Meist geht es bei unseren Treffen recht aufgeschlossen und locker zu. Liegt es daran, dass wir leider zu gut wissen, was es bedeuten kann, von zwanghaften Einschränkungen und Drängen geplagt zu sein, wer weiß? Jedenfalls achten wir darauf, dass jede/r so tun kann, wie es für sie/ihn passt und wir mit möglichst wenig strikten Regeln auskommen. So gibt es unser unumstößliches Gebot, dass Persönliches, die Identität der Teilnehmer betreffend, niemals nach außen dringen darf! Ansonsten bemühen wir uns auch noch, den zeitlichen Rahmen einzuhalten – wobei natürlich niemand zu uns hetzen muss; wenn es schwierig ist, pünktlich zu kommen, versuchen wir, eine Lösung zu finden, damit die Gruppenarbeit dadurch möglichst wenig beeinträchtigt wird.

Abgesehen davon liegt es an der Gruppe, was sie aus dem Abend macht. Wir sprechen zumeist darüber, wie ein Leben mit möglichst wenig störenden Zwängen gelingen könnte. Dass wir ein wohlwollendes und ungezwungenes Miteinander dabei pflegen wollen, versteht sich von selbst. Und wenn ich einmal in der Gruppe erfahren habe, wie ich mir dort so ein Erleben ermöglichen kann, dann möge ich mich fragen, ob es wirklich einen guten Grund gibt, das nicht auch anderswo mit anderen Menschen zu verwirklichen. Das kann unglaublich schwierig sein, aber wie so vieles im Leben, geht es vielleicht leichter, wenn wir gegenseitig auf uns schauen. Wir konnten bereits einen großen Erfahrungsschatz sammeln, und freuen uns, wenn du dabei bist, wenn wir ihn gemeinsam noch erweitern.

Normalerweise sind wir so ungefähr bis zu zehn Leute, überwiegend Betroffene, meist sind auch je ein paar Angehörige, Neue und langjährig Erfahrene dabei.  Die Gruppe wird professionell/ therapeutisch begleitet, ist aber keine Gruppentherapie.  Damit geht relativ viel Freiheit einher, wie jede/r das Angebot nutzt und etwas für sich selbst Wertvolles daraus macht.

Daran denken: Wenn etwas nicht ganz "perfekt" läuft, ist das gegen Zwänge meist auch ein Erfolg.