Eine Möglichkeit des Visuell-Verbalen Transfers ist der Transfer von der Schrift zur Lautsprache: z.B. kann ein Kind das Schriftbild <Haus> als Ganzwort richtig zuordnen und bald darauf auch schon /haus/ auditiv verstehen bzw. aussprechen. Nun kommt es aber vor allem bei Deutschschweizer Familien vor, dass die Primärsozialisation in einem deutschen Dialekt, Schweizerdeutsch, geschieht, wo /haus/ beispielsweise /huus/ gesprochen wird – und somit eine gewisse Diskrepanz zwischen dem geschriebenen und dem gesprochenen Wort besteht (wie hier z.B. zwischen <Haus> und /huus/). Bei einem Kind unter vier Jahren kann man in diesen Fällen aber durchaus Dialekt sprechen und trotzdem das hochdeutsche Schriftbild beibehalten, also beispielsweise /huus/ sagen und dazu <Haus> schreiben (bzw., wie es sich allgemein empfiehlt, einen ganzen Satz zum Schriftwort sagen, wie z.B. /das isch es huus/). Dies ist möglich, weil sich ein so junges Kind, das mit VVT gefördert wird, die Wörter logographemisch (als Ganzwort) merkt und der vorhandenen (oder eben nicht vorhandenen) Graphem-Phonem-Korrespondenz noch keine allzu grosse Beachtung schenkt. Ab ca. 4 Jahren sollte man dann aber beim Kind das Bewusstsein für eine Graphem-Phonem-Korrespondenz gezielt fördern; hierfür gibt es auf dem Markt diverse Förderspiele.