Konstruktivistisches Lernen

Konstruktivistisches Lernen geht von der Erkenntnis aus, dass das «[w]as wir hören und erkennen […] auf Aktivierungsprozessen der eigenen Erfahrung [beruht], die erst die jeweilige Bedeutung generieren. […]. […] [W]ir hören nicht, was wir wahrnehmen, sondern wir erkennen, was wir bereits wissen, was mit den erworbenen Repräsentationen übereinstimmt oder in Übereinstimmung gebracht (assimiliert) werden kann oder was diese verändert [akkommodiert], erweitert, modifiziert und differenziert. Musikalisches Lernen wäre demnach der Vorgang der Aktivierung der eigenen musikalischen Vorerfahrungen mit dem Ziel der Aneignung oder Einkörperung (embodiment) neuer strukturähnlicher Erfahrungen» (Gruhn 2018, S. 32). Ist bei Lernenden im Musikunterricht z.B. die gehörmässige Unterscheidung von dur- und molltonaler Musik als musikalische Repräsentation vorhanden, kann diese in Lernarrangements mit musiktheoretischen Hintergründen konfrontiert, differenziert und erweitert werden.