Mutter Teresa
Mutter Teresa (Heilige Teresa von Kalkutta; * 26. August 1910 als Anjezë Gonxhe Bojaxhiu [aˈɲɛzə ˈɡɔndʒɛ bɔjaˈdʒi.u] in Üsküb, Osmanisches Reich [heute Skopje, Nordmazedonien]; † 5. September 1997 in Kalkutta, Indien) war eine indische Ordensschwester und Missionarin. Sie gründete des Orden Missionarinnen der Nächstenliebe. Weltweit bekannt wurde sie durch ihre Arbeit mit Armen, Obdachlosen, Kranken und Sterbenden, für die sie 1979 den Friedensnobelpreis erhielt. In der katholischen Kirche wird Mutter Teresa als Heilige verehrt und galt ansonsten lange Zeit als Sinnbild für Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Inzwischen sind aber sowohl ihre Arbeit als auch ihre Person umstritten, unter anderem wegen der sozialen und hygienischen Zustände in den von ihrem Orden betriebenen Sterbehäusern, der intransparenten Verwendung von Spendengeldern sowie dem vermuteten Hauptziel der Missionierung anstatt der bedingungslosen Hilfe.
Arbeit in Indien
Auf einer Fahrt durch Kalkutta verspürte sie am 10. September 1946 beim Anblick eines Kruzifixes die Berufung, den Armen zu helfen. In ihrem Tagebuch schilderte sie dieses Erlebnis als mystische Begegnung mit Jesus, der sie mit den Worten „Mich dürstet“ dazu aufgefordert habe, ihm in den Ärmsten der Armen zu dienen. Sie suchte um Erlaubnis an, die Klausur der Loretoschwestern für dieses Apostolat einstweilig zu verlassen, erhielt diese aber erst zwei Jahre später. Mutter Teresa wurde zunächst exklaustriert, d. h. sie durfte die Klausur verlassen, blieb aber Ordensfrau. Fortan lebte Mutter Teresa in Kalkutta, wo sie zunächst allein wirkte, bis sich ihr einige frühere Schülerinnen anschlossen. Ein bekannt gewordenes Porträt der Zeitschrift Life brachte ihr den Beinamen „Heilige der Gosse“ ein.
Mutter Teresa (1986)