Erste Wochen in Bolivien

Zwischeninformation

Hallo ihr Lieben! Ach im Moment gibt es so viel zu erzählen. Zum Beispiel gab es letztens für einen Tag nur Wasser aus dem Reservetank, weil es dadurch, dass es seit Ewigkeiten nicht mehr geregnet hat eine Wasserknappheit gibt. Deshalb wird in einer Stadt nach der anderen abwechselnd das Wasser für einen Tag abgeschaltet. Auch eine interessante Erfahrung. Glücklicherweise habe ich am Abend davor geduscht… Oder dass an manchen Grillabenden der Grill einfach in unserem Innenhof aufgebaut wird und der Rauch bis hoch in unser Zimmer zieht (Wer schläft nicht gerne im Würstchengeruch und Russ?) Oder dass halt manchmal das externe Badezimmer voller Schaum ist, der von der Waschmaschine nebenan durch den Abfluss kommt. Passiert halt. Aber auch über den Verkehr, über die Mentalität oder Traditionen. Mein Plan ist darüber zu berichten, wenn ich noch mehr darüber erfahren habe, als nur einen ersten Eindruck und wenn es nicht mehr viel über meine Einsatzstelle zu berichten gibt.

Gesundheitlich geht es bei den Meisten bergauf, man hat sich an das Klima dann bald etwas gewöhnt. Wir haben letztens erfahren, dass wir wohl diesen Freitag in die Einsatzstellen fahren werden. Insgesamt bekommen wir nicht übermäßig viele Informationen, weil sich hier einfach auch schnell etwas verschiebt. Also kann ich nicht genau sagen, wann wir mit der Arbeit anfangen, ob man vorher irgendetwas besorgen sollte und so weiter. Der runnig-Geck (wie schreibt man das denn, heißt das überhaupt so? Also unser Insider- Witz) bei uns Freiwilligen ist ja: „In Bolivien ist alles sehr flexibel“, was ich bis jetzt nur bestätigen kann, also mal sehen! Internet sollte ich schon haben.

Die Stimmung bei uns ist sehr gemischt. Uns gefällt Sducre super gut, wir haben hier Freundschaften mit den verschiedensten Menschen gemacht. In den Club und an die Bar in diesem Hostel kommen abends nicht nur Bolivianer, sonder auch andere Deutsche, Australier, Franzosen und Amerikaner zusammen und ich persönlich liebe es, mich mit ihnen zu unterhalten und durch die ein oder andere Sprachbarriere mehr zu erfahren, es ist so interessant welche unterschiedlichen Perspektiven sie in Konversationen bringen! Dieses Hostel ist generell einfach super, weil man sich auch einfach entspannen kann und so viele tolle Menschen um sich hat. Auch unsere Freiwilligen-Gruppe wächst mehr zusammen, dadurch dass man jeden Tag zusammen isst, Hausaufgaben macht, sich gemeinsam bei Behörden langweilt oder einkaufen geht. Ich finde es wirklich traurig, viele von ihnen jetzt längere Zeit nicht zu sehen.

Trotzdem sind wir soo gespannt auf unsere Arbeit und unser Dorf für das kommende Jahr. Gespannt wie die Leute dort sind, was man so alles unternehmen kann wie das Wohngemeinschafts-Leben (schweres Wort, Entschuldigung Giga) so sein wird, wohin man reisen kann, wen besuchen kann, welche Sachen man beigebracht bekommt, was man sonst so für Lektionen lernen wird und so weiter. Die ersten Wochen werden bestimmt nicht einfach sein, seinen Platz dort zu finden, aber wir freuen uns auf diese Herausforderung!

Joa soweit der Zwischenstand meinerseits, ich hoffe euch geht es allen gut und ich verpasse nicht zu viel. Bis bald!

25. August 2017

Sucre

Im Moment sind wir irgendwie alle krank. Der spanische Koch, mit dem wir uns super verstehen und der auch krank ist, hat ja die Behauptung aufgestellt, die Bolivianer vergiften das Essen von uns Europäern. Wir husten, putzen uns die Nasen und haben etwas Fieber, manchmal Nasenbluten und Verdauungsbeschwerden, aber man muss sich vermutlich erst mal an die 2800 Meter Höhe, das neue Klima, das fremde Essen hier gewöhnen und die ganzen Eindrücke verarbeiten…

Nach der Busfahrt nach Sucre wurden wir abgeholt und ins nächste Hostel gebracht (hier wieder das Wort für eine Luxus-Umgebung). Ich mit 14 anderen Mädchen in einem Zimmer.

Ein paar Bilder zu unserer Unterkunft: Im Hintergrund läuft immer gute Musik und durch das Glasdach im Innenraum kommt viel Licht.

Mir ist mal wieder aufgefallen, dass Hygiene wohl sehr wichtig ist. Seht ihr diese Stäbe am Geländer? Jeden morgen wird jedes einzeln abgewischt, die Blätter von allen Pflanzen abgestaubt und alle Böden geputzt. Auch die Tische im Essensbereich werden ständig abgewischt und nach jeder gerauchten Zigarette wird ein neuer Aschenbecher gebracht. Während wir tagsüber unterwegs sind, wird unser Zimmer gewischt und alle Betten gemacht!

Ich glaube aber, das ist nicht nur hier im Hostel so. Als wir in einem Laden waren, um unsere Handychips zu kaufen, wurde der Sitz, nachdem man aufgestanden ist mit einem Desinfektionsspray besprüht (nein Flori, nicht nur bei mir, bei allen Sitzen). Es gibt auch viele Frauen, die mit einem Kehrblech und einem Besen aus Zweigen die Straßen fegen.

Hand hoch, wer kennt/hat auch eine Oma, bei der man IMMER etwas zu Essen bekommt? Ich habe zwei wunderbare Omas, bei denen man bestimmt auch in einer Apokalypse zunehmen könnte! Hier sind die Portionen auch echt groß und eine Mitfreiwillige meinte letztens zu mir: „Meine Oma akzeptiert wenigstens irgendwann, dass ich keinen Hunger mehr habe, aber der Koch hier kennt dieses Gefühlt wahrscheinlich gar nicht.“ (Wobei man sagen muss, der Koch ist ja Spanier). Ich teile mir meistens mit einer Freundin die Vorspeise und das Hauptgericht, weil es zudem einiges auch gerne sehr fettig oder frittiert ist. Für etwa 6 Euro kann man im Restaurant des Hostels eine Mahlzeit mit Salat, Vorspeise (Suppen), Hauptgang und Nachtisch kaufen. Echt krass oder? Im Flugzeug gab es Reis mit Hähnchen, am ersten Tag das Gleiche mit Pommes als Mittagessen, als Abendessen dann Pommes und Schnitzel (war ein eher deutsches Restaurant), am nächsten Tag Hühnchensuppe und wieder Hähnchen mit Reis und Pommes. Hier in Sucre gab es auch schon so oft Hähnchen mit Pommes und Reis (es scheint wohl nicht so etwas wie nur eine einzige Beilage zu geben…), dass über die Hälfte von uns Freiwilligen zu Vegetariern konvertiert ist.

Sucre ist die konstitutionelle Hauptstadt von Bolivien und Sitz des obersten Gerichtshofs und soweit ich weiß, die einzige spanische Kolonialstadt Südamerikas, die noch so gut und authentisch erhalten geblieben ist. Man merkt auch, das die Leute sehr stolz darauf sind und dieses Image pflegen. Es ist wirklich schön hier. Die weißen Gebäude werden öfters mal neu gestrichen, aber eigentlich nie renoviert. Hier geht es für uns darum, das Visum zu beantragen, also Blutproben, Fingerabdrücke aber auch Fotos machen zu lassen, mit denen man zu sämtlichen Behörden und Polizeistationen wandert, um dort Stempel, Unterschriften und Kopfschmerzen zu bekommen. Mir ist auch aufgefallen, dass es richtig viele weibliche Beamtinnen gibt! Das war auch am Flughafen so. In der Zeit wird Spanisch gelernt und jedes Stadtviertel, jedes Haus tourimäßig fotografiert. Gleich ein paar Eindrücke, Gedanken und eben diese Bilder zu Sucre:

Eine typische Straße mit viel Verkehr und den Bergen im Hintergrund.

Der Blick von unserem Fenster aus.



Das hier ist die Polizeistation, voll hübsch oder?

Was auch so was von lustig ist, sind die Zebras! An manchen Kreuzungen sind einfach Bolivianer, die im Zebrakostüm den Verkehr regeln (Stefan, wäre das nicht was für dich?). Wie toll ist das denn bitte? Diese Zebras sind auch total nett, lassen Fotos mit sich machen, tanzen oder wedeln mit bolivianischen Flaggen.



Wer braucht auch Zebrastreifen, wenn es Zebras pur gibt?!

Bolivianische Flaggen hängen hier auch in/an jeder öffentlichen Einrichtung oder an Hostels.

Die Flagge ist auch bei Umzügen sehr wichtig. Dann laufen mehrere Schulen mit trommeln und Posaunen durch die Straßen. Ich glaube nicht, dass es einen besonderen Anlass dafür gibt, man präsentiert einfach die Schule und winkt den freundlichen, deutschen Freiwilligen...



Dieser Umzug hier ging ungefähr eine halbe Stunde!

Mit acht anderen Mädchen haben ich eine Kirchen-tour gemacht und einfach mal so viele wie möglich besichtigt. Die Kirchen sehen einfach so hübsch aus, mit dem weißen Anstrich und den schwarzen Glocken. Die meisten Gebäude haben schöne Gemälde und echt kostbar aussehende Verzierungen. Auf viele Kirchentürmen konnte man aber gehen, und diese Chance zu nutzen hat sich so gelohnt! Hier noch mehr Bilder von Sucre von einem Turm aus und Bilder von uns auf eine Kirchendach!


Für so eine Aussicht habe ich meine Höhenangst fast vergessen!


... oke fast. Es war schon echt sehr hoch!!!

In der Nähe von unserem Hostel, gibt es einen Berg (am Anfang dachte ich es wäre ja nur ein kleiner Hügel). Am Freitag sind wir alle 22 dort hoch gewandert. Gewandert, ich muss grad lachen… Ich bin halb krepiert! Viele Voluntarios gehen morgens joggen und sind deshalb auch echt fit. Aber wenn man die Höhe einfach nicht gewohnt ist und für abends prophylaktisch noch drei Jacken mitgenommen hat, ist diese eine Stunde „wandern“, sowasvon anstrengend. Wir sind abends los und es hat sich echt gelohnt! Als wir oben ankamen ('wir' steht an der stelle für meine Freundin, die genauso am schwitzen war, und mich, wie wir dem sportlichen Rest hinterher gekrochen sind) ging gerade die Sonne unter. Es ist ein soo schöner Anblick über die leuchtende Stadt Sucre zu schauen mit den Bergen im Hintergrund. Hier auch zwei Bilder (von einer Freundin nicht von mir, meine Handykamera hat nicht ganz verstanden, dass ich ein gutes Bild wollte). Der Sonnenuntergang ist hier schon so um 18 Uhr, aber als wir zurück gelaufen sind, war ich doch noch froh um die drei Jacken...



Dieses Bild links habe ich auf dem Weg zum Berg geknipst, leider erkennt man das, was ich damit zum Ausdruck bringen wollte nicht wirklich. Ich fand es in diesem Moment einfach so interessant, wie eine Gruppe Männer in Anzügen Fotos mit der Limousine gemacht haben, und im Hintergrund indigene Frauen, die auf der Straße Erdnüsse verkaufen...

Beim Schreiben dieses Artikels wurde ich etwas nachdenklich, ich hoffe das stört euch nicht, sondern regt euch auch zum denken an und gibt euch einen besseren Einblick.

Am Sonntag haben wir den Mark in Tarabuco besucht. Nach dem Frühstück haben wir uns also zu sechst in ein Taxi für vier Personen gesetzt und sind zu einer Bushaltestelle gefahren. Es ist einfach so lustig, wenn man sich mit seinen Freunden in ein Taxi stapelt und den Fahrer das im geringsten interessiert und man sich nicht strafbar dabei macht, ein bisschen aus dem Fenster zu hängen. Danach ging es im Kleinbus weiter nach Tarabuco. Man fährt so 1 ½ Stunden durch die leere Landschaft. Leider fassen die Bilder, die wir gemacht haben, nicht im geringsten die Stimmung auf. Wir haben nur aus dem Fenster gestarrt. Ich habe mich echt gefragt, was die Indigenen, die mit im Bus gesessen haben so dachten. Ist diese Aussicht normal für sie? Und wir Europäer denken, wir haben den Luxus (Oke der Bus selber war mit seinen Klappsitzen nicht zuu luxuriös). Aber wissen sie wie langweilig der Blick aus einem deutschen Bus ist? Ich habe soo wenig von dieser Welt gesehen bis jetzt und dann fährt man einmal 10 Kilometer durch die Pampa und wird sich erstmal bewusst wie winzig klein diese unendlich gigantischen Wiesen und Berge eigentlich sind! Es wird nie einen menschen geben der auch nur die Hälfte von dieser Welt gesehen hat! Irgendwie traurig aber auch beeindruckend...

Der Markt ist hier echt bekannt, weil es viele handgemachte Sachen dort gibt und er einfach sehr groß ist. Was außerdem schön ist, ist dass es kaum Touristen gibt, man bekommt also einen sehr realistischen Eindruck von der Umgebung. Man kann Pullis und Ponchos kaufen, natürlich Hähnchen und Reis mit Pommes, Erdnüsse und Früchte, Tücher, Armbänder, kleine Figürchen, Hängematten, Hygeneartikel, Schmuck, Schuhe und Mützen, einfach alles was man so bracht. Wir fanden es aber auch interessant einfach nur die Sachen zu bestaunen.

Hier ein Bild vom Markt (Ich habe es nicht selber gemacht sonder aus google geklaut, ich habe mich nicht getraut, tourimäßig alles durch die Linse zu betrachten)

So ziemlich alle Menschen laufen hier in diesen traditionellen indigenen Klamotten rum. Ich finde es richtig schön! Sowas gibt es in Deutschland einfach überhaupt nicht. Das Dirndel wird (zumindest wo ich wohne) nur zum Saufen beim Oktoberfest angezogen… Es kommt auch vor, dass dich eine indigene Frau auf einer anderen Sprache anspricht um dir Armbänder zu verkaufen (vielleicht war es Aimara, ich habe es nicht verstanden). In Tarabuco laufen Hühner, Hunde, Schweine aber auch Esel und Kühe herum also sehr ländlich alles. Offensichtlich sind die Freiwilligen (die voluntarios) auch dort bekannt, wir wurden einmal darauf angesprochen. Als Deutscher kann man an solchen orten einfach nicht diskret bleiben… Gut oder schlecht?

Also Matthi: Is schon ganz nice hier!

Liebe Frau Banka,

ich bin jetzt gerade, in diesem Moment so glücklich, bei ihnen Spanisch gelernt zu haben! Ich habe mich hier, wie die meisten Freiwilligen, zu einem Spanisch Kurs angemeldet, um nochmal mehr zu lernen und die Wartezeit auf das Visum zu überbrücken. In diesem Kurs wird einem das Wissen nur so in den Kopf gepresst. Wenn Sie wüssten wie streng Monica ist… Der Kurs geht von 17-19 Uhr ohne Pause und gestern haben wir zum Beispiel zwei Zeiten mit Unregelmäßigkeiten, Regeln und so weiter gelernt, zwei Präsentationen halten müssen und diverse Übungen machen… Wer bei ihr eine Minute zu spät kommt (en punto, en punto, en punto!), muss eine Stunde nachsitzen. Naja, sie kann aber auch ganz lieb sein und sich mit uns darüber unterhalten, dass die Bolivianer so entspannt sind und sie das gar nicht mag (sieht man ihrem Attitude auch kaum an). Wir müssen jeden Tag, zusätzlich zu den Hausaufgaben 30 neue Vokabeln lernen, und das sollte man nicht unterschätzen. Sie ist schon wirklich sehr streng, aber ich denke man hat dadurch keine Wahl, als sich zu verbessern!


Deshalb vielen Dank für zwei tolle Jahre, in denen sie mich motiviert haben die Sprache zu lernen und mich für dieses Jahr unterstützt und vorbereitet haben! Sie sind eine super Lehrerin!

Zwischeninformation

Ich habe soeben einige meiner Mitfreiwilligen auf der Seite meiner Organisationen verlinkt. Schaut sie euch gerne mal an, wenn ihr wollt.

Nächster Blogeintrag kommt so am 26. August. Es wird um ausführlich um die Stadt Sucre gehen, freut euch darauf!

15. August 2017

Busfahrt

In Santa Cruz haben wir einmal im Hostel übernachtet und hatten anschließend noch ein Treffen mit Max Steiner (der Präsident von Hostelling Internacional) , der mit uns über die verschiedensten Sachen geredet hat, sowie auch etwas Geld wechseln konnte. Dann sind wir über Nacht 13 Stunden nach Sucre gefahren. Immer als der Bus abends gehalten hat, kommen indigene Bolivianerinnen an die Fenster und verkaufen Mandarinen. Hier gibt es richtig viele Kleinbusse, ich meine wirklich viele, die ihre Linien abfahren. Das ist wahrscheinlich das wichtigste Verkehrsmittel. Die Türen werden auch während der Fahrt geöffnet und die Koffer werden durch die Fenster gehoben. Der Busbahnhof war auch sehr neu für mich. Anstatt einer Art Anzeigetafel, schreien die Leute einfach laut, wohin ihr Bus geht. Und ganz ehrlich, diese Reisebusse hier sind bequemer, als das Flugzeug! Man hat einfach so viel Platz! Für mich war es trotzdem anstrengend, weil ich es nicht gewohnt bin, im Bus zu schlafen und die Fahrt wirklich lange war… (Ihr seht, ein weiterer Blogeintrag aus Müdigkeit).

In Deutschland habe ich viel überlegt wie man sich hier anziehen darf, wenn es so heiß wird. Mit Sicherheit keine zuu kurzen Klamotten. Oder Mama? Direkt mal drei lange, aber luftige Schlabber-Hosen gekauft. Wir hätten besser drei Pullis gekauft. Bei dieser Busfahrt dachte ich, ich muss jetzt erfrieren. Es war ja mal sowasvon eiskalt! Oke, ich hätte mir auch denken können, dass es im Winter (wir sind auf der anderen Seite vom Äquator), nachts im Gebirge von über 2000 Meter Höhe einfach etwas frisch wird… Manchmal, wenn der Scheinwerfer des Busses ein kleines bisschen Weg sichtbar gemacht hat und man nur den Anfang vom Abhang erkennen konnte, war die Kälte aber sehr nebensächlich. Trotzdem hat es sich gelohnt aus dem Fenster zu sehen. Da waren so unbeschreiblich viele Sterne! Mir kam es so vor als würden die Berge in eine andere Galaxie ragen, in der es zwei Milchstraßen gibt und tausend Sternschnuppen. Man hatte das Gefühl, den Sternen so nah zu sein, dass sie sich schon bewegen! Soo schööön!

13. - 14. August 2017

Santa Cruz

Ich wurde schon bevor ich gelandet bin nach meinem ersten Eindruck gefragt und wie das Wetter hier ist. Jetzt also mal ein ausführlicher Artikel meine Lieben:

Am Samstag, den 12. August bin ich um 19:15 in Frankfurt losgeflogen, über Madrid, Spanien nach Santa Cruz, Bolivien. Wir kamen hier um 8 Uhr morgens (bolivianische Zeit) an. Wir waren also an die 20 Stunden unterwegs und ich habe irgendwie 40 Stunden lang kaum geschlafen. Deshalb nehmt es mir nicht übel, dass auch der Sandwich im Flugzeug ein Eindruck für sich war… Auch wenn man echt übermüdet war, wollte man möglichst viel mitbekommen. Ich glaube nicht, das ich einen ersten Gedanken gehabt habe, aber hier ein paar kunterbunt gemischte, aus Müdigkeit entstandene Gedanken:

Der Flug verlief ganz gut, ohne spannende Zwischenfälle. Es dauert einfach echt lange und ich persönlich konnte die Zeit nicht zum schlafen nutzen. Wir wurden nach unserer Ankunft und einer kleinen Tour durch die Migration von Max Steiner, dem Präsidenten von Hostelling International Bolivia abgeholt und in ein Hostel gefahren.

Ich habe Hostel geschrieben, richtig? Günstige, deutsche Hostels für Jugendliche habe ich in nicht all zu guter Erinnerung… Meiner Erfahrung nach, wurden sie meist mit wenig Aufwand ein bisschen dreckig und unangenehm gehalten. Jetzt schaut euch mal diese Bilder an! Es gibt einen Innenhof mit Pool, Frühstück mit Früchten ohne Ende und alle zwei Minuten wischt jemand den Boden. Also hier zu übernachten war echt ein Traum!

Das Wetter war bei der Ankunft recht regnerisch, deshalb wirkt der Pool auch nicht so, aber mittlerweile ist es angenehm warm.

Einer meiner ersten Eindrücke war wahrscheinlich: "die sind ja entspannt hier." In diesem Hostel gab es keine getrennten Räume, wir haben zu zehnt, mit Jungen und Mädchen in einem Zimmer geschlafen. Das stört hier, glaube ich eher wenige. Es gibt auch keine Schlüssel, also lagen die Koffer quasi den Tag lang einfach im Zimmer. Trotzdem gibt es aber auch Schließfächer für die Wertgegenstände.

Mir ist auch aufgefallen, das es doch einige streunernde Hunde gibt, und die Straßen auch durch viel Müll etwas unordentlich aussehen. Aber im Vergleich zu einigen Deutschen, denen es wichtig ist, dass alles hygienisch ist, sind die Menschen hier, wie gesagt, sehr entspannt. Ich bin trotzdem der Meinung, das es eine sehr schöne Stadt ist. Es gibt hier und da kleine Stände (bolivianische Tante Emma Läden) am Straßenrand, an denen wichtige Sachen verkauft werden. Viele Frauen laufen hier auch in indigenen Röcken und traditionell langen Zöpfen durch die Gegend. Das ist echt was anderes für mich, aber diese Frauen sind so hübsch!

Für die Menschen, die hier leben, sind wir Deutschen allerdings die Fremden. Wir fallen wirklich auf und man wird oft interessiert angeschaut. Ich habe bis jetzt zwei andere weiße Personen hier gesehen, das scheint wohl echt eine Besonderheit zu sein.

Ich habe einige Bilder gemacht, aber weiß selber zum Teil nicht was das alles ist. Ich mache jetzt einfach eine kleine Bilderreihe und ihr könnt die Eindrücke genauso planlos wahrnehmen wie ich!



Ich weiß ja nicht, ob das eine Art Bushaltestelle ist, aber wenn ja, wie hübsch ist die denn bitte bepflanzt? Bei uns sind da überall Kaugummis und Zigaretten.




Hier eine einfache Straßenecke, mit den typischen Kabelnetzen.




Zu jedem Stadtrundgang gehört eine Kirche und diese hier war echt groß und so schön!