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Inflation bezeichnet einen über mehrere Perioden anhaltenden Anstieg des Preisniveaus. Wenn die Preise einzelner Güter steigen, ist dies noch keine Inflation. Kennzeichnend für Inflation ist vielmehr, dass das Geld generell und über einen längeren Zeitraum an Kaufkraft verliert. Der EZB-Rat hat Preisstabilität als eine jährliche Steigerungsrate des Preisniveaus von mittelfristig unter, aber nahe 2 Prozent definiert. Erst ein stärkerer Anstieg des Preisniveaus über einen mittel- oder längerfristigen Zeitraum ist demnach als Inflation zu werten. Das Eurosystem misst die Inflationsrate anhand des Harmonisierten Verbraucherpreisindexes (HVPI), den das Statistische Amt der EU berechnet.
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Unter Deflation versteht man ein allgemeines, anhaltendes Sinken des Preisniveaus. In einem deflationären Umfeld besteht die Gefahr einer sich selbst verstärkenden Abwärtsspirale: Wenn die Verbraucher mit weiter fallenden Preisen rechnen und deshalb Konsumausgaben aufschieben, kann dieser Rückgang der Nachfrage die Unternehmen zu Produktionseinschränkungen und weiteren Preissenkungen veranlassen. Fallende Preise erhöhen zudem den realen Gegenwert ausstehender Schulden sowie die realen Zinsen. In der Tendenz dämpft auch dies die Nachfrage, insbesondere nach Investitionsgütern. Die geldpolitischen Möglichkeiten zur Bekämpfung einer Deflation sind dadurch beschränkt, dass die Nominalzinsen nicht unter null Prozent gesenkt werden können.
Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ist ein europaweit berechneter Index, mit dem die Entwicklung der Verbraucherpreise gemessen wird. Er wird nach harmonisierten Konzepten, Methoden und Verfahren in den einzelnen EU-Ländern sowie Island, Norwegen und der Schweiz berechnet und vom Statistischen Amt der Europäischen Union zu einem Gesamtindex für den Euroraum oder die Europäische Union zusammengeführt. Das Eurosystem verwendet den HVPI für den Euroraum zur Messung der Preisentwicklung sowie als Maßstab für Preisstabilität.
Ein Preisindex ist eine statistische Messgröße zur Bestimmung des Preisniveaus einer Gütergruppe. Seine Veränderung gegenüber einer Vorperiode beschreibt die durchschnittliche Preisentwicklung. Für die Berechnung eines Preisindex werden zum einen die Güter, die in den Preisindex eingehen sollen, ausgewählt und entsprechend ihrer Umsatzbedeutung gewichtet, zum anderen werden die Preise für diese Güter an den jeweiligen Märkten erhoben. Das Ergebnis ist der gewichtete („gewogene“) Mittelwert von Preisen der definierten Gütergruppe. In Deutschland errechnet das Statistische Bundesamt eine Vielzahl unterschiedlicher Preisindizes, etwa für industrielle und landwirtschaftliche Erzeugnisse, für Immobilien und Mieten, für Import- und Exportgüter und für zahlreiche Dienstleistungen. Am bekanntesten ist der Index für die Verbraucherpreise, weil er als Kennziffer für die allgemeine Preisentwicklung dient. Mit Hilfe der verschiedenen Preisindizes können volkswirtschaftliche Daten in Zeitreihen dargestellt werden, aus denen die Wirkung von Preisänderungen heraus gerechnet wurde.
Als Warenkorb wird eine statistische Messgröße zur Bestimmung des Preisniveaus einer Gütergruppe bezeichnet. Zur Berechnung des Verbraucherpreisindex (VPI) für Deutschland verwendet das Statistische Bundesamt neben der monatlich erhobenen Verbraucherpreisstatistik einen Warenkorb, der auf den typischen Ausgaben privater Haushalte für Waren und Dienstleistungen beruht. Da sich Konsumgewohnheiten im Laufe der Zeit ändern, aktualisieren die Statistiker den Warenkorb ständig. Bei der Konzeption des Warenkorbs ist nicht nur die Auswahl der repräsentativen Waren und Dienstleistungen zu treffen, sondern auch deren Gewichtung im Warenkorb festzulegen. Dieses „Wägungsschema“ wird alle fünf Jahre aktualisiert. Basis dafür wiederum ist, dass alle fünf Jahre rund 60.000 repräsentativ ausgewählte Haushalte über mehrere Monate über ihre Ausgaben für Waren und Dienstleistungen genau Buch führen.