FDM heißt Faszien-Distorsions-Modell. Diese Methode zur Therapie von Schmerzen und Funktionseinschränkungen des Bewegungsapparates wurde von dem Amerikaner Dr. Stephen Typaldos entwickelt. Sie ist begründet auf der sorgfältigen Analyse von Art und Lokalisation der Schmerzen und Funktionseinschränkungen. Die Maxime der Untersuchung, Beobachtung und Diagnosestellung heißt: "Der Patient selbst weiß, wo es ihm weh tut und was er kann oder nicht. Er weiß, was ihm hilft und was der Arzt tun muß!"
Die Aufgabe und Kunst des Therapeuten besteht darin, die Körpersprache, die Äußerungen, Wünsche und Einschränkungen des Patienten so zu deuten, daß er sich selbst in die Lage versetzt, ein Muster aus sechs verschiedenen Faszienstörungen zu erkennen. Es kann jede Kombination der Grundstörungen im Einzelfall vorkommen, woraus eine Summe von 234 Störungsmustern resultiert. Auch die Therapie der einzelnen Störungen muß nach deren genauer Identifizierung in einer bestimmter Reihenfolge ablaufen. Immer werden zuerst die schmerzhaften, dann die schmerzlosen und zum Schluß bestimmte Formen der Kontinuumsdistorsionen therapiert. Drei Faszienstörungen sind in der Therapie schmerzhaft, drei weitere schmerzlos. Der Therapeut drückt auf bestimmte Körperregionen strang- oder punktförmig, zieht an bestimmten Körperregionen oder Extremitäten, streicht kraftvoll oberflächliche Distorsionen aus oder mobilisiert steife Regionen. Manche Handgriffe tun weh, andere nicht, in jedem Fall sind alle Manipulationen ungefährlich. Durch den zum Teil großen erforderlichen Kraftaufwand können Hämatome (blaue Flecken) entstehen, die sich in einigen Tagen jedoch vollständig zurückbilden.
Die Behandlungsintervalle sind im akuten Fall maximal täglich, eher jedoch im Abstand von einigen Tagen anzusetzen. Bei chronischen Störungen wird anfangs im wöchentlichen Abstand, später im mehrwöchigen oder sogar monatlichen Abstand behandelt.
Geeignet für diese Therapie sind alle Störungen am Bewegungsapparat, die nicht ausschließlich auf Nervenläsionen zurückzuführen sind.
Die Fasziendistorsionmethode beschäftigt sich mit allen faszienrelevanten Strukturen (Muskel, Knochen, Gelenke, Sehnen), deutet die Störung aber stets als Fasziendistorsion und kommt so zu dem speziellen und einzigartigen Behandlungskonzept. Dr. Typaldos prägte den Begriff der Orthopathie, um sich sowohl von der Orthopädie als auch von der Osteopathie abzugrenzen. Beide Richtungen sind grundverschieden vom Fasziendistorsionsmodell. Auch die verwendeten Fachbegriffe, die Diagnose- und Behandlungsmodalitäten sind grundsätzlich unterschiedlich und im Falle der FDM kaum mit dem klassischen Vokabular der Medizin ausreichend zu beschreiben.
Mit der Methode ist der Arzt in der Lage, selbst langjährige Störungen zu bessern oder sogar zu beseitigen. Je länger allerdings eine Störung besteht, umso länger braucht sie auch, um zu gehen. Hier spielen oft chronische Verwachsungen eine Rolle, die erst mühsam gelöst werden müssen, bevor die eigentliche Distorsion beseitigt werden kann. Akute Verletzungen benötigen manchmal lediglich eine einzige Behandlung.
Die Behandlung wird von den privaten Krankenkasse in der Regel unter Abrechnung einer entsprechenden Analogziffer übernommen. Eine Garantie kann dafür kein Therapeut übernehmen, da Versicherungsverträge und -bedingungen sehr unterschiedlich und individuell abgeschlossen sein können.
Die gesetzlichen Versicherer übernehmen die Therapie als "neue Methode ohne hinreichenden wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis" nicht. Bis eine solche Bewertung durch den GBA (gemeinsamer Bewertungsausschuss) vorgenommen wird oder Modell-Erbrobungsversuche von den Krankenkassen durchgeführt werden, vergehen bestimmt noch einige -zig Jahre. Die Methode ist in Deutschland in der Verbreitungsphase und steckt bzgl. der flächendeckenden Versorgung noch in den Kinderschuhen.
Eine strukturierte Ausbildung erfolgt für Europa von der European FDM Association (EFDMA) in Wien (fdm-europe.com). Auch ich habe meine Ausbildung durch die European FDM Assoziation und durch persönliche Hospitationen und Praktikum bei Dr. G. Harrer, dem führenden FDM Therapeuten Europas und ehemaligen Präsident der EFDMA erhalten. Auf der o.g. homepage finden Sie auch akkreditierte Therapeuten in Ihrer Nähe.
Die Therapiekosten sind zum Teil je nach Ausbildung und Kalkulation des einzelnen Therapeuten recht unterschiedlich.
Die Behandlung kostet bei mir gestaffelt nach Aufwand und ggf. unter Berücksichtigung des erhöhten Erstkontaktaufwandes zwischen 50-100 € (z.B. bei Erstbehandlung zur Ganzkörpertherapie) und 60€, 50€ oder 35 € (Folgebehandlung bei lediglich kleineren Körperregionen oder Behandlung nur eines Gelenkes).
FDM Sondersprechzeiten sind eingerichtet von Montag - Freitag 12:00-13:00 Uhr und für Berufstätige ab 17:30 Uhr.
Beitrag zur Faszientherapie mit Dr. Georg Harrer (meinem Wiener Lehrmeister) aus Wien im österreichischen Fernsehen in der Sendung Herbstzeit
http://tvthek.orf.at/programs/443989-Herbstzeit/episodes/3078939-Herbstzeit (Beitrag leider nicht mehr verfügbar)