorderseite ist ein Wagenlenker zu sehen, der einen vierspännigen Wagen besteigt, während zwei Pferde geschirrt werden. Zwei Sklaven sind mit den Pferden beschäftigt, während ein Pferdeführer nach rechts voranreitet. Weiter rechts kann man die als Kegel dargestellten Wendemarken erkennen. Es war wichtig die Kurve möglichst eng anzufahren, ohne dabei mit der Achse des Wagens die Wendemarke zu streifen. Auf der Rückseite des Skyphos ist der Sturz eines Gespanns abgebildet. Der Wagenlenker stürzte vom Gespann, ein Pferd scheut und eines ist gestürzt. Ein Sklave versucht in die Zügel zu greifen. Im Hintergrund blickt ein Zuseher entsetzt auf die Szene, was den unglücklichen Ausgang des Rennens unterstreicht.
Auf Basis der Verzierung der Daumenplatten, der Fertigungstechnik und der bildlichen Darstellungen wird der Trinkbecher in die Mitte des 1. Jhs. n.Chr. datiert.
Der gefasste Aureus des Gordianus III. ist eines der bedeutendsten Objekte der numismatischen Sammlung des Universalmuseums Joanneum.
Warum ist diese Inschrift so kostbar?
Einerseits erfahren wir, dass der Geehrte aus der angesehenen Familie der Attii stammt, die in Flavia Solva mehrfach nachgewiesen ist. Er wurde Mitglied des ordo decurionum (Senat der Stadt) und trat in den Reichsdienst ein. Als Angehöriger des Ritterstandes schlug er die Offizierslaufbahn ein. Er war Kohortenpräfekt, Legionstribun und zweimal Alenpräfekt in verschiedenen Einheiten. Seine erste Kommandantur hatte T. Attius Tutor um 160 n.Chr. in Britannien inne. Danach wurde er als Legionstribun in die Provinz Pannonia inferior entsandt, wo seine Legion in Aquincum, dem heutigen Budapest, stationiert war. SSeine Karriere beendete er als Kommandant einer Reitereinheit mit 1000 Mann.
Andererseits hat die Inschrift große Bedeutung für die Geschichte der Erforschung von Flavia Solva, da Richard Knabl mit ihr nachweisen konnte, dass es sich bei den Resten der antiken Siedlung südlich von Leibnitz um das von Plinius dem Älteren erwähnte municipium Flavium Solvense handelte. Daraus konnte ebenso der Schluss gezogen werden, dass das Gebiet der Mittelsteiermark zur Provinz Noricum und nicht zur Provinz Pannonien gehörte.
Weitere römische Grabsteine und Inschriften bei "Ubi Erat Lupa"