„Diggie“, sagt Fabian und rutscht ein bisschen näher an mich heran. „Wie lange seid ihr jetzt schon zusammen?“ Ich zucke die Schulter. „Bisschen mehr als ein Jahr.“ Ein Jahr, vier Wochen und drei Tage, um genau zu sein. Die beste Zeit meines Lebens bis jetzt. Aber das sage ich natürlich auch nicht laut. Keine Lust, ausgelacht zu werden.
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 120)
Fabians schwarzes Buch ist ein kleines Heft, in das er alle Mädchen einträgt, mit denen er etwas gehabt hat, Name, Datum, wo, wie und was genau. Die Buchhaltung seiner sexuellen Erfahrungen sozusagen. Jedes Mal, wenn er einen neuen Eintrag macht, zeigt er uns das Heft, es ist sein ganzer Stolz.
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 123)
Im Buch hast du viele verschiedene Charaktere kennengelernt. Zwei davon sind die Freunde Fabian und Milad. Obwohl sie beide etwa gleich alt sind und in derselben Stadt wohnen, sind sie sehr unterschiedlich.
Suche eine:n Partner:in. Erstellt für Fabian und Milad je ein Venn-Diagramm (siehe rechts unten), auf dem ihr Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden festhaltet. Tragt Fakten, welche auf beide zutreffen, in die Schnittstelle, und Fakten wiederum, in welchen sich die beiden unterscheiden, in ihren eigenen Kreis ein.
Was wissen sie über die Sexualität der Frau?
Welche sexuellen Erfahrungen haben sie bereits gemacht?
Wie sehen sie sich selbst?
Wie interpretieren sie ihre Rolle als Partner in einer Beziehung?
Erstellt nun schriftlich einen Dialog zwischen Fabian und Milad. Ihr dürft selbst wählen, wo dieses Gespräch stattfindet und worüber die zwei genau sprechen. Jedoch sollten im Dialog die Unterschiede der zwei Jungs ersichtlich werden.
Ihr spielt den Dialog eurer Klasse vor oder nehmt ein Video davon auf, welches anschliessend deinen Mitschüler:innen abgespielt wird.
Dieser Text erzählt die Geschichte eines Jungen, der mit allen (wirklich allen) denkbaren Privilegien ausgestattet ist. Er ist weiss, männlich, gutaussehend, reich, blond, sportlich (wollt ihr noch mehr? Er ist auch gut in der Schule und beliebt, er wird jedes Jahr mindestens zum Jahrgangssprecher, wenn nicht sogar zum Schulsprecher gewählt, er hat ein absolut symmetrisches Gesicht und sehr gerade Zähne, bereist die Welt, ach, ich will euch nicht langweilen, HE’S JUST THE PERFECT GUY). Und trotz all dieser Startvorteile (oder gerade deswegen?) benimmt sich dieser Junge wie die allerletzte Arschgeige.
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 141)
Stereotypischen Rollenbildern, wie z. B. dem oben im Zitat, begegnen wir täglich – in der Familie, in den Medien, in der Schule oder im Beruf. Sie beeinflussen, was als „typisch männlich“ oder „typisch weiblich“ gilt und welche Erwartungen an uns gestellt werden. Aber woher kommen diese Vorstellungen? Sind sie gerecht? Und vor allem: Müssen wir sie einfach so akzeptieren?
Typisch Frau?
Was bedeutet das für dich, wenn jemand etwas „wie ein Mädchen“ macht? Woher kommt diese Vorstellung?
Schau dir das Video von always an, in dem Personen aufgefordert wurden, Dinge „wie ein Mädchen“ zu machen.
Wie unterscheiden sich die jungen Mädchen von den Frauen?
Welche Umstände haben dazu geführt, dass die Frauen plötzlich anders „rennen“ als die Mädchen?
Typisch Mann?
Beteiligte Person:
Erfahre im Interview, welche Sichtweise Eva Rottman auf die stereotypischen Vorstellungen von Geschlechterrollen hat.
Lies unter folgender Frage nach:
Gibt es etwas, dass du Schüler:innen sagen möchtest, bevor sie dein Buch lesen?