Nelson Mandela

Nelson Mandela, führender südafrikanischer Aktivist im Widerstand gegen die Apartheid

Nelson Mandela

Nelson Rolihlahla Mandela [nelsɒn xoˈliɬaɬa manˈdeːla] (* 18. Juli 1918 in Mvezo, Transkei; † 5. Dezember 2013 in Johannesburg), in Südafrika häufig mit dem traditionellen Clannamen Madiba bezeichnet, oft auch Tata genannt (isiXhosa für „Vater“), Initiationsname Dalibunga, war ein führender südafrikanischer Aktivist und Politiker im Jahrzehnte andauernden Widerstand gegen die Apartheid und von 1994 bis 1999 der erste schwarze Präsident seines Landes. Ab 1944 engagierte er sich im African National Congress (ANC). Aufgrund seiner Aktivitäten gegen die Apartheidpolitik in seiner Heimat musste Mandela von 1963 bis 1990 insgesamt 27 Jahre als politischer Gefangener in Haft verbringen. Mandela gilt als herausragender Vertreter im Freiheitskampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit. Er war der wichtigste Wegbereiter des versöhnlichen Übergangs von der Apartheid zu einem gleichheitsorientierten, demokratischen Staatswesen in Südafrika. 1993 erhielt er deshalb den Friedensnobelpreis. Bereits zu Lebzeiten wurde Mandela für viele Menschen weltweit zum politischen und moralischen Vorbild. Er gilt als großer afrikanischer Staatsmann im 20. Jahrhundert.

Eltern und Königshaus der Thembu

Mandela wurde am 18. Juli 1918 im Dorf Mvezo am Ufer des Mbashe-Flusses in der Nähe von Umtata, der Hauptstadt der Transkei, geboren. Sein Vater, Gadla Henry Mandela, gab ihm den Namen Rolihlahla, was wörtlich „Am Ast eines Baumes ziehen“ bedeutet – gemeint ist damit ein „Unruhestifter“. Seine Mutter, Nosekeni Fanny, war Gadlas Drittfrau. Den britischen Namen Nelson erhielt Mandela erst an seinem ersten Schultag. Der junge Rolihlahla, der drei Schwestern und drei Brüder hatte, wurde durch seine Zugehörigkeit zum Königshaus der Thembu geprägt, die zum Volk der Xhosa gehören. Jedoch war er innerhalb der Thembu-Monarchie Angehöriger einer Nebenlinie, so dass sein Vater in erster Linie für die königliche Hofhaltung und die Beratung des Monarchen verantwortlich war, während die Hauptlinie traditionell den König stellte. Mandela hatte eine naturverbundene Kindheit in relativem Wohlstand.

Nach einem Streit mit der weißen Provinzregierung verlor sein Vater Amt und Vermögen. Daraufhin zog die Mutter mit ihrem Sohn zu Verwandten einige Täler weiter in das Dorf Qunu, unweit von Umtata. Der Junge wurde geformt durch „Sitte, Ritual und Tabu“ der Xhosa. Bereits mit ungefähr fünf Jahren hütete er die Tiere, sammelte Essbares, lernte Fische zu fangen und mit Stöcken zu kämpfen. Während seine Mutter in Qunu Christin wurde, blieb sein Vater zeitlebens den religiösen Traditionen der Xhosa treu. Er ließ seinen Sohn allerdings methodistisch taufen, um ihm eine formale Bildung zu ermöglichen. Mandela blieb zeitlebens Mitglied dieser Kirche.

Nelson Mandela (1994)

Nelson Mandela (1994)