Ein Haus auf Rädern - das war schon immer mein Traum. Wie ein Schneckenhaus kann man es einfach überall hin mitnehmen. Aber es sollte kein Wohnwagen sein, nein! Man sollte schon das Gefühl haben, in einem richtigen Haus zu sein - mit Küche und Bad, Schlafzimmer, Wohnzimmer.
In den USA gibt es solche Häuser schon lange. Hierzulande ist der Trend noch ziemlich neu. In den deutschen Gesetzen gibt es nichts spezielles für Tinyhäuser. Deshalb werden die Mini-Häuschen irgendwo eingeordnet. Das ist ziemlich umfangreich, man glaubt es kaum. Einerseits gilt für so ein Haus die Straßenverkehrsordung. Es darf nicht höher als vier Meter und nicht breiter als zwei Meter fünfundfünfzig sein. Es darf alles inklusive nur 3.500 Kilogramm wiegen. Der Untersatz braucht Bremsen. Der Wagen benötigt Rücklichter und zumindest ein Kurzzeitkennzeichen, wenn man damit auf die Straße will. Das Ding muss vom TÜV abgenommen werden. Und will man es irgendwo abstellen, benötigt man hierzulande eine Baugenehmigung mit allem Drum und Dran. Jo! Keine leichte Sache also.
Die räumlichen Begrenzungen sind für mich eine angenehme Herausforderung. Jede Ecke will durchdacht und richtig genutzt sein. Vom Boden-, Wand- und Dachaufbau über die Isolierung bis hin zur Raumaufteilung und Gestaltung - alles soll möglichst so funktionieren wie in einem "großen" Haus. Das ist allerdings nicht möglich. Deshalb also so nah ran, wie es irgend geht. Und umweltfreundlich soll es auch sein. Und trotzdem schön. Aber es darf nur dreieinhalb Tonnen wiegen. Ha!
Man sieht es auf dem Bild oben nicht wirklich, aber im Sketchup-Entwurf von meinem Traum-Tinyhaus habe ich es richtig krachen lassen. Die Küche ist fast so gut ausgestattet wie eine normale Küche. jeder Winkel erfüllt einen Zweck. Es gibt ein Bad mit Dusche und Toilette. Die Dusche hat einen Showerloop (https://showerloop.org/). Geheizt wird mit Gas. Die Treppe ins Loft ist ein Schrank. Auch in der Couch befindet sich Stauraum.
Ich habe weitere Tinyhäuser entworfen. Bei jedem habe ich ein wenig dazu gelernt. Es ist großartig, was es schon für Lösungen auf dem Markt gibt und interessant, was manche Leute so erfinden. Erst vor kurzem habe ich entdeckt, dass jemand eine Wandfarbe entwickelt hat, mit der man Räume heizen kann (www.youtube.com/watch?v=OpoSyYr1YvI&t=3s&ab_channel=Einfachgenial). Ist das nicht irre?!
Fotos: Sabine Thaler