Südkoreas Briefmarken

Der Mitteilungsbrief über Neuerscheinungen beschreibt die Ausgabe wie folgt:

Dreiseitig vom Meer umgeben, erreicht die territoriale Ausdehnung Koreas 3.400 Inseln aller Art und Größe. Diese Briefmarken thematisieren das ökologische System der Inseln und unterstützten die öffentliche Aufmerksamkeit zur Erhaltung der Inseln. Die Natur Dokdos wird in der ersten Ausgabe dieser Serie vorgestellt.

Dokdo haben mehr als 50 Arten von Pflanzen zu ihrer Heimat gemacht, inklusiv Pinus thunbergii Parlatore, Euonymus japonicus Thunberg, Farfugium japonicum (Linn) Kitamura, Aster spathulifolius Maxim var. oharai (Nakai) Y. Lee, Calystegia soldanella R Brown, Dianthus superbus Linn var. longicalycinus (maxim.) Williams, Tetragonia tetragonoides (Pall.) O. Kuntze, Cyrtomium falcatum (Linn) Presl, Portulaca oleracea Linn, Taraxacum mongolicum H. Mazz., Plantago asiatica Linn, Setaria viridis (Linn) Beauv., Chenopodium album Linn var. entrorubrum Makino, Artemisia princeps Pampas.

Die meisten dieser Pflanzen sind klein, um dem rauhen Seewind zu widerstehen und die Blätter sind dicht und mit feinen Härchen bedeckt, zum Schutz gegen die Kälte.

Die zahlreichen steilen Gefälle der Insel sorgen dafür, dass das Regenwasser schnell in den Ozean abfließt und hierdurch einen Mangel an Feuchtigkeit verursacht und ein Erdreich aufweist, das wenige Nährstoffe besitzt. Aus diesem Grunde ist die Anzahl und Breite der wilden Pflanzen auf der Insel begrenzt. Von Mai bis Juni ist Dokdo von Dalystegia soldanella R. Brown bedeckt, welches pinkfarbene Blüten trägt, während im September hell-purpurne Pflanzen namens Aster spathulifolius Maxim. var. oharai (Nakai) Y. Lee die Landschaft der Insel bereichern.

Jedes Jahr von Frühjahr bis zum Sommer brüten schwarzschwänzige Möwen, gestreifte Shearwater-Fische und Sturmvögel. Während der Zeit des Fortziehens überqueren Vogelzüge wie die rothalsigen Phalaropes, Ospreys, Dusky Thruses und grauhalsigen Tattlers die Insel.

Die Brutfläche wurde zum Naturdenkmal Nr. 336 bestimmt und ist als das "Dokdo Naturschutzgebiet" geschützt. Schwarzschwänzige Möwen, dauerhafte Bewohner Koreas, die leicht an der Küste des Landes gesichtet werden können, fliegen jeden Mai nach Dokdo. Gestreifte SHEARWATERS und Zugvögel mit gespaltenem Schanz, beides Wasservögel, legen ein Ei nach dem graben eines Lochs in die Felsspalte der Hügel oder auf den Erdboden einer abgeschotteten koreanischen Insel. Diese Sommer-Wandervögel ziehen im Herbst nach Südostasien weiter.

Links zu sehen ist, als Verleich zum Dokdoblock, die 2006er Folgeausgabe der Blockserie über Inseln der südkoreanischen Post.

Der Ausgabetitel lautet: Die Natur von Baekryongdo. Die Augabe mit Marken zu 220 Won erschien im Januar 2006.

Abb.: © Mit freundlicher Genehmigung des Office of Postal Service, Seoul

Fragen an den Experten

Bei einem Gespraech mit Herrn Lee Gi-Seong für diese Seite, der als Co-Designer die Dokdomarken mitgestaltete, sagte er: "Diese Marken tragen keine politische Botschaft. Sie handeln von der Naturschönkeit der östlichsten Insel Koreas. Auch von anderen Inseln werden in den Folgejahren ähnliche Ausgaben erscheinen."

Der Präsident der KOREA POST sei unabhängig und könne die Ausgaben eigenständig freigeben, ohne das die Zentralregierung Einfluss nimmt. Auf die Beschwerden aus Japan angesprochen sagte Herr Lee: "Bereits vor dem Erscheinen der Marken gab es Proteste, nachdem der Jahresplan für Neuausgaben veröffentlicht war. Südkorea bestand jedoch auf dem bereits verabschiedeten Ausgabenprogramm und die Dokdomarken erschienen planmäßig."

Auf die Frage, ob Südkorea über die Herausgabe von Dokdomarken durch Nordkorea erfreut oder verärgert sei, sagt Herr Lee: "Wir sind nicht verärgert, da es sich um eine koreanische Insel handelt. Wir haben einige der nordkoreanischen Marken im Archiv." Zum Abschluss des Gesprächs wurde die Frage nach einer evtl. zukünftigen Zusammenarbeit der Philiatelieabteilungen der Postverwaltungen beider koreanischer Teilstaaten aufgeworfen. Herr Lee teilte mit, dass es derzeit keine offiziellen Kontakte gebe. Es wurde von Seiten Südkoreas jedoch vorgeschlagen, zu einer bestimmten Thematik, die es zu bestimmen gelte, eine gemeinsame Briefmarkenausstellung zu organisieren.

Der Verkaufspreis für einen Block beträgt auf dem philatelistischen Markt etwa 40.000,- südkoreanische Won. Eine Preisindikation durch DokdoMarken.de im April 2005 ergab folgendes Preisgefüge: Mittlerweile veranschlagen Briefmarkenhänder in Korea 60.000,- Won. In einem Touristengeschäft für Andenken wurden gar 75.000,- verlangt. Der Ausgabepreis betrug KRW 30.040,-.

Die Dokdomarken werden selten bei internationalen Internetauktionen versteigert. Hin und wieder sind die Ersttagsbriefe bei eBay zu finden. Ende 2005 wurde der FDC-Satz beispielsweise für einen Startpreis von umgerechnet EUR 11,47 von einem Briefmarkenhändler aus Hong Kong eingestellt. Der Versand erfolgte weltweit.

Die offiziellen Ersttagsbriefe

Für jede Marke des Blocks erschien ein FDC mit separatem Stempel, datiert auf den 16.01.2004. Die Preise für die FDCs stiegen im philatelistischen Fachhandel nach der Ausgabe sprunghaft an.

Der untere Bereich des Stempels gibt den Stempelort "Zentral-Seoul" bekannt.

Freundlicher Weise zur Verfügung gestellt von Th. Schneider, Freiburg/Br.

© Mit frdl. Genehmigung des Office of Postal Service

Die ersten Dokdomarken Koreas

Am 15.09.1954 erstmalig in der Rep. Korea erschiene einfarbige Postwertzeichen unter dem Titel "Tok-do". Die Originalgröße bemisst jeweils 20mm x 24mm. Der Nominalwert beträgt Hwan 5,- und Hwan 10,-. Auf dem FDC ist das koreanische Schildkrötenschiff mit rauchendem Kopf zu sehen, mit dem einst die japanischen Eindringlinge, trotz Ihrer Überzahl, zurückgeschlagen wurden.

Das Schiff gilt als symbolischer Bezugspunkt des Patriotismus in Korea. Der Markensatz ist für etwa EUR 65,- im Seouler Briefmarkenfachhandel postfrisch zu erwerben. Rechts zu sehen ist eine der sehr seltenen, durch "Musterstempel" entwerteten Ausgaben. Rechts außen wird der Entwurfs-Schwarzdruck mit Motivbeschreibung jener Zeit dargestellt.

Die Geschichte der koreanischen Währung

Der erste moderne Geldschein war ein 100-Won-Schein, der 1914 von der Bank of Chosun während der japanischen Kolonialherrschaft herausgegeben wurde.

Die erste Währungsreform wurde 1953 nach dem Korea-Krieg ausgeführt. Der „Won“ wechselte zu „Hwan“ .

Zweite Währungsreform: 1962 wurde wieder der “Won“ eingeführt. Die Einheit wurde von 10 auf 1 verkleinert.

Die bestehende Währung wurde 1983 unter einem vereinheitlichten Währungssystem eingeführt. Die Größe und das Design änderten sich. Es gibt Banknoten mit einem Nennwert von 1.000, 5.000 und 10.000 Won, Münzen mit einem Nennwert von einem, fünf, 100 und 500 Won. Nicht erst seit 2005 wird darüber beraten, drei Nullen zu streichen. Die würde auch Einfluss auf die Postwertzeichen haben. 2009 wurden erstmals 50.000 Won-Scheine (in Korea 5,0000.00 geschrieben) verausgabt.

Dokdo auf personalisierten Briefmarken 2005

Im Januar 2005 wurde im Rahmen des Projektes "Meine eigene Briefmarke" der KOREA POST der Auftrag eines Dokdoblocks umgesetzt. Die Marken waren jedoch aufgrund deren Popularität derart schnell vergriffen, dass umgehend eine Neuauflage in zwei Motiven stattfand. Auch bei dieser Neuauflage schrumpfte der Bestand schnell, da Sammler und Anleger ihre Bekannten an verschiedenen Orten damit beauftragten, mehrer Bögen für sie zu beschaffen.

Besondere Beachtung verdient der rechts zu betrachende Bogen. Hierbei wurden zwei der offiziellen Dokdo-Postwertzeichen auf die Vignettenfläche gedruckt. Die Denomination von Won 190,- wurde vorschriftsgemäß durch einen schwarzen, von links unten nach rechts oben laufenden Balken entwertet. Dies ist generell bei drucktechnisch abgebildeten, frankaturgültigen Postwertzeichen Südkoreas der Fall.

Für diese Bogen veröffentlichte die KOREA POST eine ausführliche Motivbeschreibung, auf welcher der offizielle Postverkaufspreis von WON 6.700,- angegeben ist.

Die wörtliche Übersetzung lautet: "Liebe zu unserem Land, Liebe zu Dokdo. Dokdo Sonderbriefmarken-Verkauf Dodo-Liebe! Wir sind nämlich die Dokdo-Schützer! Sonderausstellung über Dokdo-Briefmarken in den Hauptpostfilialen von Busan, Ulsan und Kyongnam-Provinz".

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Dokdomarken auf Bestellung werden einem weltweiten Publikum vorgestellt

Im März 2005 wurden bei der Koreanischen Post im Rahmen der Aktion Meine eigene Briefmarke private Dokdomarken in Umlauf gebracht. Das Programm für "Briefmarken auf Anforderung" wird in zahlreichen Postfilialen beworben (s. Abb. links und den Bericht weiter oben). Auf die Möglichkeit seine Post hierdurch sehr individuell zu gestalten, wird mittels Prospektständern an den Postschaltern aktiv hingewiesen. Die Beobachtung, dass diese Prospektständer oftmals leer waren, deutet auf eine gute Annahme dieses Angebotes durch die Kunden hin. Ein Ausschnitt des Blockes mit dem Motiv der Insel Dok wurde in der Aprilausgabe der englischsprachigen Zeitschrift Korea Now, die weltweit vertrieben wird, abgebildet. vorgestellt. Ein detaillierter Ausschnitt aus einer Bestellbroschüre ist unter der Rubrik "Deutsche Fälle in ähnlichem Zusammenhang" zu finden.

Dem Titelbild entsprechend wurde die Leserschaft in englischer Sprache über die koreanische Sichtweise zum Streit mit Japan über die Insel informiert und Stellung bezogen.

Während der Dokdoausstellung im Koreanischen Nationalmuseum wurde das sog. IT-Album zum Kauf angeboten. Neben geschichtlichen Abhandlungen zur Insel sind zahlreiche personalisierte Briefmarken thematisch angeordnet worden. Diese Marken bestehen aus einem offiziellen Postwertzeichen mit Vignettenfreifeld, auf das das gewünschte Motiv gedruckt wird. Hier zu sehen sind alle Motive, die auf Vignetten gedruckt wurden. Im Album ist die jeweils zugehörige Won 220 Marke vorhanden.

Doch bereits vor der Herausgabe der offiziellen Dokdomarken 2004 und vor den personalisierten Marken, wurde auf einer internationalen Messe die Insel publik gemacht: Diese Karte mit Frankatur veräußerte Südkorea im Rahmen der IMPA '84 in Hamburg.

Im Jahr 1999 fand in Nürnberg die Briefmarken-Weltausstellung IBRA statt.

Die Korea Post aus Seoul war hier mit einem eigenen Stand vertreten, der von koreanischen Mitarbeitern betreut wurde.

Seit dieser Ausstellung tritt fast ausschließlich die nordkoreanische Korea Stamp Corp. aus Pyongyang in Deutschland in Erscheinung.

Auf der IBRA war der nordkoreanische Messestand übrigens mit deutschen und niederländischen Mitarbeitern besetzt, da es Visaprobleme gegeben haben soll.

Die Korea Post führte den nebenstehend abgebildeten Sonderstempel "Nuremberg" und verwandte eine Won 80,- Marke mit Olympiamotiv für den Philatelistischen Paß. Das untere Foto zeigt die Kwanghwamun-Hauptpost in Seoul, nebst neu eingeführtem Briefmarkenautomaten. Dort können die Sendungen direkt gewogen werden! Ausgegeben werden selbstklebende und mit dem Tagesdatum versehene Etiketten.

[offizelle Abk. des südk. Won: KRW]

Der Wechselkurs des südkoreanischen Won lautete im Oktober 2004 wie folgt: KRW 1,00 = EUR 0,0007109 / Interbank Kassakurs.

Hinweis: Vor September 2004 wurde ein Inlandsbrief mit Won 190,- freigemacht, anschließend mit Won 220,-.

Daher sind die Dokdomarken mit dem Nominalwert von Won 190,- ausgegeben worden.

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Zu sehen ist der Messestand der Korea Post auf der australischen Welt-Briefmarkenausstellung in Sydney. Beachtenswert ist, dass ein Plakat mit der Auschrift "DOKDO of the republic of KOREA" angebracht ist.

Rechts zu sehen ist eine Aufnahme des zentralen Postamtes Kwangwhamun in Seoul und eine nahegelegener Briefmarkenautomat.

Auf der Belgica 2004 in Brüssel war die Korea Post mit einem Stand vertreten. Dort gab es keine Dokomarken mehr, jedoch die aktuelle Neuauflage des "KPC-Korean Postage Stamp Catalogue". Die Katalogisierung der Marken aus 2005 erfolgte unter den Nummern C1823-C1826. Die gestempelte Marke wird mit einem Katalogwert von Won 1.500 angegeben.

Die Katalognummer der Ausgaben von 1954 lauten: 125-127. Der Katalogwert eines gestempelten Satzes beziffert sich auf Won 45.000.

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