Das „erste Mal“ – allein die Worte klingen aufregend und vielleicht auch ein bisschen einschüchternd. Viele haben grosse Erwartungen daran, weil Filme, Social Media oder Freunde es oft als etwas ganz Besonderes darstellen. Aber hier ist die Wahrheit: Es gibt nicht das eine erste Mal.
Dein erstes Mal kann vieles sein: der erste Kuss, die erste intime Berührung, das erste Mal Selbstbefriedigung, das erste Mal Oralsex oder Geschlechtsverkehr. Jeder erlebt es anders und das ist völlig in Ordnung. Es gibt keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt – nur den Moment, in dem du dich wohlfühlst.
Wichtig ist, dass du dich nicht unter Druck setzen lässt – weder von anderen noch von dir selbst. Dein Körper, deine Gefühle und deine Grenzen sind wichtig und du darfst sie in deinem eigenen Tempo erkunden. Ein erstes Mal sollte sich gut anfühlen, nicht wie eine Pflicht oder eine Leistung, die du „abhaken“ musst.
Wenn du Fragen hast oder unsicher bist, sprich mit jemandem, dem du vertraust – eine gute Freundin, ein Freund oder eine Beratungsstelle. Und vor allem: Sei nett zu dir selbst. 💜
Es gibt hunderttausend Arten, miteinander zu schlafen. Mit den Fingern, mit der Zunge, mit den Genitalien und bestimmt auch mit irgendwelchen Toys [...].
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 128)
Mach dir Gedanken darüber, was du unter dem „ersten Mal“ verstehst. Schreibe deine eigene Definition auf.
Geht in eine Gruppe (3-4 Personen) zusammen.
Geht auf Mentimeter, um gemeinsam eine Wortwolke zu erstellen (Anmeldung mit Google-Konto).
Erstellt eine Wortwolke mit allen „ersten Malen“, welche euch in den Sinn kommen.
Tipp: Welche ersten Male erleben die Charaktere im Buch?
Haltet eure Wortwolke wiederauffindbar fest (z. B. Screenshot/Download).
Aber dann passiert was Seltsames. Micha legt seine Hand auf meinen Arm, und er lässt sie einfach dort liegen. [...] Und dann legen sich seine Lippen auf meinen Mund. [...] Ich hab nicht gewusst, dass es sich so anfühlt, wenn man geküsst wird. [...] es fühlt sich schön an, wie hundert kleine Stromschläge, aber in angenehm.
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 46f.)
Der erste Kuss ist ein aufregender Moment ‒ auch für Teddy, als er seinen ersten Kuss mit Micha hat. Die Gefühle, die es in einem auslöst, sind etwas ganz Besonderes.
Vergleiche die Beschreibung der Gefühle über den ersten Kuss von Teddy (siehe Textstelle oben) mit der Darstellung der Gefühle des ersten Kusses in der Filmszene aus der Serie „Heartstopper“.
Diskutiert zu zweit:
Werden die Gefühle ähnlich oder unterschiedlich dargestellt?
Welche Metapher nutzt Teddy, um das Gefühl zu beschreiben, und mit welcher Metapher beschreibt die Filmszene das Gefühl? Zeichnet beide „Verbildlichungen“ auf ein Blatt.
Es kommt mir ein bisschen surreal vor, in der Eingangstür eines Sexshops zu stehen und mit der Verkäuferin über das Wetter zu plaudern. [...]
„Suchst du etwas Bestimmtes?“ [...]
„Ich suche einen Dings“, sage ich leise. „Sie wissen schon. Dildo.“
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 56 f.)
Aber weil ich gerade so daliege und nichts anderes zu tun habe, lege ich meine Finger auf meine Vulva und fange an, sie zu streicheln. [...] Es ist seltsam, aber auch interessant. Ich habe mich dort noch nie wirklich angefasst. [...] Es geht nur um dich. Irgendwie ist das ein guter Gedanke. [...] es sieht bestimmt bescheuert aus , aber es fühlt sich schön an. Ich bin alleine. Ich kann machen, was ich will. [...] Es gefällt mir so, wie mir noch nie irgendwas gefallen hat. Es macht mir auch Angst. Ich weiss nicht, was passiert, wenn ich weitermache.
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 66)
Es fühlt sich wirklich an wie eine Welle, ich bin auf einer Welle [...] es ist eine Welle, eine weiche, warme, grosse Welle, die sich ausbreitet, in mir, über mir, mit mir, ist doch auch scheissegal, ist einfach schön, so schön, so schön, so fucking fucking schön.
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 67)
Tini fasst sich das erste Mal selbst an und ist überwältigt von den Gefühlen, die sie dadurch verspürt.
Sieh dir das Video zum Thema „Ist zu viel Selbstbefriedigung ungesund?“ an.
Beantworte schriftlich folgende Fragen:
Was spricht für und was gegen die Selbstbefriedigung?
Was solltest du bei der Selbstliebe beachten?
Beteiligte Personen:
Dear Momo, ich bin so verliebt in dich. Jeden Tag ein bisschen mehr. Ich weiss nicht, wie das geht, aber so ist es. Irgendwann platzt mein Herz, weil es zu voll ist. Wirklich. So fühlt es sich an. [..] Ich weiss nicht, wie lange ich das noch aushalte. Es ist so anstrengend. Vor allem das Denken. Ich denke und denke und denke immer an dich. Du bist der erste Gedanke, wenn ich aufwache und der letzte, wenn ich mich abends wieder ins Bett lege.
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 71)
Jenny beschreibt im Kapitel „Casual Dating“ wie es sich anfühlt, das erste Mal so richtig verliebt zu sein. Sei weiss gar nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Alles, woran sie denken kann, ist Momo.
Vergleiche Jennys Erfahrungen mit dem ersten Verliebtsein mit den Erfahrungen der Personen aus dem Video „Das 1. Mal Verliebtsein! #100Menschen1Frage“.
Gestaltet zu zweit eine Gegenüberstellung:
Liste auf, welche Gefühle und Gedanken die Personen im Video äussern.
Vergleicht zu zweit die Beschreibungen von Jenny vs. der Personen im Video. Diskutiert:
Welche Erfahrungen/Gefühle der Personen im Video stimmen mit Jennys Schilderungen überein und welche nicht?
Freiwillig: Wart ihr schon einmal verliebt? Wie hat sich das angefühlt? War es ähnlich wie bei Jenny/den Personen im Video?
Schreibt die wichtigsten Erkenntnisse eures Austauschs auf.
Ari: Ich habe sturmfrei bis morgen früh und obwohl wir nicht darüber geredet haben, ist es irgendwie klar, was diese Nacht passieren wird. Ich will auch, dass es passiert. Ich bin so aufgeregt wie noch nie in meinem Leben, aber ich will, dass es passiert.
Tom: Ich glaube, Ari verliert den Respekt vor mir, wenn ich heute keinen Move mache. Andere Jungs hätten schon längst einen Move gemacht.
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 155)
Ari: Soll ich ihn jetzt auch anfassen? Gibt es eine Reihenfolge? Erst Oberkörper, dann unten?
Tom: Ich würde sie gern fragen, ob es ihr gefällt. Aber ich traue mich nicht.
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 156)
Tom: Ich will, dass es Ari gefällt. Ich will es gut machen.
Ari: [...] ich bin so verspannt, ich merke nichts davon. [...] Tom ist keine Jungfrau mehr, das weiss ich. Stresst mich das? Hab ich Angst, er vergleicht mich mit den anderen? JA LOGISCH!!!
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 159 f.)
Ari: „Let’s do this“, antworte ich [...].
Tom: Es fühlt sich an wie etwas, das wir jetzt hinter uns bringen müssen.
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 162)
Ari und Tom erleben im Kapitel „A laka mumi mumi“ ihr erstes Mal Sex. Welche Erwartungen und Ängste haben sie in Bezug auf diesen besonderen Moment?
Versetze dich in die Lage von Ari und Tom. Welche Gedanken gehen den beiden durch den Kopf? Streiche dir dafür zuerst Stellen im Buch an.
Worauf freuen sie sich?
Welche Erwartungen haben sie?
Wovor haben sie Angst?
Wobei verspüren sie Druck?
Öffne das Arbeitsblatt zu ihrem ersten Mal und fülle die Gedankenblasen passend aus.
Gib dein Ergebnis der Lehrperson ab.
Du hast nun erarbeitet, wie sich Ari und Tom vor ihrem ersten Mal Sex fühlen. Viele Gedanken teilen sie nicht miteinander, was die Situation angespannt macht. Welche Tipps würdest du den beiden geben?
Informiere dich zum Thema „Das erste Mal Sex“ mithilfe dieses Dokuments von loveline.de.
Worüber sollten sie vor dem ersten Mal Sex sprechen?
Was sollten sie bezüglich Verhütung beachten?
Was kann ihnen während des ersten Mals helfen?
Wie sollte die Umgebung beim ersten Mal gewählt werden?
Sieh dir nun ergänzend noch dieses Video an und ergänze deine Liste.
Ari: Das Lied, das er singt, ist eindeutig I like to move it [...]. A laka mumi mumi, a laka mumi mumi kräht er mit seiner hohen Stimme. Und das ist zu viel. [...] Es platzt aus mir raus, ich kann es nicht stoppen, die ganze Situation ist so absurd [...].
Tom: Als sie anfängt zu lachen, fühlt es sich an, als würde jemand das Fenster aufmachen. Ich bin so erleichtert darüber, dass ich direkt angesteckt werde. Ich rolle mich neben Ari auf die Matratze, und wir lachen und lachen, es schüttelt uns, so sehr müssen wir lachen.
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 163)
Ari: „Aber du musst mir zeigen, wie es geht.“ [...]
„Und vielleicht gehen wir es ein bisschen langsamer an?“
„Ja“, sage ich. „War schon ziemlich Autobahn grad.“ [...]
Tom lacht, und es fühlt sich alles viel leichter und schöner an als vorher.
(Eva Rottmann, Fucking fucking schön, S. 165)
Das erste Mal von Tom und Ari ist anfangs ziemlich verkrampft. Beide wissen nicht so recht, wie das alles funktioniert, und setzen sich selbst unter Druck. Doch eine Schlüsselstelle löst ihre ganzen Sorgen.
Sieh dir die oben stehenden Textstellen an.
Diskutiert zu zweit:
Welcher Moment hat dazu geführt, dass Ari und Tom sich fallen lassen konnten?
Welchen Tipp fürs erste Mal Sex könnt ihr daraus ableiten?
Ergänzt eure Liste aus der vorherigen Aufgabe abschliessend.