outposts of resistance

In einer Mischung aus Videoinstallation und Performance wird anhand von Interview- und Filmmaterial die Aktion Human Shields untersucht, mit der eine internationale Gruppe von Friedensaktivisten die Invasion in den Irak verhindern wollte. Das Rechercheprojekt untersucht Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Engagements sowie die Bedeutung und Auswirkungen westlicher Einmischung.

Kurz vor Kriegsausbruch 2003 brachen Friedensaktivisten in drei Doppeldeckerbussen von London Richtung Bagdad auf. Ihr Ziel war es, möglichst viele Menschen im Irak als menschliche Schutzschilde zu versammeln. Sie gingen davon aus, dass die US-geführten Streitkräfte vor einer Bombardierung zurückschrecken würden. Die Bilder von westlichen Kriegstoten hätten einen Aufschrei in der eigenen Bevölkerung erzeugt. Die Aktivisten kritisierten die ungleiche Wertigkeit von Leben und machten sie sich gleichzeitig zu Nutze.

Mit zeitlichem Abstand erscheint die Aktion extrem widersprüchlich. Auf fast exemplarische Weise werden Grenzen aktiver, politischer Einmischung sichtbar. In der Verwendung bildhafter Symbolik, der Rekrutierung des archaischen bzw. religiösen Opfergedankens als Mittel des politischen Kampfes wird die Aktion zeichenhaft.

Mitwirkende

Sebastian Hirn / Lisa Hörstmann / Constanze Knapp / Brigitte Haas / Dorian Häfner /

Natalia Fernandes / Geir Angell Øygarden / Ina Tempel / Zoro Babel / vox nova

bisherige Aufführungen

21. Dezember 2017, Lothinger 13 Halle München

24. November 2018, Lothinger 13 Halle München