Sitting Bull
Sitting Bull (englisch für „Sitzender Bulle“, eigentlich Lakota Tȟatȟáŋka Íyotake ‚Sich setzender Bulle‘; * um 1831 am Grand River, South Dakota; † 15. Dezember 1890 in seinem Lager am Grand River in der Standing Rock Reservation, North Dakota) war Stammeshäuptling und Medizinmann der Hunkpapa-Lakota-Sioux. Als vor allem spiritueller Anführer leistete er jahrelangen Widerstand gegen die US-amerikanische Regierungspolitik. Nach der Niederschlagung der letzten militärischen Aufstände der indianischen Bevölkerung, zu denen er wesentlich beigetragen hatte, wurde er unter anderem durch Auftritte bei Wildwestshows bekannt und setzte sich für eine Versöhnung mit den ehemaligen Kriegsgegnern ein. 1890 erschossen Reservationspolizisten Sitting Bull bei einer versuchten Verhaftung.
Schlacht am Little Bighorn
Sitting Bull war ein wichtiger Anführer der Sioux-Indianer und forcierte deren Widerstand Ende des 19. Jahrhunderts gegen die Landnahme amerikanischer Siedler und deren militärische Unterstützung. Er war ein Medizinmann und auch einer der mächtigsten Kriegshäuptlinge der Sioux. In zuletzt genannter Funktion wurde er weltberühmt, vor allem durch sein Wirken bei der Schlacht am Little Bighorn von 1876.
An der strategischen Schlachtführung waren neben ihm auch weitere Kriegshäuptlinge beteiligt, wie beispielsweise Crazy Horse und Big Foot. Sie leiteten die Krieger der Stämme der Sioux, Cheyenne und Arapaho an, die vereint das 7. Kavallerie-Regiment unter Oberstleutnant George A. Custer am Little Big Horn vernichtend schlugen. Dies und der Tod Custers war die größte Niederlage der US-Armee während der Indianerkriege.
Sitting Bull nahm an der eigentlichen Schlacht nicht als aktiver Kämpfer teil, sondern wirkte nur vorab als heiliger Mann. So hat er einige Tage zuvor die Festlichkeiten zum Sonnentanz angeleitet, aus dem die an der Schlacht teilnehmenden Krieger ihre Kampfbereitschaft bezogen haben sollen.
Sitting Bull (1883)