Oskar Schindler
Oskar Schindler (* 28. April 1908 in Zwittau, Mähren, Österreich-Ungarn; † 9. Oktober 1974 in Hildesheim, Deutschland) war ein deutschmährischer Unternehmer, der während des Zweiten Weltkrieges gemeinsam mit seiner Frau Emilie etwa 1200 bei ihm angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung in den Vernichtungslagern des NS-Staates bewahrte.
Thomas Keneallys halbdokumentarischer Roman Schindlers Liste (1982) und die darauf basierende gleichnamige Verfilmung (1993) durch Steven Spielberg machten seine Person und sein Wirken zur Rettung der Juden einem größeren Publikum bekannt. Die staatliche israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem erkannte Schindler 1967 für die Rettung der Zwangsarbeiter als Gerechten unter den Völkern an. Am 24. Juli 1993 bestätigte Yad Vashem diese ursprüngliche Entscheidung und erweiterte die Anerkennung auch auf Schindlers Frau, Emilie Schindler.
Rettung jüdischer Zwangsarbeiter
Schindlers Widerstand gegen das Regime entwickelte sich nicht aus ideologischen Gründen. Den zuvor opportunistischen Fabrikanten widerte die Behandlung der hilflosen jüdischen Bevölkerung an. Allmählich traten seine finanziellen Interessen gegenüber dem Verlangen zurück, so viele Juden wie möglich vor den Nationalsozialisten zu retten. Am Ende der Entwicklung waren Schindler und seine Ehefrau nicht nur bereit, ihr gesamtes Vermögen (nach heutigem Wert eine Million Euro) für dieses Ziel auszugeben, sie setzten sogar ihr Leben aufs Spiel.
Hinterlassenschaft und Nachwirkungen
„Schindlerjuden“
Die von Schindler geretteten jüdischen Männer und Frauen bezeichneten sich selbst untereinander häufig als „Schindlerjuden“. Leopold Page, einer der Geretteten, kam 1980 mit dem Autor Thomas Keneally in Kontakt, der daraufhin einen Roman über Schindler verfasste. Der bis dahin völlig unbekannte und ausschließlich innerhalb der Geretteten bekannte Begriff „Schindlerjuden“ verbreitete sich anschließend durch Zeitungsberichte sowie durch den Film Schindlers Liste (1993)
Ehrungen
"Wer nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“ – dieser aus dem Talmud stammende Spruch ist in den Ring eingraviert, den die von ihm geretteten Juden Oskar Schindler als Geschenk übergaben. Aus echtem Zahngold gemacht, war der Ring am Kriegsende das Einzige, was sie besaßen, um Schindler zu danken.
Oskar Schindler