Onkel Toms Hütte

Onkel Toms Hütte, Roman von Harriet Beecher Stowe, über das Schicksal der afroamerikanischer Sklaven 

Onkel Toms Hütte 

Onkel Toms Hütte (engl. Uncle Tom’s Cabin) ist ein 1852 veröffentlichter Roman von Harriet Beecher Stowe, der das harte Schicksal einer Reihe afroamerikanischer Sklaven und ihrer Eigentümer in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten von Amerika schildert.

Handlung

Die Titelfigur Tom (auch Onkel Tom genannt) ist ein Sklave in Kentucky. Sein Herr Mr. Shelby und dessen Frau behandeln ihn und die anderen Sklaven der Familie gut. Tom ist als Verwalter der Farm tätig. Er ist bekennender Christ und leitet regelmäßig die Gottesdienste der Sklaven. Als Tom jedoch aus Geldmangel verkauft werden muss, wird er von seiner Frau und seinen Kindern getrennt und nach New Orleans gebracht. Sein neuer Eigentümer Herr St. Clare ist ein gutmütiger, nachsichtiger Lebemann. St. Clares engelhafte Tochter Eva (Evangeline) entwickelt eine innige Freundschaft zu Tom, stirbt aber an Schwindsucht. St. Clare hat sich unter dem Einfluss seiner aus dem Norden stammenden Cousine Ophelia, die ihm den Haushalt führt, zu einem Gegner der Sklaverei entwickelt, bleibt jedoch aus Bequemlichkeit untätig. Schließlich will er Tom freilassen, was aber durch seinen plötzlichen Tod durch einen Messerstich verhindert wird. Seine selbstsüchtige Witwe Marie denkt nicht daran, auf den Verkaufserlös zu verzichten, und so wird Tom auf einer Auktion an Mr. Legree verkauft, der mit äußerster Brutalität eine abgelegene Baumwollplantage betreibt. Als einziger Weißer wohnt er mit einer Sklaven-Mätresse in einem heruntergekommenen Herrenhaus. Geschickt spielt Legree seine Aufseher gegeneinander aus, so dass ein Klima des Misstrauens und der Angst herrscht. Tom ist als weiterer Aufseher vorgesehen, weigert sich aber, jemanden zu schlagen. Stattdessen übt er durch seine ruhige Art und seine praktizierte christliche Nächstenliebe einen positiven Einfluss auf alle aus, was Mr. Legree besonders zuwider ist. Er will Tom durch körperliche Züchtigung „brechen“ und ihn dazu zwingen, seinen christlichen Glauben aufzugeben. Doch Tom widersteht und verzeiht sterbend seinen Peinigern. Mr. Shelbys Sohn George versucht nach dem Tod seines Vaters das Tom gegebene Versprechen einzulösen, ihn zurückzukaufen, kann aber seinen Tod nicht mehr verhindern. Am Grab verspricht er, gut für Toms Familie zu sorgen. Daraufhin lässt er seine Sklaven in Kentucky frei, um sie gegen Bezahlung in seinen Dienst zu nehmen.

Parallel dazu wird die Geschichte der Sklavin Eliza, die aus demselben Haushalt wie Tom stammt, ihres Mannes George Harris und ihres Sohnes Harry erzählt, denen mit Hilfe von Quäkern die Flucht nach Kanada gelingt. Dort treffen sie auf Georges Schwester und Elizas Mutter, die beide ebenfalls auf unterschiedlichen Wegen der Sklaverei entronnen sind, und gehen zunächst nach Frankreich, wo George studiert. Danach wandert die ganze Familie nach Liberia aus, um beim Aufbau des afrikanischen Staates, der als Zufluchtsstätte für ehemalige Sklaven gegründet wurde, zu helfen.

Toms Hütte in Kentucky bleibt unbewohnt, als Mahnmal an die Zurückgebliebenen und die künftigen Generationen: „Folgt alle im Gedächtnis an ihn seinem Beispiel: Seid ehrlich, treu und christlich, wie er es war, und gedenkt eurer Freiheit jedesmal, wenn ihr Onkel Toms Hütte seht!“

Titelblatt der Erstausgabe, Onkel Toms Hütte

Titelblatt der Erstausgabe, Onkel Toms Hütte